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Jagdspiele
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In Jagdspielen zeigen Hunde, was sie drauf haben. Frisbee-fangende und Bälle verfolgende Hunde sind für viele Menschen ein schöner Anblick. Aber es gibt noch mehr...
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Mit Familienmitgliedern spielen
Ich spielte mit meinem drei Monate alten Aron die gleichen Spiele, die er mit Gladess spielte. Mindestens so wichtig wie das Spielen mit anderen Hunden ist das Spielen mit den "eigenen" Menschen. Welpen lernen so, zu wem sie gehören. Sie lernen, dass es Spaß macht, zu "ihren" Menschen zu gehören und dass diese noch etwas verletzlicher sind, als Hunde. Bejammern Sie ruhig zimperlich einen kleinen Kratzer, falls Ihr Welpe Sie mal nicht vorsichtig genug angefasst hat und brechen Sie das Spiel an dieser Stelle ab. Jagdspiele sind besonders wichtig für temperamentvolle, schnelle Hunde, deren Jagdtrieb durch solche Jagdersatz-Spiele auf gesellschaftlich akzeptierte Bahnen gelenkt werden muss.
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Ballspiele
Hunde, die Bällen hinterherjagen, haben Spaß und Bewegung. Je nach Hund muss man jedoch häufig neue oder sehr stabile Bälle kaufen. Die Zähne unserer Collies haben im Spiel schon manch einen Ball platt bekommen.
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Hochspringen
Der einjährige Aron springt nach dem Stöckchen um es zu "erbeuten". Solche Sprünge auf weichem Grund sind für einen jungen Hund mit gesunden Gelenken und viel anderweitiger Bewegung völlig ungefährlich und gehören zum Spiel. Hunde mit Übergewicht und solche, die Gelenkprobleme geerbt oder aus anderen Gründen kranke Läufe, Schultern oder Hüften haben, sollten solche Spiele nicht spielen. Auch sollte der Hund nicht dieses Spiel als einziges tagelang spielen ohne sich darüberhinaus kräftig zu bewegen.
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Sich vom eigenen Hund etwas abjagen lassen
Von klein auf ist es Arons Lieblingsspiel, mit einem erbeuteten Gegenstand zu flüchten und Gladess oder mich zum Nachjagen zu motivieren. Es ist einfach, ein solches Spiel mit ein wenig Dressur zu verbinden:
1. Meine Hunde bekommen zunächst "Sitz!" zu hören, worauf sich beide sofort setzen.
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2. Ich renne mit dem Stöckchen von den Hunden weg.
3. Mit "Pack!" rufe ich meine Hunde dann zum Angriff auf das Stöckchen auf, mit dem ich immernoch wegrenne und so Beute simmuliere.
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Ich habe einige 100 m Vorsprung.
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Die 11-jährige Gladess galoppiert nicht mehr ganz so schnell, wie der 1-jährige Aron.
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In wenigen Momenten haben die Hunde mich eingeholt.
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4. Das Stöckchen wird dem zubeißenden Hund nicht unbedingt kampflos überlassen. Er kann bei der Gelegenheit auch mal einige kleine Schläge einstecken oder kräftig Tauziehen müssen, bevor er die Beute überlassen bekommt. Immerhin wehrt sich ein gefangenes Reh ja auch so gut es kann. Die Natur hat Wölfe und Hunde mit Hormonen ausgestattet, die bewirken, dass der Jagdtrieb dadurch nur noch stärker wird. Meine Hunde spielen dieses Spiel gerne und reagieren sich dabei richtig ab.
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5. Hat Aron die Beute, beginnt sein Lieblings-Teil, das Nachjagenlassen. Gladess und ich jagen ihn, bis einer von uns den Stock zu fassen bekommt. Dieser Teil entfällt, wenn Gladess "Beute macht". Sie will mit mir Tauziehen spielen, während unser Omega-Tier (= das rangniedrigste Tier im Rudel, zu dieser Zeit noch Aron) ignoriert wird.
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6. Auch wenn Aron "eingefangen" wird, spielen wir noch einmal Tauziehen, jetzt zu dritt, wobei Gladess Aron langsam wegdrängt.
