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Hallo,
wir Ihr wißt, leben wir hier relativ einsam und auf unseren Spaziergängen treffen wir normalerweise niemanden. Das wird jetzt offenbar anders. Vor kurzem war ich unterwegs, mein Hund nicht auf dem Weg, sondern querab im Wald. Er liebt es, durch die Blaubeeren zu sausen und normalerweise geht er nicht weit weg, so daß er auf Pfiff eigentlich fast immer auftaucht. Fast immer, aber immer eben nicht. Aber auch dann kommt er erfahrungsgemäß sehr schnell, meistens jedenfalls. Kürzlich nicht. Also mein Hund quer im Busch, als vor mir ein männlicher Mensch mit einem großen Hund an der Leine auftauchte. Ich gepfiffen, nix zu sehen von meinem Tier. Nochmal, wieder nix. Leichte Panik, was, wenn es ein Rüde ist? Der Mann blieb in großem Abstand stehen, traute sich offenbar nicht an mir vorbei. Tja, nun hätte ich natürlich gerne gewußt, wo mein Hund aus dem Wald rauskommt, denn daß er irgendwann kommen würde, war klar. Aber vor mir, hinter mir oder wo? Ich stand dann so eine Weile herum, habe immer wieder gerufen, der Mann und sein Hund standen wie angewurzelt. Dann plötzlich tauchte mein Fellträger auf, aber hinter dem anderen Hund, ich hätte also keine Chance gehabt, da noch einzugreifen. Aber es passierte auch nichts, Nemo war das völlig wurscht, daß da ein Rüde stand (oh Wunder!). Maja, ich habe mich dann bei dem Mann entschuldigt und mir erklären lassen, daß er regelmäßig hier spazieren geht und daß sein Rüde andere Rüden überhaupt nicht leiden kann. Na super, wenn was passiert, habe ich die Arschkarte, weil mein Hund (mit Förster's Erlaubnis) ja nie angeleint ist. Aber ich habe mich dann damit getröstet, daß wir uns vermutlich nie mehr sehen werden. So, und gestern hatten wir die Begegnung wieder, nur daß diemal das Frauchen dabei war. Mein Hund war aber neben mir, so daß ich ihn anleinen konnte. Wir Frauen haben dann beschlossen, gleich zu üben, falls die Hunde sich mal frei begegnen, daß es dann vielleicht harmlos abläuft. So sind wir dann ein paar mal aneinander vorbei gelaufen, der andere Hund hat jedesmal geknurrt, aber nach ein paar Übungen wurde es besser. Nemo war sehr souverän und hat ihn einfach ignoriert, was mich sehr gefreut hat. So bin ich jetzt zumindest einigermaßen sicher, daß Nemo nicht zu dem Rivalen hinläuft, wenn er ihm begegnet, und der andere ist ja an der Leine. Aber geheuer ist es mir trotzdem nicht, nur was soll ich machen? Ich kann ja mein Tier nicht nur noch angeleint ausführen, nur weil ich alle heilige Zeit (wir laufen offenbar schon 2 Jahre im gleichen Wald spazieren, ohne uns je gesehen zu haben) mal auf diesen Rüden treffe. Hoffen wir mal, daß es gut geht. Mir wurde auch erzählt, daß es noch einen Rüden hier gibt, die Besitzerin kommt 10 km zu uns hergefahren, weil sie hier nie auf Hunde trifft und ihrer sich auch nicht mit Artgenossen versteht. Muß ein Riesenvieh sein. Na bravo! Schönes Wochenende, Birka
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