|
Kontakt zu Kindern
|
|
|
Der Kontakt zu Kindern ist wichtig, damit die Hunde von vornherein freundlich bleiben und kleine Menschen nicht irgendwann mit Kaninchen verwechseln bzw. als Beute einstufen oder etwa Angst vor ihrem im Vergleich zu Erwachsenen etwas anderen Geruch und Verhalten entwickeln. Gewöhnen sie sich erst einmal an, ihnen Angst einzubellen (s. Kap. "Gekläff verbieten") bis sie weglaufen, um sie anschließend zu jagen, kann das zu schweren Unfällen führen, zumindest aber zu zerrissenen Kleiderstücken und mächtig Ärger.
In Familien mit kleinen Kindern stellt sich dieses Problem normalerweise nicht. Das alltägliche Zusammensein mit Kindern macht aus Hunden meist automatisch sehr kinderliebe Wesen, vorausgesetzt, sie werden von diesen nie gequält. Kleine Kinder müssen lernen, dass ein Hund kein Plüschtier ist, dass er schmerzempfindlich ist, gewisse Verhaltensweisen liebt und manche nicht, dass er andererseits gewisse Verhaltensweisen an den Tag legt, die das Kind liebt oder eben nicht. Kinder probieren viel aus. Hunde auch. So kann es schnell gefährliche Missverständnisse geben. Lassen Sie deshalb niemals Ihren Hund mit einem Kleinkind alleine. Beobachten Sie deren Spiele immer aufmerksam, damit Sie im richtigen Moment eingreifen können. Als unsere Gladess mit sieben Wochen zu uns kam, war mein Sohn zwei Jahre alt. Wenn ich eingriff, dann in der Regel, um das Hündchen vor den Launen des Kindes zu retten, sonst wäre die kleine Gladess im Indianerspiel womöglich an den Marterpfahl gekommen...
Die Liebe zu den "eigenen" Kindern des Hundes bedeutet aber noch nicht unbedingt, dass der Hund alle Kinder liebt. Möglicherweise hat er einen starken Schutzinstinkt und mischt sich in Spiele Ihrer Kinder mit Nachbarkindern ein, wenn es dabei zum Streit kommt und der Hund "seine" Kinder in Gefahr sieht. Also Vorsicht!
|
|
Gewöhnung an Kinder
Als unser Zweit-Collie Aron ins Haus kam, war mein Sohn bereits zwölf Jahre alt und die Gewöhnung an kleine Kinder musste draußen stattfinden. Die meisten Kinder lieben Hunde. Die Hunde sind zu solchen Kindern meistens auch lieb, weil diese Kinder "normal" riechen. Einige Menschen haben jedoch Angst vor Hunden. Ihnen gegenüber kann sich der Hund von seiner wölfischen Seite zeigen, was auf den durch die Angst erhöhten Adrenalinausstoß zurückgeht. Sie riechen nach Beute oder böse! Ein Teufelskreis für die armen Menschen, da sie Hunde tatsächlich nur als angreifende Bestien sehen und ihre Angst sich zu bestätigen scheint.
"Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine!", rief mir eines Tages ein älterer Herr auf einem Spaziergang mit meiner lieben Gladess zu. "Das Tier tut nichts!", rief ich zurück, rief aber meine Gladess bei Fuß. "Das behaupten alle Hundebesitzer. Irgendwann beißt jeder Hund zum ersten Mal!", kam es mir entgegen. Und dann erfuhr ich, dass er eigentlich von jedem Hund gebissen wird. Derweil sträubte meine liebe Gladess schon mal die Rückenhaare, knurrte leise und ging in Startposition... "Fuß!", unterbrach ich ihre Vorbereitungen und sah zu, dass ich mit ihr weiterkam. So böse hatte ich sie tatsächlich noch nie gesehen! Ich wartete den Rest ihres Lebens vergeblich darauf, dass sie zum ersten Mal biss. Schade, dass ich's diesem Passanten nicht erzählen kann.
