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11.01.00 --
Thomas Luening
Re: Unterschiedliche Methoden für unterschiedliche Hundecharaktere?
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»Am 11 Jan 2000 15:43:41 +0100 schrieb martin pietralla :
Hallo Martin
Ich zitiere mal einfach und frechweg aus dem gleichen Büchlein
weiter:
'.....Und Strafen müssen durchaus nichts mit physischer
Züchtigung zu tun haben. Wenn von Strenge die Rede sein wird,
so sind nicht Rohheit und Brutalität oder persönliche Gefühls-
losigkeit gemeint, sondern schlicht Unnachgiebigkeit und Konsequenz.
....
Die Belohnung von erwünschtem Verhalten ist wichtiger als die
Bestrafung des unerwünschten Tuns, da die Hauptwirkung der
Bestrafung eine vorläufige Unterdrückung des bestraften Verhaltens
ist, die Motivationen dazu werden in der Regel nur kurzzeitig
unterdrückt, positive Massnahmen hingegen, die ein bestimmtes
Verhalten fördern, sind geeigneter, Problemverhalten zu
eliminieren - und zwar langfristig. Erziehung und Training ist
Kommunikationslernen - auf beiden Seiten.
.....
Sind Strafen sinnvoll bei der Hundeerziehung?
Lernen unter Zwang ist uneffektiv und entbehrt des vernüftigen
Grundes, wie ausgeführt wurde.
....
So wirkt das Ausbleiben von Belohnung als Strafe im
ethologisch verstandenen Sinnde. Und dieser Strafreiz
ist hochwirksam. Noch besser ist, das Ausbleiben von
Belohnungen zu üben, um dann über die neu
gelernten Reiz-Reaktionszusammenhänge letztendlich
durch ein Wort oder eine Geste anzukündigen, daß
jetzt die Belohnung ausbleibt.'
Mir ist schon klar, das der Umgang mit dem Hund nicht
auf alle Strafen verzichten kann. Ich denke aber, daß
man mit aller Kraft bemüht sein sollte, darauf im Freizeit-
vergnügen 'Hundesport' zu verzichten.
Wie wollen diese dann *richtig* belohnen, also so, das der Hund
Belohnung empfindet?
Was mich daran etwas stört, sind mögliche Verwechselungen durch ihre
gewählten Begriffe. Sie spricht also von 'Training' und von 'Erziehung'.
Die einfachen Dinge wie 'Sitz' und 'Platz' passen möglicherweise
noch für beides. Aber Erziehung ist für mich auch ein grosser Teil von
'Vermeiden', so wie es eben Helmut mit dem Jagen beschrieben hat.
Das trainiere ich aber nicht ....peng....Signal dazu.......und fertig. Trainieren
ist das, nach meinem Verständnis, was ich länger üben muß. Also nicht
eine vorhersehbare vorhandene Handlungskette (Jagen, etc.) frühzeitig
unterbinden, sondern eine komplexe zu erlernende Handlungskette
signalkontrolliert abrufen zu können.
Ja, das ist das Kreuz mit den Begrifflichkeiten. Deswegen habe ich meine
Sichtweise in meiner Antwort an Helmut noch mal *eindeutig* beschrieben.
vg
Thomas
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