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Urlaubsreise mit Hund

"Platz!" im Bahnabteil

 

Fragen Sie in der Planungsphase Ihres Urlaubs, ob Hunde mitgebracht werden dürfen und welche Einreisebedingungen zu beachten sind. Darf Ihr Hund nicht mit und ändern Sie trotzdem nicht Ihre Pläne, überlegen Sie gut, wo er bleiben soll. Ich habe meine Hunde für den Urlaub noch nie abgegeben, weil ich der Meinung bin, dass meine Tiere am liebsten bei mir bleiben und dass ich an einem Urlaub ohne meine Tiere sowieso keinen Spaß hätte. Immerhin hat man ja gerade in den Ferien endlich mal richtig viel Zeit - auch für die Tiere! Außerdem kann es gut sein, dass man seinen Hund nach dem Urlaub verdorben oder krank zurückbekommt, wenn die Unterbringung nicht so gut war, wie sie zu seien schien. Urlaub mit Hund in England ist meines Wissens immer noch nicht möglich, da ein halbes Jahr Quarantäne die Bedingung wäre. Diese Bestimmungen werden jedoch auch in den nächsten Jahren gelockert. Schweden erfordert umfangreiche Blutuntersuchungen des Hundes, deren Ergebnisse etwa ein halbes Jahr vor Reiseantritt bekannt sein müssen, wenn Sie die Reise mit Hund bei der Botschaft anmelden. Erkundigen Sie sich nach den aktuellen Erfordernissen.

Zwei Tage vor einer weiten Reise füttern Sie noch ein wenig, aber keine volle Mahlzeit. Trockenfutter ist in diesem Fall gut wegen der geringen Kotmenge, die es produziert. Danach muss der Hund fasten. Es gibt nur noch Wasser. So kann es kein Erbrechen auf der Fahrt geben und das Gassigehen vor- und nach der Reise reicht zur Not. Haben Sie die Möglichkeit, Pausen zu machen und den Hund auszuführen, machen Sie davon Gebrauch. Wasser sollte er zwischendurch angeboten bekommen.

Während der Reise muss der Hund sicher liegen können. Das gilt sowohl für Bahnfahrten, als auch für Bus- oder Autofahrten. Auf dem Rücksitz liegt der Hund unangegurtet nicht sicher. In Belgien muss er, soweit ich weiß, angeschnallt hinten sitzen. Es gibt dafür spezielle Geschirre. Unangegurtet fliegt er bei scharfen Bremsmanövern in den Fußraum. Besser aufgehoben ist er gleich im Fußraum oder im Kofferraum, sofern dieser direkt zum Innenraum gehört. Combi-Fahrzeuge sind daher ideal. Wer seine Koffer intelligent packt, kann seine Hunde auf ihnen ablegen. Ein Hundegitter muss dann auf jeden Fall Kofferraum und Rückbank voneinander trennen, da sonst die Gefahr besteht, dass der Hund bei einer Vollbremsung nach vorne fliegt. Von der Unterbringung in Kofferraumkisten, die einer Limousine in den offenen Kofferraum gespannt werden, halte ich überhaupt nichts, da erwiesen ist, dass die Hunde in ihnen so stark mit Abgasen belastet werden, dass ihnen ernsthafte Gesundheitsschäden drohen.

Im Kofferraum eines Combi-Fahrzeugs sollte der Hund sich auf jeden Fall legen. So versperrt er dem Fahrer nicht die Sicht nach hinten. Solange er noch nicht auf "Platz!" sicher hört, sollte ein Fahrgast auf der Rückbank mitfahren, der den Befehl durchsetzen hilft. Voraussetzung dafür ist, dass dann noch kein Hunde- oder Gepäckgitter stört. Das Gitter sollte eingesetzt werden, sobald der Hund erzogen ist, oder wenn niemand zur Verfügung steht, der den Hund kontrolliert.

In öffentlichen Verkehrsmitteln ist auf andere Fahrgäste Rücksicht zu nehmen. Erkundigen Sie sich frühzeitig nach den aktuellen Regeln! Gilt Leinen- und Maulkorbzwang, sollte der Hund rechtzeitig zu Hause an das Tragen des Maulkorbs gewöhnt werden. Die meisten Fahrgäste möchten weder angebellt, noch angeknurrt, noch abgeschnuppert oder abgeleckt werden. Der Hund sollte auf kurzen Strecken an solche Fahrten gewöhnt werden und sich dabei ordentlich benehmen lernen. Solange er nicht sehr gut hört, sollte er auf jeden Fall die ganze Zeit angeleint bleiben. Während des Ein- und Aussteigens und auf dem Bahnhof ist er ohnehin am besten angeleint zu führen. Während der Fahrt gilt "Platz!", was mit einem jungen Hund gerade hier, wo Sie nichts besonderes zu tun haben, gut geübt werden kann. Sind Sie hier konsequent, haben Sie schnell erreicht, dass eine Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln durch den Hund nie stressiger als ohne wird. Dass sie durch den Hund erheblich teurer wird, kann man leider nicht abstellen.

