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09.01.00 --
Thomas Luening
Unterschiedliche Methoden für unterschiedliche Hundecharaktere?
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Unterschiedliche Methoden für unterschiedliche Hundecharaktere?
Man hört ständig *solche* Äußerungen, wie: Diese Methode funktioniert
nicht bei *solchen * Hunden, *jenes* funktioniert bei *diesen*, es gibt
keine Methode, die für alle Hunde gilt, usw.
Besonders interessant sind solche Vermutungen, wie 'Kleine Kinder
und Hunde lernen komplett unterschiedlich'. Menschen und Hunde kann
man im Lernverhalten nicht vergleichen. Hund dürfen nicht vermenschlicht
werden - gerade solche Aussage sind zumeist vollkommen undifferenziert
und bar jeglichen Inhaltes.
Ich halte das alles für ausgemachten Schwachsinn!!!
Aus diesem Grund habe ich mal versucht eine vergleichende Tabelle
zu erstellen, einerseits um Parallelen zwischen Mensch und Hund, im
Lernverhalten, im Sozialverhalten, und den Empfindungen aufzuzeigen,
andererseits um deutlich zu machen, das die vielgeliebten Charaktere
nur den geringsten Teil des Gesamt-Hundes ausmachen.
Der Hund ist kein Legokasten, den man aus Trieben und Körperteilen
nach belieben zusammen setzen kann. Er ist viel mehr als die Summe
seiner Teile. Wer heute noch von sich-überlagernden Trieben, von
Triebzielen spricht, von positiver Motivation spricht, beweist
eigentlich, daß er irgendwelches auswendiggelernte Zeugs ohne
drüber nachgedacht zu haben, einfach nur nachplappert.
Ich weiß, daß das die meisten weder lesen wollen, noch wollen sie
es wahrhaben. Denn es bedeutet immer eine Konfrontation mit der
eigenen Unfähigkeit, dem eigenen Gewissen. Wer es dennoch liest,
entnimmt vielleicht einige Antworten und Bestätigungen oder regt
sich einfach nur auf - ist mir egal.......
(Ich habs mit Courier New und mit Tabstops geschrieben. Mein Agent
kann es darstellen. Ich hoffe, die anderen Reader auch.)
Hund Mensch
Innere Organe bei beiden gleich vorhanden
Gering abweichender Stoffwechsel
Sinnesorgane bei beiden gleich vorhanden
mit unterschiedlicher Ausprägung
Krankheiten. Z.B. In etlichen Fällen identisch
Epilepsie, Herzinfarkt, (Ich bin leider kein Vet)
Schnupfen, Kreislaufkollaps,
Diabetes, Krebs, Tumoren
diverse Entzündungen, Rheuma,
Arthrose, Arthritis, HD (mein Sohn
wurde darauf untersucht)
usw. usw......
Reaktion auf Glück, Hochgefühl Durch überschwengliche freudige
Emotionalität identisch
Signale von Stress, Angst Identisch
Auswirkung von Stess, Angst Identisch
auf das Lernverhalten
Signale von Vorfreude, also Identisch
einer positiven Erwartungshaltung
Signale von Traurigkeit, Nieder- Identisch
geschlagenheit
Endorphine, endogene Morphine
(Glücksbotenstoff, können aus
der Hypophyse u. dem Identisch
Nervensystem isoliert werden)
Adrenalin, Neurotransmitter; Identisch
in Ruhe gering, bei psych. od.
körperl. Streß stark erhöht; Wirkung:
Erregung der adrenergen Rezeptoren
des sympathischen Systems steigert
Pulsfrequenz, Herzminutenvolumen,
systolischen Blutdruck; etc.
