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12.01.00 --
Thomas Luening
Re: Schmerzempfindung [war Re: Unterschiedliche Methoden für unterschiedliche Hundecharaktere?]
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»Am Wed, 12 Jan 2000 00:15:12 +0100 schrieb Martin Mayer :
«raju.wiegmann@t-online.de» schrieb in im
Martin, Du hast vermutlich schon häufiger von mir gelesen,
wieviele Parallelen ich zwischen Mensch und Hund
sehe, in der Emotionalität, im Lernverhalten, im
Sozialverhalten. Wie kannst Du dann annehmen, daß
ich Schmerzempfinden und Angst beim Tier als statische
Größe sehe, wenn ich gleichermaßen verschiedene
Beispiele bringe - so von meinem Sohn Max mit den Dohlen
und dem Messer an meiner Kehle und die jeweils
unterschiedlichen äußerlichen Reaktionen auf die jeweilige
Empfindung beschreibe? Wieso machst Du das?
Hälst Du mich eigentlich für weltfremd? Oder willst Du mich
bewußt missverstehen?
Schmerzemfpinden, Glücksempfinden, Angst ist als
anatomische Reaktion absolut identisch bei Mensch
und Hund. Es ist absolut identisch in seiner gesamten
Variabilität aller äußerlichen möglichen Reaktionen
darauf
Die chemischen Vorgänge sind ebenfalls indentisch.
Sowohl Adrenalin als auch Endorphine (endogene
Morphine) sind unzweifelhaft und als identische
Größen nachgewiesen. Exakt die gleichen zur Psychose,
Neurose, Verhaltensstörung, Phobien führenden Mechanismen
wirken bei Mensch und Hund. Etliche der Therapiemethoden
sind identisch, wie soziale Stabilität, Sicherheits-
signale, Overloading, Desensibilisierung » Habituation,
Beseitigung der stressauslösenden Größen, usw., usw.
Du nagelst Dich auf eine Behauptung fest, um konkrete
Unterschiede nach Deiner Meinung aufzuzeigen. Ich habe nie
behauptet, daß diese Unterschiede nicht existieren. Aber
durch dieses Festnageln auf sinnlose Unterschiede nimmst
Du Dir Sicht auf die vorhandenen *gleichen* Größen.
Um das noch mal deutlich aus meiner Sicht der
Dinge zu sagen. Ich halte Dich NICHT für einen
Tierquäler. Ich halte keinen der hier postenden
SchH-Ausbilder für einen Tierquäler. Weil wirkliche
tierschutzrelevante Ausbildung dem sportliche
Ziel schon auf Ortsgruppen-Ebene eine Grenze
setzt.
Diensthunde sind mit tierschutzrelevanten Folter-
methoden wohl gar nicht auszubilden, da sie vermutlich
im kritischen Real-Life-Einsatz psychisch zusammen-
brechen würden.
Ich halte lediglich Deine äußerungen für Tier-
verachtend. Du wendest imho kaltschnäuzig
aversive Reize zur Duchsetzung Deines Willens
ein. Du tust das zweckoptimiert, wohlüberlegt,
aber niemals dem Hund wirklich schadend. Du
bist kein Tierquäler, ich glaube aber, daß Du
den Gedanken der Mitgeschöpflichkeit nicht
entsprechend Deines eigenen biologischen Ursprunges
bewertest. Sonst könnte man nicht so berechnend
und wohlüberlegt kurzzeitig Schmerzmethoden
einsetzen.
Um das zum x-ten Male zu wiederholen: Lies Dir
noch mal bitte diesen einen Absatz 'Mit-dem-auf-die-
Leine-treten beim Platzkommando' durch. Das ist Realität,
keine Ausnahme, sondern Standard. Kannst Du damit
leben? Ich nicht!
Thomas
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