Für Flüge sind ab 5 kg Hundegewicht Transportbehälter Vorschrift, in denen sich jeweils ein Hund bequem ausstrecken kann. Auf Flügen haben die so verpackten Hunde meist Angst, schon weil sie von ihren Menschen getrennt werden. Gewöhnen Sie den Hund auf jedem Fall im Wohnzimmer an die Kiste, lange vor Reiseantritt, so dass er sich in ihr heimisch fühlt. Vielleicht gibt Ihnen der Tierarzt ein Beruhigungsmittel mit. Fragen Sie nach möglichen Nebenwirkungen und wägen Sie den Einsatz gut ab! Über Gebell wird sich im Gepäckraum des Fliegers ausnahmsweise keiner beschweren. Meine damals neunjährige Gladess hat unseren Flug nach Los Angelos ohne Schlaftablette gut überstanden. Die Trennung dauerte leider 12 Stunden. Niemand kümmerte sich in der Zeit um das Tier und das Trinkwasser war wahrscheinlich auf dem Transport in den Flieger bereits verschüttet worden. Umso größer war die Wiedersehensfreude. Danach wurde sofort von der Toilette Wasser geholt, denn das Tier hatte Durst. Einen Gassiplatz suchen war das nächste Thema. Danach war sie wieder ganz die alte, fit und offensichtlich frei von Kopfschmerzen, Übelkeit oder anderen Beschwerden.

 

Camping mit Gladess

 

Camping mit Hund

Selbst auf Campingplätzen ist ein Hund nicht unbedingt willkommen. Campingurlaub mit Hund muss deshalb auch gut geplant sein, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Dass der Hund auf dem Campingplatz bei Ihnen bleibt und die Nachbarschaft, aber auch die Natur um den Campingplatz in Ruhe lässt, sollte selbstverständlich sein. Seine Gassiplätze sollten außerhalb des Campingplatzes gesucht werden.

 

Das umgebaute T-Shirt soll die Schuhe halten helfen

 

Überhitzungs-Gefahr von unten

Urlaubsziele unter subtropischer oder tropischer Sonne sind für Hunde denkbar ungeeignet. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Tierarzt, welche Krankheiten und Parasiten am Urlaubsort Hunden drohen und ob man präventiv etwas gegen sie tun kann! Die helle Sonneneinstrahlung mit hohem UV-Anteil lässt die Linsen des Hundes möglicherweise trübe werden - ein Problem, dass sich auch im Hochgebirge stellt. Hunde können schneller als Menschen einen Hitzschlag erleiden. Man darf Hunde deshalb niemals im Auto in der Sonne lassen! Schattenplätze sind aber vielleicht weit und breit nicht vorhanden, was dann? Sie müssen die Klimaanlage des Autos anlassen und weiterfahren. Berühren Sie einmal den Boden mit den Händen, wenn Sie in südlicher Sommersonne mittags unterwegs sind - welche Temperatur mag er haben? Obwohl ich mir vor unserer Reise durch den Südwesten der Vereinigten Staaten eine Menge Gedanken und Arbeit gemacht habe und die Stunden zwischen Vormittag und Spätnachmittag für die klimatisierte Weiterfahrt im Mietwagen eingeplant waren, war doch immer wieder neu Rücksichtnehmen angesagt, wie die Bilder bezeugen.

Die kunstvoll geschneiderten und in der Wohnung erfolgreich erprobten Hundeschuhe mit dicken Wattepolstern gegen Überhitzung von unten dienten in den Bergen von Utah leider nur etwa eine Viertelstunde ihrem Zweck. Gladess, nach stundenlanger Fahrt überglücklich, dass sie trotz ca. 40º C im Schatten und etwa 90º C Bodentemperatur schmerzfrei laufen konnte, tobte derartig wild herum, dass ich ihre Schuhe ständig neu binden musste, damit sie an den Pfoten blieben. Das weiße T-Shirt auf ihrem Rücken sollte zusätzlich zu den Schnürbändern verhindern, dass sie die Schuhe abstreift. Sie schaffte es trotzdem und hielt mir die nackte Pfote im nächsten Moment hin, wie ein kleines Kind seine Hand, von der ein Handschuh gerutscht ist ("Wieder dran machen..."). Schließlich zog ich es vor, mir meine liebe Freundin um den Hals zu hängen und sie so vor dem heißen Boden zu schützen. Mir lief der Schweiß in Strömen körperabwärts.

 

Rast im Schatten

 

Genügend Wasser mitnehmen

Auf Spaziergängen durch große Hitze bekommt gerade ein Hund großen Durst. Sie sollten immer wieder Pausen einlegen, wenn möglich im Schatten, in denen Sie dem Hund seinen Wassernapf füllen. Nehmen Sie dafür genug frisches, kohlensäurefreies Wasser mit! Vorsicht vor giftigen Schlangen und Skorpionen, die sich auch gerne im Schatten aufhalten!

