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21.06.01 --
Ganda
Schlechtes Gewissen wegen Anzeige - eure Meinungen
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Hi,
mein Hund wurde gestern von einem "Listenhund" verletzt. Das passierte folgendermaßen:
Beide Hunde waren frei, mein Hund schnüffelte auf der Wiese. Der andere Rüde kam langsam in Imponierhaltung an, mein Hund bemerkte das, hob Kopf und Rute und blickte ihm entgegen (nicht drohend, nur abwartend). Als der andere Hund ca. einen meter von meinem entfernt war, griff er an. Beide Hunde standen auf den Hinterbeinen, großes Geknurre. Dabei schaffte es der andere, meinen Hund umzuwerfen. Noch während mein Hund fiel, ging er zielgerichtet auf die Hinterläufe meines Hundes, biss hinein und zerrte daran herum. Mein Hund konnte sich auf dem Boden liegend und von hinten gezerrt nicht wehren, da er mit der Schnauze nicht herankam. Ich fing an rumzubrüllen, worauf der andere Hund losließ, in dem Moment kam der Halter des anderen Hundes und hielt seinen Hund fest, woraufhin ich meinen auch festhielt.
Die berechnende "Rauftaktik" des anderen Hundes (es war auch klar zu erkennen, dass der andere sozusagen "vorsätzlich" mit Verletzungsabsicht zubiss), lässt darauf schließen, dass er diese Taktik schon öfter angewendet hat. Entweder, der Halter hat ihn darauf trainiert oder er wusste zumindest über die Gefährlichkeit seines Hundes, was er einer Zeugin gegenüber vor dem Vorfall auch erwähnt hatte.
Nach dem Vorfall verlangte ich vom Halter des anderen Hundes, dass er mir die Tierarztkosten erstattet. Dieser weigerte sich aber, es gab eine lange Diskussion, in welchem Argumente fielen, wie "Dein Hund hätte sich auf den Rücken legen müssen", "Damit muss man rechnen, wenn man einen Hund hat", "Wegen so einer Kleinigkeit nehm ich doch nicht meine Haftpflichtversicherung in Anspruch", die zeigten, dass er das als ganz normal empfindet, dass sein Hund so zuhackt.
Ich würde nun, sofern ich denn noch etwas über die Identität des Halters erfahre, gegen ihn Anzeige erstatten. Erstens, weil ich die Tierarztkosten erstattet haben möchte und zweitens, weil ich denke, das dieser Mensch eine Gefahr darstellt, solange er Hunde hat. Der Hund an sich ist vermutlich nur Rüden gegenüber so aggressiv. Ich hatte ihn vorher schon eine Weile beobachtet, es waren mehrere Hündinnen in seiner Nähe und er wirkte sehr ruhig und überhaupt nicht aggressiv.
Die andere Seite ist die, dass bei einer Anzeige der vermutlich nicht angemeldete Hund (ich habe keine Plakette gesehen), der vermutlich unter die Verordnung fällt, kein besonders schönes Schicksal hätte. Im Prinzip bräuchte er nur einen verantwortungsvollen Besitzer, aber er würde dann vermutlich ins Tierheim kommen oder sogar eingeschläfert werden. Und ich wär schuld, oder hätte es verhindern können, wenn ich nicht angezeigt hätte.
Ich würde gerne eure Meinungen dazu hören.
Bis dann
Franziska
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