7. Das geht so weiter bis ich "Aus" sage, dann "Sitz" und das Spiel von vorne beginnt. Ich kann das anordnen, weil ich "Alpha" (= das ranghöchste Mitglied) in unserem Rudel bin.
Auch während des Nachjagens darf der Hund das Hören auf Kommandos nicht abstellen und so legt sich der Junghund Aron, der sich eigentlich weiter jagen lassen möchte brav hin, als mein "Platz!" ertönt. Sowie ich bei ihm bin, lobe ich ihn, sage "Auf, auf!" und spiele mit ihm weiter, als hätte es nie eine Unterbrechung gegeben. So lernt der Hund, dass er durch kurzfristiges Platz-Halten nichts versäumt. Die Stopp-Wirkung gerade auf den herumtobenden oder jagenden Hund kann aber in unserer straßenreichen Gesellschaft lebenswichtig sein. Üben Sie dieses Kommando sorgfältig und immer wieder! Auch der ausgewachsene Hund gehört mehrmals im Jahr auf sein Platz-Halten "geprüft" und im Zweifelsfall nachgearbeitet.
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Tauziehen aufgrund von Urinstinkten
Kräftig "Tauziehen" ist unter Wölfen eine wichtige Fähigkeit, um seinen Teil abzubekommen, wenn es um die Aufteilung der Beute geht.
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Tauziehen
Spielphasen sind das Wichtigste auf jedem Spaziergang. Die eigene Leine, sofern sie den Hundezähnen standhält (kann lästig werden!), herumliegende Äste (besser) oder mitgebrachte Bälle oder Beißwürste (am besten) sind hervorragender Beute-Ersatz in hundgerechten Jagdspielen. Das Lenken des sonst unbefriedigten Jagdtriebes auf Ersatzbahnen gehört zu den wichtigsten Aufgaben in der Hunde-Erziehung. Dabei sind die Beute-Ersatz-Spielzeuge vom Hund nicht automatisch akzeptiert. Bei manchen Welpen braucht man eine ganze Menge Geduld, bis sie solche Spielchen freudig mitspielen. Fordern Sie immer wieder den Jagdtrieb ihres Welpen heraus, indem Sie einen möglichen Spielzeug-Gegenstand vor dem Welpen herziehen, so dass er ihn fangen kann. Hat er ihn gefangen, lassen Sie sich auf ein kurzes Tauziehen ein. Lassen Sie den Welpen nicht zu schnell gewinnen. Interessiert sich der Hund für sein Spielzeug und möchte es haben, können Sie es werfen. Rufen Sie ihn zu sich. Wahrscheinlich behält er seine Beute im Fang. Aus diesem Spiel heraus kann das Apportieren entwickelt werden. Durch das Hinterherjagen hinter einem geworfenen Gegenstand kann man seinem Hund die für seine Gesundheit erforderliche Bewegung beschaffen. Ein Hund, der an seinem Beutestück kräftig zieht und auch dann nicht loslässt, wenn er mal einen (zunächst nur sehr leichten) Schlag auf den Kopf bekommt, erfüllt bereits eine wichtige Voraussetzung für späteren Schutzhundesport, den man jedoch nur im Verein üben kann.
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Tauziehen zwischen zwei Hunden
Gladess will mich zu einer Runde Stöckchen-Werfen oder Tauziehen auffordern, was mir in diesem Moment schlecht möglich ist, da ich die Videokamera halte. Aron versucht, ihr das Stöckchen wegzunehmen. So kommt es zu den ersten Tauzieh-Spielen zwischen meinen Hunden. Das Stöckchen wird als Beute-Ersatz-Spielzeug für den Welpen schnell selbstverständlich.
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Gemischte Hundespiele gegen Langeweile
Spielen, Apportieren und Schwimmen kommen bei uns häufig gemischt vor. Auf das Befolgen von Befehlen folgt immer wieder ausgelassenes Spiel, so wie der Hund es liebt. Für den erwachsenen Hund ist ein Lob und das Spiel in der Regel Belohnung genug.
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