 

Abends wird's kühler

 

"Platz !" auf Rastplatz

Abendlicher Rastplatz jenseits Death Valley. Die Bodentemperatur sagte Gladess auch ohne Schuhe wieder zu. Während wir aßen hielt sie Platz. Danach wurde bis zum Weiterfahren gespielt.

 

Kühleres Klima ist besser

 

Hunde bevorzugen kühle Strände

Ferien an der See sollten nicht nur aus Meer und Sonne bestehen, wenn ein Hund mitfährt. Nördliche Küsten sind im Sommer hundgerechter als südliche. Sofern man Hunde dort ableinen darf, kann man am Strand herrlich mit ihnen laufen und spielen, z.B. Buddeln im Sand oder Apportieren aus dem Meer.

 

Mittelgebirge bieten gute Ziele

 

Wander-Urlaub erholt auch den Hund

Ferien im Mittelgebirge sind meist Ferien mit langen Wanderungen und gemäßigten Temperaturen. So etwas gefällt auch Hunden. Im Hochgebirge wird es anstrengender. Erkundigen Sie sich genau nach der Beschaffenheit der Wege, falls Sie Hochgebirgstouren mit Hund gehen wollen. Manche als "einfach" gekennzeichneten Wege führen plötzlich senkrecht hinauf. Für Sie steht eine Eisenleiter bereit, aber die kann Ihr Hund nicht gehen. Können Sie ihn tragen oder findet er einen Weg an der Leiter vorbei? Wenn nicht, müssen Sie umkehren. Das kann ein Problem darstellen, wenn Sie z.B. abends kurz vor dem Ziel einer Tagestour angekommen sind!

 
Einleitung 
Zweck der Hundehaltung 
Probleme durch die Hundehaltung 
Prinzipielle Gegner der Hobbytierhaltung 
Ziele dieser Hundeschule 
Überlegungen vor der Anschaffung eines Hundes 
Voraussetzungen zur Zucht 
Nervenstärke 
Aufzucht 
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Unterbringung 
Urlaubsreise mit Hund 
Erziehung ohne Mißverständnisse 
Familienmitglieder und Rangordnung 
"Aus!" ist wichtig 
Gekläff verbieten 
"Komm!" oder "Hier!" üben 
Wohnumfeld-Hygiene trotz Hundehaltung 
"Platz!" - Die Notbremse am Hund 
"Sitz!" 
An der Leine nicht zerren 
"Stopp!" üben 
Spielen 
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Leistung 
Apportieren 
Bellen auf Befehl 
Löcher nach Bedarf buddeln 
Kriech-Gymnastik 
Springen 
Such-Aufgaben 

+ + + Bücher + + +

Reisen mit Tieren. Ein Ratgeber für den Urlaub mit Haustieren 
Birgit Waldner, Michael Lehner
J. Fink, Ostfildern, 2000
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Asteron. Das ultimative Reisejournal für Hundefreunde 
Chris Wonder
Buchvertrieb Brühl, 2000



Dieses, in seiner Art einmalige Reisejournal, wendet sich speziell an die Besitzer von größeren Hunden. In der Broschüre werden sieben Hundefreundliche Gastgeber ( Hotels, Ferienwohnungen, Pension ) ausführlich vorgestellt, bei denen Familien mit großen oder mehreren Hunden ihren Urlaub verbringen können. Teilweise bieten diese Gastgeber auch einen Hundesitter Service an. Interessante Ausflugsziele in der Umgebung des Urlaubsquartiers ( Ostsee, sdchs. Vogtland, Sächsische Schweiz, Sachsen, Allgäu, Bayern, Tschechien ) werden aufgezeigt. Weitere Themen sind unter anderem die Erziehung des Hundes durch das Kind und Hinweise zu Reisen nach Dänemark und Frankreich, sowie eine Kindergeschichte und Rätselseiten
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Urlaub mit dem Hund 
Claudia Ludwig
Falken-Vlg., Niedernh, 2000
Hunde sind am liebsten überall dabei und auch immer mehr Hundebesitzer wollen im Urlaub nicht ohne ihren Vierbeiner sein. Warum den Hund also nicht mitnehmen? Wenn Sie Ihre Reise gut vorbereiten und dabei die folgenden Punkte berücksichtigen, dann kann eigentlich nichts schiefgehen: - Welche Länder eignen sich für Ferien mit Hund? - Wo soll man mit Hund am Urlaubsort wohnen? - Welche Einreisebestimmungen gelten für den Vierbeiner? - Was muß ich bei einer Flugreise mit Hund beachten?
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Mit meinem Hund auf Reisen 
Corinna Brünger
Gräfe u. U., Mchn, 1999



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