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12.01.00 --
Thomas Luening
Re: Schmerzempfindung [war Re: Unterschiedliche Methodenfür unterschiedliche Hundecharaktere?]
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»Am Wed, 12 Jan 2000 15:32:08 +0100 schrieb Martin Mayer :
Wo habe ich das denn getan. Ich schließe eben nur
nicht aus, daß sie gleich mir emfpinden. Selbst wenn ich
unrecht habe, schade ich den Hunden doch damit nicht.
Ich denke, daß ich genau *das* gemacht habe. Ausserdem ...
....wieso wirfst Du mir vor, irgendwelche Literatur zu zitieren. Um das
zu tun muß ich zumindest von dessen Existenz, von den Zusammen-
hängen, von den Inhalten und vom Ort Kenntnis haben.
Warum wiederlegst Du nicht einfach unter Angabe entsprechender
Literatur meine Aussagen - ist doch wirklich ganz einfach?
Es ist so wie immer, oder besser wie so häufig:
Er versteht sie nicht
Er versteht, Sie nicht
Senden » Empfangen » Dekodieren » Anworten.
Was passiert aber, wenn nach dem Dekodieren im
Sinne des Senders ein Umformatieren im Sinne
des Empfänger geschieht? Comedy? Drama? Farce?
Egal.....
Ich habe Volker ganz anders als Du verstanden,
ich habe nicht den Vorwurf gelesen, daß Du ein
Sklavenhalter bist. Ich formuliere es mal
mit eigenen Worten neu.
Wie würdest Du Dich verhalten, bzw. argumentieren,
wenn jemand die Menschenrechte missachten würde,
und unverändert argumentativ auf seine Rechte dazu
bestehen würde.
Angenommen, dieser würde sagen 'Schwarze sind
keine Menschen, haben keine Rechte, empfinden
Schmerz, Trauer, Glück, Freude anders als wir
weisse' und zwingt seine Schwarzen mit Schmerz und
Peitsche zur Arbeit. Je besser die Arbeit und je
höher die Bereitschaft zur Arbeit (Triebziel Arbeit) umso
weniger Einwirkung ist notwendig.
Wie argumentierst Du, weil dieser Mensch
über keinerlei Unrechtbewußtsein verfügt,
weil er das schon immer so tut, sein Vater
davor auch, sein Großvater ebenfalls - das
ist eben einfach normal. Er behauptet steif
und fest im Recht zu sein, der Erfolg seines
Umganges mit diesen Menschen (gute Malocher,
der Laden läuft, kranke werden ausgemerzt)
gibt ihm doch Recht.
Was sagst Du diesem Menschen, der von seiner
Unschuld, von der Rechtmäßigkeit seines
Handelns absolut überzeugt ist?
Bist Du vielleicht auch gegen die Hühnerhaltung
auf Dina4-Blatt-Flächen auf der Hühnerfarm. Wenn ja,
stelle Dir die Redensarten des Farmers auf Deine
Vorwürfe vor.
Bist vielleicht sogar gegen Tiertransporte mit lebendem
Vieh durch halb Europa, bei denen den Bullen, wenn
sie nicht in den LKW gehen, Elektrostäbe an die Eier
gehalten werden. Was denkst Du, würden Dir diese
Viehtreiber auf Deine Vorwürfe sagen?
Hast Du die Diskussion mit Ardenner verfolgt? Hat
dieser Unrechtbewußtsein?
Um wieder auf Volkers Posting zu kommen. Ist
das wirklich ein großer Unterschied zu den
Standpunkten in dieser Diskussion zum Thema
Hundeausbildung, evtl. tierschutzrelevante
Methoden, evtl. tierverachtendes Einwirken?
Betrachte nicht die Inhalte, sondern NUR die
Standpunkte.
Angenommen, heute ist es eben der Stand, mit
Tieren so umzugehen. Damals war es auch der
Stand, mit Sklaven so umzugehen. Angenommen
in 100 Jahren weiß man, das das barbarisch war.
Sagst Du dann 'Sorry, tut mir leid'. Häng Dich
jetzt bloß nicht an den 100 Jahren auf, Du weißt
sehr wohl was ich meine.
Denkst Du nicht auch, daß der Sklavenhalter heute
vielleicht sagen würde : 'Sorry....'. Aber wird das Leiden
damit ungeschehen gemacht?
Wenn Du natürlich sagst, bei Menschen ist das
alles natürlich was ganz anderes, unabhängig
von der Hautfarbe, ist das für mich ok.
Dann ist das eben Descartes'sche Sichtweise,
die Tiere allenfalls als biologische Maschinen
sieht. Das ist nun ein gesellschaftliches
Problem. Und wenn Du nicht hilfst dieses
Problem zu lösen, bis Du Teil des Problems.
Wer weiß, das Hunde denkende, fühlende,
empfindende, beseelte Geschöpfe sind, wird
über seine Arbeitsweise nachdenken, wer nicht,
wird seine Tiere als rechtelose biologische
Maschine behandeln - ohne Unrechtbewußtsein.
Gleichermaßen wie jener, der weiterhin auf
sein angeborenes/vererbtes/traditionelles Recht
der Sichtweise besteht, daß gewisse Menschen
eben *keine* Menschen sind.
Gruß
Thomas
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