Hunde.com Startseite Wildemann. Natur erleben im Harz
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




03.01.02 -- Andrea Reuter

Kastration der Hündin*lang*/2.














Hallo,

hier ein weiterer Auszug aus dem Artikel einer Tierarztpraxis (Quelle habe ich mir seinerzeit leider nicht notiert):

***DIE VORTEILE DER KASTRATION

Was bringt diese Op nun für Vorteile?
· die Läufigkeit wird zeitlebens ausgeschaltet, der Sexualtrieb ist nicht mehr vorhanden. Dadurch fällt auch das Risiko einer unerwünschten Bedeckung weg. Das Szenario dass der Rüde aus der Nachbarschaft plötzlich im eigenen Garten beim Liebesspiel mit der Hündin vorgefunden wird, ist nicht mehr möglich.
· Ebenso wird das Wesen der Hündin nicht mehr von der LFK mit anschließender Belastung durch Scheinträchtigkeit beeinflusst, was bei Sport oder Gebrauchshunden sicher von Vorteil sein kann.
· Das Risiko einer Erkrankung an Gesäugekrebs vermindert sich drastisch bei kastrierten Tieren.(mehr dazu später)
· Das Risiko einer Gebärmuttervereiterung, bei der ein oft schwerkrankes Tier operiert werden muss, entfällt zugunsten einer OP, die gut vorbereitet, zum günstigsten Zeitpunkt für das Tier durchgeführt werden kann.

WANN SOLL DIE HÜNDIN KASTRIERT WERDEN?

Zum Zeitpunkt der Kastration ist folgendes zu sagen: Vermehrt wird auch bei uns die Frühkastration (Kastration vor der ersten LFK) durchgeführt.

Folgende Vorteile sind davon zu erwarten:
* Das Risiko an Gebärmutterkrebs zu erkranken beträgt bei Kastration vor der ersten LFK statistisch gesehen 0,5 %, bei der Kastration nach der 1. LFK erhöht sich das Mammacarisiko auf 8 %, während Hündinnen, die nach der 2. LFK kastriert werden ein ebenso hohes Risiko für den Gesäugekrebs aufweisen wie unkastrierte, nämlich 26%. Bei diesen Hündinnen erreicht man mit der Kastration Vorsorge gegen Gebärmuttervereiterungen und Tumoren an Eierstöcken und Gebärmutter, aber nicht gegen Milchdrüsenkrebs. Diese Zahlen stammen vom Jahreskongreß der DVG in Gießen im letzten Oktober. Der Umstand dass durch die frühe Kastration Gesäugekrebs zuverlässig verhindert werden kann, erscheint mir wesentlich, und jeder der diese Krankheit schon einmal bei seinem eigenen Tier miterlebt hat, wird mir beipflichten.
* Oft werde ich gefragt, wie es sich bei großwüchsigen Hündinnen verhält, bei denen eine frühzeitige Kastration vor dem Ende des Längenwachstums eine vielleicht nachteilige Wirkung auf die endgültige Größe hätte. Angeblich verhält es sich nicht so, und die Hündinnen erreichen ihre normale Größe.
* Zur Frühkastration ist zusammenfassend zu sagen, dass das wichtigste Mittel zur Vermeidung von Gesäugekrebs darstellt, die Hündinnen sich postoperativ sehr gut erholen, und im Vergleich zur späteren Kastration keine Nachteile für die Hündinnen durch die OP vor der ersten LFK auftreten.
* Wann soll eine Hündin kastriert werden, die schon läufig war? Der beste Zeitpunkt ist 8 Wochen nach Ende der LFK. Das deswegen, um eine eventuelle Scheinträchtigkeit abzuwarten, bzw. um zu verhindern, dass eine Scheinträchtigkeit durch die OP (wenn sie zu knapp nach der LFK durchgeführt wird) ausgelöst werden könnte.

