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21.09.99 --
Andrea Martin
Tierheime/ Trottel/ Knebelverträge? (vorsicht lang)
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Hallo Freunde und Gegner von Tierschutzvereinen
Langsam verliere ich bei dem ganzen Threads und Argumenten den Überblick.
Deswegen einfach mal meine Meinung und Erfahrungen auf alles was ich bislang
gelesen und für mich rausgezogen hab.
Also die Tierabgabeverträge sind so knebelhaft in meinen Augen gar nicht. Im
großen und ganzen sind die Verträge der Tierschutzvereine sich recht ähnlich.
Daraus schließe ich, sie haben sich bewährt.
In wie fern man geknebelt wird kann ich für MICH beurteilen, ich selbst hab
schon 2 solcher Verträge unterschrieben. Ich bin der Meinung wer sein Tier
ordentlich hält, hat nix zu befürchten.
Festgelegt wird eine Nachkontrolle zu zu lassen. Das Tier Ordnungsgemäss zu
halten und Zwinger so wie Kettenhaltung wird ausgeschlossen. Ausnahmeregelungen
für Zwingerhaltungen sind möglich, aber nicht häufig. Gibts innerhalb eines
Jahres keine Beanstandung geht das Tier in das Eigentum des Halters über.
Die Realität sieht bei der Vermittlung dann so aus. Mensch kommt, wir
bevorzugen mit der ganzen Familie. Leute gucken sich um, sehen sich die Tiere
an. Privathunde müssen auch bei uns draussen bleiben! Leute suchen sich Hund
aus, stellen Fragen und wir beantworten was wir können, oder sagen daß wir von
einzelnen Hunden nix oder nicht viel wissen.
Wir leinen den Hund dann für die Leute an und sie gehen damit spazieren. Haben
die Leute schon einen eigenen Hund, wird nach dem gemeinsamen Spaziergang der
ultimative Test mit gemeinsamen Freilauf auf der Spielwiese gemacht. Danach
wird eine Selbstauskunft von den Leuten ausgefüllt. Da schreibt man hin,
wieviel Personen im Haus leben, Arbeitszeiten, schon vorhandene Tiere und wie
und wo das Tier gehalten werden soll. Aufgrund dieser Selbstauskunft wird dann
ein Vermittlungsgespräch geführt. Sollte es Bedenken von irgendeiner Seite
geben, fahren wir mit dem Hund zu den Leuten hin. Kommt vor wenn z.B. eine
Katze im Haus ist und nicht bekannt ist was Hundi von Katze hält oder
umgekehrt.
Verläuft das Gespräch von beiden Seiten zufriedenstellend wird ein Vertrag
gemacht. Bei Fundtieren wird extra noch mal drauf hingewiesen, daß nach dem
Fundrecht der Eigentümer noch 6 Monate das Recht hat sein Tier zurück zu
fordern. Bei Menschen die zu Miete wohnen möchten wir eine schriftliche
Einverständniserklärung des Vermieters. Danach geht der Hund mit den Leuten
nach Hause. Sie bezahlen 200 Dm und kriegen den Impfpass und die Information
wann der Hund das letzte Mal entwurmt wurde. Außerdem noch Futter für
einigeTage.
Was das Schulen der Tierheimmitarbeiter betrifft, ich bin zwar ungelernt, aber
geschult. Ich hab den Sachkundenachweis gemacht. Ein Seminar über Hunde und
Katzenpsychologie und ein Seminar über das Führen von Vermittlungsgesprächen.
Außerdem hab ich einen Ernährungskurs mitgemacht und mehrere Schulungen über
Tiergesundheit. Und das alles in Eigeninitiatvie und Freiwillig. Damit bin ich
vom Ausbildungsstand höher einzustufen als alle anderen Mitarbeiter hier, muß
mich aber trotzdem an die Weisungen des Vorstands halten. Punkt!
Was die Meinung von Volker und Ralph angeht, daß die unqualifizierten und im
Menschenumgang nicht Vorteilhaften in die hinteren Reihen verbannt werden
sollten.......gut und schön. Leider kann man nur mit den Leuten arbeiten die
man hat. Und da alle die Profiverkäufer wie z.B. Ralph anscheinend keine Lust
haben sich im Tierschutz zu engagieren, bleibt halt alles wie es ist. Ändern
wird sich nur was, wenn alle die wo es besser wissen, können oder glauben zu
wissen selbst was tun. Nur siehts halt so aus, daß zwar viele meckern, aber
wenig was tun wollen. Kein Wunder denn Tierschutzarbeit bringt weder Geld noch
Ehre.
Noch eines zum Thema Tiervermittlung. Hunde vermitteln ist gar nicht schwer.
Für die lieben netten kleinen und jungen Hundchen stehen die Interessenten hier
Spalier.
Für die Welpen hier hat man meistens pro Hundenase 5 bis 6 Leute unter denen
man wählen kann. Es sind die viel mehr die verzogenen oder verdorbenen Hunde
die man nicht vermittelt bekommt. Hunde von denen man sagen muß das sie bei
verschiedenen Gelegenheiten mal gebissen haben. Für diese Hunde Leute zu
finden, das ist schwierig. Und da liegt das wirkliche Problem bei der
Hundevermittlung
Viele Grüße
Andrea
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