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Was motivierte mich, diese "Kleine Hundeschule" zu schreiben? Schon oft bin ich von Passanten im In- und Ausland angesprochen worden, warum meine Hunde so brav seien. Hier verrate ich es. Manche Hundebesitzer kommen mit ihren Tieren einfach nicht klar und die traurige Konsequenz ist oft, dass sie entnervt ein völlig verdorbenes Tier ins Tierheim abschieben. Vielen Menschen wird der schlecht erzogene Hund auf der Straße überfahren. Mit dieser "Hundeschule" möchte ich solche Tragödien vermeiden helfen.
Meine Hundeschule soll Hundefreunde motivieren, mit Ihren Tieren sinnvolle Spiele zu spielen, sie abwechselungsreich zu fordern, ihre erstaunlichen Fähigkeiten kennenzulernen und zu fördern, damit Sie Spaß am Hund haben und der Hund ein erfülltes Hundeleben hat. Sie bekommen hier eine Menge Beispiele gezeigt, wie kräftige Hunde in verschiedenartigen Spielen und Arbeiten abreagiert werden können, so dass sie einerseits körperlich fit bleiben, anderseits aber auch glücklich und zufrieden schlafen können. Für kleinere Hunde gilt im Prinzip dasselbe, nur kommen bestimmte Trainingsmethoden, wie z. B. die Zugarbeit, für sie natürlich nicht infrage. Überzogene Triebhaftigkeit und viele Unarten gehen auf Unterforderung der Hunde zurück. Alle Übungen und Spiele, die wir unseren Hunden beibringen, machen beiden Seiten Spaß, Mensch und Hund. Das heißt nicht, dass Ihr Hund von vornherein Spaß an jedem Spiel haben muss. Mitunter müssen Sie es ihm erst buchstäblich schmackhaft machen oder sich erst einmal durchsetzen. Wenn dem Hund das Ziel klar ist und wenn er merkt, welche Belohnung auf ihn wartet, wird er mit wachsender Begeisterung dabei sein und Sie selbst bald dazu auffordern. Alle unsere Spiele haben wir unseren Hunden selbst beigebracht, ohne dafür einem Verein angeschlossen zu sein. Die Spielregeln können Sie ganz alleine Ihrem Hund erklären. Wie, das wird in den einzelnen Kapiteln gezeigt. Ein positiver Seiteneffekt wird sein, dass Ihr Hund auf Sie generell stärker achtet und besser hört als früher. Probieren Sie es aus!
Wir möchten Sie bereits an dieser Stelle um Mithilfe bitten, das Image der Hundehalter in unserer dicht besiedelten Landschaft zu verbessern. Lesen Sie sich den zweiten Abschnitt noch einmal durch und vermeiden Sie es, mit Ihrem Hund anderen Menschen auf die Nerven zu gehen. Damit Sie dazu in der Lage sind, müssen Sie Ihren Hund erziehen. Sonst folgen Gesetze wie der völlig unsinnige Leinenzwang und Hundeverbote in immer mehr Städten! Auf Island z.B. ist die Hundehaltung in Städten generell verboten. Kassel gehörte zu den ersten Städten, die in Deutschland Leinenzwang einführten. Einen Hund, der immer an der Leine geführt wird, kann man nicht ordentlich erziehen. Je nach Größe kann man aber einen unerzogenen Hund in gewissen Situationen, z. B. auf Glatteis, nicht festhalten. Unfälle sind vorprogrammiert. Ein generelles Hundehaltungsverbot in bestimmten Vierteln der Innenstadt wäre dagegen logisch, denn so könnte die Sauberkeit der Wege und Anlagen sichergestellt werden, wo objektiv betrachtet tatsächlich keine Freiräume als Hundetoilette zur Verfügung stehen. Zudem ist es in der Innenstadt ohnehin nicht möglich, einen Hund artgerecht zu bewegen. Ein echter Hundefreund, der mitten in der Stadt wohnt, schafft sich erst nach dem Umzug an den Stadtrand einen Hund an! Es sollte auch nicht zum Alltag gehören, zwei- bis dreimal täglich das Auto zu benutzen, um mit dem Hund Gassi gehen zu können. Wer hält das längerfristig durch? Stellen Sie sich vor, das Auto ist in Reparatur oder Sie sind mal krank, was dann?
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