Empfinden von Schmerz Identisch
Meidereaktion auf Schmerz Identisch
Mechanismen zur Etablierung
von Verhaltensstörungen, Weitestgehend Identisch
Neurosen, Phobien
Mechanismen zur Therapierung
von Verhaltensstörungen, Weitestgehend Identisch
Neurosen, Phobien
Subjektives Interesse Identisch
auf Schmerzfreiheit und
körperliche Unversehrtheit
Subjektives Interesse Identisch
auf soziale Stabilität, Sicherheit
(sonst würden sich keine
Rudel/Familien bilden)
Subjektives Interesse auf Identisch
Zuwendung, Sozialkontakt
soziale Interaktion
Subjektives Interesse Identisch
auf Komfortverhalten, Wohlbefinden
Wirkreaktion, um etwas Identisch
angenehmes herbeizuführen
Wirkreaktion, um etwas Identisch
Unangenehmes abzuwenden
Grund für Entstehung der Senden, Empfangen, Dekodieren
Kommunikation Antworten -» Bei beiden identisch
(Gründe u.a.: Deeskalation » Konflikte
können verbalisiert werden » daraus
z.B. Drohverhalten, Weiter Abstimmung
gemeinsamer Aktivitäten, etc.)
Gründe für die Entstehung von Bei beiden identisch:
Sozialverbänden wie - Gemeinsamkeit macht stark,
Familie oder Rudel also soziale Sicherheit
- Gemeinsame Nachkommenaufzucht
- Gemeinschaftliches Verfolgen
gleicher Interessen
- soziale Stabilität
- Rückendeckung
Gründe für die Entstehung von Etablierung von sozialer
Hierarchien in den Stabilität, Aufgabenverteilung
Sozialverbänden
Neigung zu autoritärer Niemals Fähigkeit und
Führung (totalitär, Neigung z.T
diktatorisch, Gewalt-Regime vorhanden
welche mit Angst regiert. (In der Mensch-Hund
Beziehung kranke
Realität)
Neigung zu autoritativer Immer Fähigkeit und
Führung Neigung z.T.
vorhanden,
jedoch in der
Mensch-Hund-
Beziehung nur
in Ausnahmefällen
praktiziert
Neigung, Talente, Jagdhunde Dichter
Spezialisierung Schutzhunde Maler
Treib-,Hütehunde Maurer
etc.etc, Elektriker
Kaufmann
etc., etc
Temperamente Extrovertiert / Introvertiert
Nervös / Ruhig
Hohe Exploration / geringe
Exploration
Mit/ohne Führungsqualitäten
(Fällt mir grad nicht *mehr* ein.
Pawlows Unterscheidungen kennt ja
wohl jeder)
Morphologie Klein, Groß, Dick, Dünn, Athletisch,
Quadratisch, Lang, Kurz
(Alles bei beiden zu finden)
Kompromißbereitschaft Fast grenzen- 'Ich bin der Boss.
lose Anpass- Ich sage, Du tust,
ungsbereit sonst....'
schaft
Lernverhalten Identisch
(Habituation, Sensibilisierung,
klassische Konditionierung,
operante Konditionierung,
Modelllernen, einsichtiges
Verhalten, Kognitives Lernen
(Signallernen, Reiz-Reaktions-Lernen
motorische und verbale Kettenbildung ,
Diskrimination, Regellernen, Problemlösen))
Ganz zum Schluß: Etwa Nicht? Ja!
Wer hat eine Seele?
Ist das 'Sein' beim Hund ein
rein-biologischer Vorgang? Wie
verträgt sich das mit allem hier oben
stehenden?
Finde Deine Antwort selber! Ich
habe meine auch selber gefunden!
Vielleicht habe ich einiges vergessen, wahrscheinlich ist es nicht
vollständig, tja, wer ist schon fehlerfrei........
Nun haut mal schön drauf.........
Thomas
ps
Hallo Rüdiger, bevor Du wieder schreibst:
Nein, ich meine es nicht ernst. Nein, ich habe noch keine Hunde
ausgebildet. Nein, ich glaube Dir nicht, daß die Erde keine Scheibe
ist, sie ist niemals eine Kugel.
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