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11.01.00 --
Martin Mayer
Re: Unterschiedliche Methoden für unterschiedliche Hundecharaktere?
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Jutta und Ralf Wiegmann «raju.wiegmann@t-online.de» schrieb in im
Newsbeitrag: 387ADC71.7CA11451@t-online.de...
Ich habe nicht das Ereignis gemeint, wann sich ein Hund freut, sondern wie
groß der Reiz sein muß, daß er subjektiv Freude empfindet. Der ist bei jedem
unterschiedlich.»
nicht
Natürlch verbringe ich nicht den ganzen Tag auf den Pfoten meines Hundes,
aber ich weiß, wie er Schmerz äußert. Wenn Du sagst, er empfindet ihn
gleich, zeigt es nur anders, so stimmt das nicht. Du stellst es Dir halt so
vor, daß es ihm genauso weh tut. Aber wie Du bei Deinem Beispiel schon
sagst, eine ist wehleidiger, als die andere. Das heißt ja schon, daß sie auf
Schmerz bzw. auf etwas wovon Du glaubst, daß es schmerzt, anders reagiert.
Es kann ihr nicht genauso weh tun, weil jeder Mensch bzw. jedes Tier ein
subjektives Empfinden hat. ZB. andere Sensibilität der Haut, andere
Weiterleitung in den Nervenbahnen, andereWahrnehmung bzw. Umsetzung im
Gehirn.
Anderes Beispiel: Ein Kollege von mir hat schlechte Zähne, und muß oft zum
Zahnarzt. Mir tut schon alles weh, wenn ich nur datran denke. Ihn stört es
nicht. Er spürt zwar etwas, empfindet es aber nicht als besonders
unangenehm. Diese Art objektiven Schmerzes, ist subjektiv für ihn kein
Schmerz. Er geht regelmäßig zum Arzt, ist aber immer gut aufgelegt, und
jammert weder vorher nochnachher herum. Und sagt selbst, daß es für ihn kein
Schmerz ist.
Ein Schmerzschrei ist nicht die einzige mögliche Reaktion auf Schmerz. Ich
kenne meinen Hund, und weiß auch, wann er sich wohlfühlt etc. Deshalb glaube
ich beurteilen zu können, ob er noch unbefangen ist, oder ob es beginnt weh
zu tun. Mein Hund reagiert auf Schmerz nämlich eher ungehalten, d.h.
aggressiv (Wieder ein Unterschied der Hunde untereinander - die Reaktion auf
Schmerz). Außerdem sage ich auch nur dann Au, wenn mir etwas weh tut.
Schmerzaüßerung ist eine Spontanreaktion. Ich kann vielleicht den Schrei
unterdrücken, meine Körperhaltung etc. wird mich aber verraten.
meinem
Wer sagt denn sowas ? Ich reagiere, wenn der Hund Schmerz zeigt, egal wie er
das tut. Bei meinem weiß ich, wann es ihm weh tut. Mann kann einfach nicht
global sagen: Diese oder jene Sache erzeugt Schmerz. Mann kann nur sagen,
sie ist prinzipiell geeignet, Schmerz zu erzeugen, wie es jeder einzelne
dann empfindet, ist eine andere Sache.
Ich habe zur Zeit 2 DSH, die auf verschiedene Dinge, positiv wie negativ,
ganz verschieden reagieren. Sowohl in der Art als auch in der Intensität der
Reaktion. Zum körperlichen Schmerz kommt noch die psychische Komponente. Wie
wird der Schmerz bzw. das schmerzhafte Ereignis im Hirn verarbeitet ? Wie
wirkt es sich auf das weitere Leben aus ? Auch das ist von Mensch zu Mensch
und von Hund zu Hund verschieden.
Nochmals zur Klarstellung: Ich bin kein Schmerzerotiker, und füge meinen
Hunden nicht gern Schmerz zu. Ich weigere mich lediglich, alle Hunde über
einen Kamm zu scheren, egal in welcher Beziehung. Jeder Hund und jeder
Mensch haben es verdient, als eigenständiges Individuum behandelt zu werden,
mit ihrer eigenen Art auf die Umwelt zu reagieren.
Tschüß, Martin
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