NEBENWIRKUNGEN DER KASTRATION

Kein Vorteil ohne Nachteil, dies trifft auch auf die Kastration zu.
* Allgemeines Operations- und Narkoserisiko, welches durch genaue Untersuchung vor der Narkose (Labor, EKG) minimiert werden kann.
* Harninkontinenz: bei Hündinnen über 20 kg kann es in einem Prozentsatz von 30, 9 % (DVG) einige Jahre nach der Kastration zu unwillkürlichem Harnverlust im Liegen kommen . Hündinnen unter 20 kg sind nur im Ausmaß von 9,3% gefährdet, inkontinent zu werden. Bestimmte Rassen wie Boxer, Dobermann oder Riesenschnauzer neigen verstärkt zum unfreiwilligen Harnverlust nach der Kastration. Man führt das Harnträufeln auf eine, durch Hormonmangel verursachte schlechtere Ansprechbarkeit des Blasenschließmuskels zurück, was speziell beim Liegen zum Auslaufen der Blase führen kann. Harninkontinenz kann unabhängig vom Kastrationszeitpunkt auftreten, und sie lässt sich medikamentell gut behandeln.
* Fellveränderungen: bei längerhaarigen Hunden kann es nach der Kastration zum Auftreten von Flaumfell kommen. Das Fell wird stumpfer, glanzloser und auch länger als vor der Kastration wachsen. Diese Veränderungen sind beim Setter oder roten Cocker besonders ausgeprägt, wo die Flaumhaare auch heller werden können. Diese Fellveränderungen lassen sich medikamentell nur schwer beeinflussen, weswegen von einer Behandlung des Flaumfells in der Regel Abstand genommen wird. Bei kurzhaarigen Hunden treten die o.g. Veränderungen nicht auf. Fellveränderungen treten unabhängig vom Kastrationszeitpunkt auf.
* Gewichtszunahme: ganz allgemein gilt: dick wird der Hund nicht von der Operation sondern durch zuviel Nahrung. Unbestritten ist, dass sich der Stoffwechsel umstellt, und der Körper die Nahrung besser verwerten kann. Kalorienreduziertes Futter kann mithelfen das ursprüngliche Gewicht zu halten, Bewegung und Sportlichkeit sind wirkungsvolle Mittel den Hund ob kastriert oder nicht schlank zu halten. Aber das wissen Sie selbst ohnehin am besten. Und ich kenne viele Beispiele, wo auch kastrierte Hündinnen ihr Gewicht ganz super halten.

HORMONELLE LÄUFIGKEITSUNTERDRÜCKUNG:

Kurz möchte ich noch auf diese Methode in den Zyklus der Hündin einzugreifen eingehen. Durch Verabreichung von Hormoninjektionen kann die Läufigkeit "weggespritzt" werden. Ich persönlich wende diese Behandlungsform nur sehr selten an, erscheinen mir doch die Nebenwirkungen relativ groß. Zur ständigen hormonellen LFKunterdrückung erhält die Hündin etwa 3 Monate nach der LFK eine Hormoninjektion, dann nach 4 Monaten anschließend alle 5 Monate(das ist allerdings abhängig davon, welches Präparat verwendet wird.
Nachteile sind:
die Injektionen scheinen das Aufttreten von Milchdrüsenkrebs zu begünstigen sowie das Risiko an Gebärmuttervereiterung zu erkranken zu erhöhen. Diese Injektionen leisten eventuell einmalig brauchbare Dienste, wenn die nächste zu erwartende LFK auf einen Zeitpunkt fällt, wo die Hündin eventuell sportlich gefordert ist, oder z.B. in die Urlaubszeit . Als Dauerlösung sind sie jedoch mit großem gesundheitlichem Risiko behaftet.

ZUSAMMENFASSEND
ist zu sagen: Kastration rechtzeitig durchgeführt, schützt vor Gesäugekrebs, und stellt ein erprobtes Mittel dar, Hündinnen die nicht zur Zucht vorgesehen sind, vor ungewollten Trächtigkeiten, Scheinträchtigkeiten und gynäkologischen Erkrankungen zu schützen.
Allerdings sollte die Empfehlung zur Kastration für jeden Hund individuell ausgesprochen werden, und Vor- sowie Nachteile des Eingriffs mit den Tierbesitzern genau erörtert werden. Nur diese Vorgangsweise stellt sicher, dass durch die Kastration ein für alle Beteiligten zufriedenstellendes Ergebnis erzielt wird.***

Gruß
Andrea
  3.1.02Kastration der Hündin*lang*/2.   Andrea Reuter  
  3.1.02RE: 1 carmen.e  
  3.1.02RE: 2 Biggi  
  3.1.02RE: 3 Andrea Reuter  
  3.1.02RE: 4 carmen.e  
  3.1.02RE: 5 carmen.e  
  3.1.02RE: 6 Biggi  
  4.1.02RE: 7 Claudia Seidel  
  4.1.02RE: 8 Biggi  
  4.1.02RE: 9 Baska  
  4.1.02RE: 10 Biggi  
  4.1.02RE: 11 Claudia Seidel  
  4.1.02RE: 12 Claudia Seidel  
  4.1.02RE: 13 Claudia Seidel  
  4.1.02RE: 14 Biggi  
  3.1.02RE: 15 Biggi  
  3.1.02RE: 16 carmen.e  
  3.1.02RE: 17 Andrea Reuter  
  3.1.02RE: 18 heli  
  3.1.02RE: 19 carmen.e  
  4.1.02RE: 20 heli  
  3.1.02RE: 21 sheltie  
  3.1.02RE: 22 Sandra/Rexi  
  4.1.02RE: 23 Claudia Seidel  
  4.1.02RE: 24 Birka  
  4.1.02RE: 25 Claudia Seidel  
  4.1.02RE: 26 Sandra/Rexi  
  4.1.02RE: 27 Claudia Seidel  
  4.1.02RE: 28 Claudia Seidel  


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck