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03.01.02 -- Andrea Reuter

RE: Kastration der Hündin*lang*/weiterer Artikel














Hallo,

hier noch etwas zum Thema, ebenfalls aus einem Artikel einer Tierarztpraxis:

***Die Haltung eines weiblichen Hundes ist mit Besonderheiten verbunden, über die wir Sie gerne näher informieren wollen:
· Läufigkeit und ihre Verhütung
· Krankheiten von Geschlechtsapperat und Gesäuge
· Möglichkeiten der Vorbeugung
Weibliche Hunde werden ab einem Alter von 6-12 Monaten alle 5-8 Monate läufig. Die sogenannte 'Hitze' dauert 3-4 Wochen und ist an blutigem Ausfluß, der vergrößerten Scham und der Attraktivität für Rüden erkennbar. Jede geschlechtsgesunde Hündin hat einen individuellen Zyklus. Das bedeutet, sowohl Dauer und Intensität der Hitze als auch der Abstand zwischen zwei Läufigkeiten sollten bis ins hohe Alter gleich bleiben. Jede Unregelmäßig keit deutet auf einen beginnenden Krankheitsprozeß hin. Wir emp-fehlen deshalb, einen Läufigkeitskalender zu führen. Die hormonellen Veränderungen nach der Hitze sind bei allen Hündinnen, unabhängig davon, ob sie belegt wurden oder nicht, nahezu die gleichen. Dies führt zu einem mehr oder weniger deutlichen Wachstum der Milchdrüsen und zu Verhaltensveränderungen nach 4-8 Wochen.
Insbesondere kleine Hunde und Tiere mit Beschäftigungsmangel neigen während dieser als 'Scheinträchtigkeit' bezeichneten Periode zu Aggressivität und Verteidigung von Spielzeug (auch gegenüber dem Besitzer), Nestbau und Unlust. Durch Milchbil-dung und Besaugen der eigenen Zitzen besteht die Gefahr einer Milchdrüsenentzündung. Neben medikamentellen Möglichkeiten liegt der Hauptteil der Therapie in Ihren Händen. Bitte beachten Sie deshalb folgendes:
· Entfernung sämtlicher Decken, Tücher und als Spielzeug und Welpenersatz verwendeter Gegenstände
· Ablenkung der Hündin durch Beschäftigung und vermehrten Auslauf
· keine örtliche Behandlung des Gesäuges mit Salben und kein 'Ausmelken', da dies zu vermehrter Mildchbildung führt.
Entgegen der landläufigen Meinung, jede Hündin solte zumindest einmal im Leben einen Wurf gemacht haben, gibt es dafür keine wissentschaftich begründeten Hinweise. Vielmehr ist es sinnvoll, sich frühzeitig Gedanken zur richtigen Verhütung der Läufigkeit zu machen, wenn der Hund nicht zur Zucht eingesetzt werden soll und man nicht zweimal im Jahr ungewünschten Nachwuchs riskieren möchte.
Die frühzeitige Kastration, also die chirugische Entfernung der Eierstöcke (und der Gebärmutter) ist die zuverlässigste Mehtode, sowohl Nachwuchs als auch gut- oder bösartige Erkrankungen des Genitaltrakts und des Gesäuges im Alter zu vermeiden. Wie wichtig dies für die Lebenserwartung ist, mögen die fogenden Zahlen verdeutlichen:
· Die durchschnittliche Lebenserwartung frühzeitig kastrierter Hunde liegt zwei Jahre über der von nichtkastrierten!
· 60% aller nichtkastrierten Hündinnen zwischen 9 und 11 Jahren haben Tumorknoten im Gesäuge (das entspricht einem Drittel aller möglichen Tumoren der Hündinnen). Die Hälfte der Tumoren sind bösartig und können Metastasen, also Toch-tergeschwüre bilden.
Eine frühzeitige Kastration zwischen der ersten und zweiten Hitze senkt das Tumorrisiko um mehr als 80%! -Eine Kastration nach 2,5 - 3 Lebensjahren bleibt ohne wesentlichen Einfluss auf die Tumorbildung, verhindert aber ebenso alle Erscheinungen der Läufigkeit, Scheinschwangerschaft und von Gebärmuttererkrankungen. Im Gegensatz zur Entfernung einer vereiterten Gebär-mutter (Pyometra), die gehäuft auch nach mehrmaliger Gabe der sogenannten Läufigkeitsspritze oder bei älteren Hündinnen auftrete kann, ist das operative Risiko der Kastration bei einer gesunden Hündin sehr gering. Verhaltensänderungen nach dem Eingriff sind seht selten und führen meist zu einem ausgeglichenen Wesen und erhöhter Anhänglichkeit, aber nie zu Aggressivi-tät. Die oft befüchtete Gewichtszunahme ist lediglich ein Resultat falscher, nicht bedarfsgerechter Fütterung und kann durch artgerechte Ernährung und ausreichend Bewegung vermieden werden. Äusserst selten entwickeln vor allem Hündinnen sehr grosser Rassen Monate bis Jahre nach dem Eingriff eine leichte Blasenschwäche(Harnträufeln), die aber meist gut therapierbar ist.
Die hormonelle Verhütung der Läufigkeit (Läufigkeits- oder 5Monatsspritzen) lehnen wir an unserer Klinik wegen den damit ver-bundenen Komplikationen und Spätfolgen ab:
· Gebärmuttererkrankungen und Gesäugetumoren
· Zuckerkrankheit
· Haarlosigkeit an der Injektionsstelle
Eine noch höhere Gefährdung für die Gesundheit und das Leben der Hündin stellt die medikamentöse Vermeidung einer Träch-tigkeit nach erfolgtem Deckakt, das sogenannte Abspritzen, dar. Gebärmuttererkrankungen und Knochenmarksschäden mit tödlichem Ausgang können die Folge sein. Eine Ultraschalluntersuchung 25 Tage nach dem unerwünschten Deckakt zeigt ne-benwirkungsfrei und zuverlässig, ob der Paarugsakt erfolgreich war. Zu diesem Zeitpunkt kann der Besitzer sich im Interesse der Gesundheit der Hündin für die Fortsetzung der Trächtigkeit oder einen risikoarmen operativen Abbruch entscheiden.***

Gruß
Andrea

Thema: Kastration der Hündin*lang*/2.


 
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