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"Stopp!" wird an Bordsteinkanten hart trainiert und funktioniert dann auch schnell in anderem Gelände. "Stopp!" wird an Bordsteinkanten nur anfangs gesagt. Später muss der Hund selbst wissen, dass er nicht ohne ausdrücklichen Befehl auf die Fahrbahn laufen darf. "Sitz!" finde ich aus drei Gründen unpraktisch im Straßenverkehr:
1. Das Aufstehen macht vor allem den älteren Hund träger als nötig. Bei kurzen Grünphasen für Fußgänger stehen Sie so leicht zweimal vor der roten Ampel oder Sie behindern den Verkehr.
2. Bei nassem Wetter setzen sich meine zimperlichen Collies gar nicht gerne hin. Sie würden sich ja auch schmutziger machen als nötig.
3. Gewöhnt sich der Hund an, sich jedesmal zu setzen, wenn Sie stehen bleiben, ist er für Ausstellungen kaum noch geeignet. Im Ring muss er mit Ihnen zusammen stehen bleiben.
Kann der Hund mich sehen, hebe ich zu "Stopp!" den rechten Arm senkrecht in die Höhe, um auch mit diesem wichtigen Befehl ein Sichtzeichen zu verbinden. "Stopp!" sage ich, wenn ich mit den Hunden an der Wohnungstür ankomme, die ich noch aufschließen muss, wenn ich sie ableinen oder anleinen will und jedesmal, wenn ich sie aus anderen Gründen anhalte. "Stopp!" ist immer gut auf Ausstellungen oder einfach für ein nettes Foto. Hierfür ist wichtig, dass der Hund mit diesem Kommando keine Angst verbindet, denn sonst wären seine Ohren unschön angelegt. Diesen Befehl verwende ich bei nassem, schmierigem Untergrund statt "Platz!", weil meine Hunde sich, wie gesagt, nicht gerne nass machen. Voraussetzung dafür ist, dass die Situation nicht tatsächlich brenzlich ist, denn sonst ist "Platz!" das im Gelände schärfer geübte Kommando. "Stopp!" ist gut, um den Hund bequem zu kämmen, zu baden und wenn das Tier vor dem Tierarzt steht.
Das hier gezeigte Foto der damals fast einjährigen Gladess zeigt deutlich, wie langbeinig sie bei ausgesprochen kurzer Wirbelsäule ist. Auch Aron hat in einem Ausstellungs-Richterbericht ein "quadratisch". Dabei sind die Verwandten meiner Tiere durchweg typisch Collie-proportioniert: etwas länger als hoch. Die geringfügigen Unterschiede im Körperbau resultieren aus dem Mehr an Bewegung, das ich meinen Hunden schon in der Welpenzeit gegönnt habe. Es ist erwiesen, dass Hunde, die sich in ihrer Entwicklungszeit sehr viel bewegen dürfen, der wölfischen Urform etwas ähnlicher werden. Damit verbunden sind sehr starke, lange Läufe und ein kurzer, kräftiger Rücken. Da mir die Gesundheit meiner Tiere wichtiger ist, als Ausstellungsehren, wird auch mein nächster Hund eine möglichst wölfische Form annehmen dürfen.
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"Kehrt!" ist ein Befehl, der eine 180°-Wendung bedeutet. "Kehrt!" übe ich am Umkehrpunkt, wenn ich mit den Hunden bewusst einen Weg gewählt habe, den ich genauso wieder zurückgehen will, wie ich gekommen bin. Die Hunde sind in dem Moment vor mir, hören mein "Kehrt!" und sehen mich auf dem Absatz kehrt machen und in Gegenrichtung loslaufen. "Kehrt!" übe ich, wenn ich den Hunden Stöckchen oder Bällchen werfe in einem Moment, in dem ich nur so getan habe, als hätte ich geworfen. Die gestarteten Hunde machen kehrt und sehen mich in die andere Richtung werfen. "Kehrt!" ist das Kommando, das meine Hunde nachgerufen bekommen, wenn sie an einem heißen Sommertag zu weit auf den See hinaus oder an ihrem Stöckchen vorbei schwimmen. "Kehrt!" habe ich nur selten mit Leine geübt. Bei meinen Hunden funktioniert "Kehrt!" sogar während der Kaninchenjagd, die dadurch abgebrochen werden kann. "Platz!" ist im Ernstfall jedoch sicherer.
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