Manche Mütter haben die irrige Vorstellung, alle "Lassie"-Hunde seien von Natur aus kinderlieb. So kommt es, dass ein Colliebesitzer mehr noch als Besitzer anderer Hunde in der Gegenwart von Kindern aufpassen muss, was der Hund gerade tut oder was mit ihm gemacht wird. Aron hatte eine Zeit lang die Unart, manche fremde Menschen, die sich ihm näherten, anzubellen. Das Anbellen von Kindern gewöhnte er sich an dem Tage schlagartig ab, als drei kleine Kinder im Alter zwischen drei und fünf Jahren das Verteilen der Belohnung für erfolgreiches Apportieren übernahmen. Nachdem ich Aron zunächst "Platz!" befohlen hatte, damit die Kinder den Hund problemlos streicheln konnten, was Aron sich so immer brav gefallen ließ, warf ich ein Stöckchen und ließ es bringen. So war Aron zunächst abgelenkt. Als er mit dem Stöckchen zu uns kam, holte er tief Luft um die Kinder anzubellen, musste dann aber feststellen, dass diese ihm seine Belohnung begeistert entgegenstreckten. Also beschränkte er sich auf das Abnehmen der Leckerlis, wobei ich ihn am Hals leicht festhielt, damit er nicht zu stürmisch wurde und ich ihn im Zweifelsfall sofort von den Kindern hätte wegziehen können. Die meisten Kinder lieben es, Tiere zu füttern und für Aron bedeutet es seither ein gutes Gefühl, Kindern zu begegnen. Vielleicht haben sie ja etwas für ihn? Das Füttern von Schokolade und Keksen verbiete ich Kindern selbstverständlich, weil Süßigkeiten nur Schäden am Hund verursachen können. Die meisten Kinder verstehen das auch.
|
|
Kinder mit Hunden spielen lassen
Kinder spielen oft viel ungezwungener und ausgelassener als Erwachsene mit Hunden. Sie sind selbst flink wie junge Hunde, frei von Hexenschüssen, Artritis usw. und haben wenig Ängste und Hemmungen (andernfalls spielen sie meist überhaupt nicht mit Hunden). Kinder und Hunde sind oft ideale Spielgefährten für einander.
|
|
Angst vor Hunden
Manche Kinder haben zunächst noch Angst, wenn sich unsere Gladess aufrichtete, lieben sie aber, wenn sie sich legt. Wir helfen mit "Platz!" etwas nach und schnell ist die letzte Ängstlichkeit verflogen. Es ist immer falsches Verhalten seitens der Mütter oder Hundebesitzer, wenn Kinder Angst vor Hunden behalten. Eine angeborene Angst vor dem "Wolf" kann von Kindern überwunden werden, wenn sie nicht negative Erfahrungen mit Hunden machen. Oft übertragen leider Mütter ihre Angst auf ihre Kinder. Ich kenne aus unserer Nachbarschaft mehrere solcher Mutter-und-Kind Problemfälle.
|
|
Hunde Pflegen üben
Mein dreijähriger Sohn möchte unsere Gladess kämmen.
|
|
Er muss lernen, dass er keinen Teddybären vor sich hat.
|
|
Der Versuch, den Hund zu wenden, weil auch die andere Seite gekämmt werden soll, misslingt dem Kind.
|
|
Wenn er zu ruppig mit ihr umgeht, gibt's von mir einen Rüffel!
|
|
Die Freundschaft leidet nicht unter solchen kleinen Pannen. Collies sind sehr gutmütig gegenüber "ihren" Kindern.
|
|
+ + + Bücher + + + Der kindersichere Hund. Freund, Beschützer, Spielgefährte Metty Krings, Elke Peper Parey Buchvlg., Berlin, 1996
Dieses Buch bietet ein Programm zur optimalen Gestaltung der Beziehung Kind-Hund. -Optimal- heißt: Das Menschen- und Hundemögliche zu üben, das zum gegenseitigen Verstehen notwendig ist und Risiken minimiert. Dazu gehört nicht nur der Schutz des Kindes, sondern auch der Respekt vor der -Persönlichkeit- des Hundes. Ein dank der Erziehung durch -hundesichere Eltern- -hundesicheres- Kind gerät am wenigsten in Gefahr => Online bestellen + + + |
|
|