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"Komm!" oder "Hier!" trainiert man am besten vom ersten Tag an. "Komm...!" in Verbindung mit dem Namen des Hundes rufe ich anfangs aus der Hocke mit ausgebreiteten Armen. Mit "Komm...!" muss sich jedesmal etwas möglichst angenehmes für den Welpen verbinden. Wenn er von selbst kommt, weil er mit mir spielen will, und vor jedem Füttern rufe ich ihn in der gleichen Weise.
Der älter werdende Junghund hat manchmal vielleicht aber wichtigeres zu tun, als sich in einem spannenden Moment zu Ihnen zu bewegen, um Streicheleinheiten und Futter zu kassieren. Warten Sie nie auf Ihren Hund! Wiederholen Sie das Kommando und laufen Sie ihm weg! Vermutlich wird er jetzt aufspringen und entsprechend seines Meutetriebes zu Ihnen laufen. "Hiiier!" erwies sich bei uns im Vergleich zu "Komm!" als brauchbarer, sowie die Distanz größer wurde. Ich denke, es ist weiter hörbar. So habe ich mir angewöhnt, draußen "Hier!" einzusetzen. "Hier!" gilt dann auch für alle unsere Hunde gleichzeitig, während ich mit "Komm...!" meist einen einzelnen anspreche. Kommt der Hund trotzdem nicht, wird er abgetroffen. Ist nichts anderes in Ihrer Nähe, nehmen Sie das Schlüsselbund (aber verlieren Sie es nicht im hohen Gras!) Üben Sie das Kommando "Komm...!" oder "Hier!" in Testsituationen, in denen der Hund gerade in Ihrer Wurfweite herumschnuppert, buddelt oder weiterläuft. Machen Sie nicht den Fehler, "Komm...!" oder "Hier!" erst dann hinter ihm herzubrüllen, wenn er bereits bis zum Horizont gejagt ist. Möglicherweise hört er Sie neben einem vorbeifahrenden Güterzug dann ohnehin nicht. Hört er das Kommando, braucht aber nichts zu befürchten, wird ihm seine heiße Spur sicher wichtiger sein, als Ihretwegen umzukehren. Machen Sie dann noch den Fehler, den Hund, der sich einige Zeit später abreagiert hat und aus eigenem Antrieb freudig zu Ihnen zurückkehrt, für sein Weglaufen zu bestrafen, haben Sie ihn schon halb verdorben. Er wird die Strafe mit seinem Herankommen verbinden und sich das nächste Mal überlegen, ob er überhaupt wieder zu Ihnen kommt.
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