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03.01.02 -- Sandra/Rexi

Der ewige Streitpunkt: Kastration, ja oder nein? /Artikel /sehr lang














Artikel von Dr. med. vet. Heinz A. Müller,
Rapperswil, erschienen in der Zeitschrift
«Der Hund - mein Freund» Nr. 143 und 144, Die Frage der Kastration, resp. Sterilisation bewegt immer wieder neue und alte Hundehalter und lässt die Emotionen hoch gehen. Zu der allgemeinen Verunsicherung haben in den letzten Jahren jedoch auch neue moderne Operationsmethoden geführt, die nicht über alle Zweifel erhaben sind.



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Die Sexualität der Hunde

Während die Hündinnen im Normalfall zweimal im Jahr während drei Wochen ihre Hitze haben, wobei die Empfängnismöglichkeit vom 10. Tag an zunimmt und mit dem 18. Tag praktisch abgeschlossen ist, kennt der Rüde eine periodische Hitze überhaupt nicht. Er ist

jederzeit zeugungsfähig. . . und auch allzeit bereit! Die Signale zur Paarung gehen also ausschliesslich von der Hündin aus, die, entgegen weit verbreiteter Meinung, selbst äusserst aktiv während der Läufigkeit auf die Suche nach einem geeigneten Partner geht,

wenn sie die Möglichkeit dazu erhält.

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Bemerkungen zur Kastration

Die Kastration ist ein tief greifender und irreversibler Eingriff in das Wesen Tier und hat deshalb auch auf gewisse Charaktereigenschaften und das artspezifische Verhalten entscheidenden Einfluss. Das muss man einfach zur Kenntnis nehmen. In diesem Sinn ist es als widernatürlich zu bezeichnen.



Trotzdem kann die Kastration angezeigt sein, da ja sowohl Rüde wie Hündin sowieso kein Sexualleben haben dürfen. Und dies ist ja auch widernatürlich. Vorwiegend sind es medizinische prophylaktische Gründe, die für eine Kastration sprechen, jedoch auch Haltungsschwierigkeiten und sogar Bequemlichkeit.



Die Einwände der Besitzer sind meist rein emotionaler Natur. Zudem befürchten sie allzu einschneidende Wesensveränderungen, wie Verlust von Spielfreudigkeit und Lebhaftigkeit, was meist durch den Ausspruch «Das ist nicht mehr der Hund, den ich hatte» zum Ausdruck kommt.



Andere sind der Ansicht, ein Kastrat leide durch den Verlust der sexuellen «Lebenskraft» vor allem seelisch. Dies würde jedoch voraussetzen, dass sich die Hunde ihres Verlustes bewusst sind. Doch dies kann mit Sicherheit verneint werden. «Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss» gilt auch für Hunde. Das heisst, ein Kastrat vermisst nichts. Trotzdem: Ein Kastrat ist anders als ein vollgeschlechtlicher Hund. Vor allem der Körper ist mehr oder weniger starken Veränderungen unterworfen:



1. Rüden verlieren ihre elegante Form mit den schmalen Flanken und dem muskulösen Hinterteil. Ihre Körperform wird weiblicher.

2. Kastraten neigen zur Fettsucht, die oft trotz strenger Hungerdiäten nicht zu stoppen ist.

3. Je nach Hunderasse kann sich das Fell ungünstig verändern.



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Dazu kommen:

1. Durch den Zusammenbruch der männlichen Hormone beim Rüden wird er von geschlechtsreifen Rüden vielfach als Hündin «angesehen», was Aufstiegsversuche zur Folge hat.

2. Die unangenehmste und in seltenen Fällen irreparable Folge der Kastration (in der Mehrzahl bei grossen Hündinnen) ist die Inkontinenz. Die Hündin ist dann nicht mehr «dicht». Der Harn träufelt Tag und Nacht aus der Blase, ohne dass die Hündin einen Einfluss darauf hat. Durch die tägliche Eingabe von Hormontabletten werden die meisten Hündinnen «geheilt».

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Zur Kastration der Rüden

Rüden werden weitaus weniger häufig kastriert als Hündinnen. Der Grund ist klar, Rüden werden nicht läufig! Rüdenbesitzer sehen kaum einen Grund, ihren Rüden zu «verstümmeln», ausser, er sei ein gefürchteter Raufbold, den sie nicht im Zaum halten können und der ihnen viele Reklamationen oder gar Schadenersatzklagen einbringt.



Sie übersehen jedoch, dass gerade das Raufen mit der angestauten Sexualität sehr viel zu tun hat und die Aggressivität vor allem dann fördert, wenn eine läufige Hündin die Umgebung «unsicher» macht.



Selbstverständlich «leidet» das Temperament bei der Kastration, da der Rüde ja wie ein Pfadfinder «Allzeit bereit» zu seinem Motto macht. Er unterliegt bekanntlich keinem Rhythmus in seiner sexuellen Aktivität, sondern spricht immer und jederzeit auf die weiblichen Signale der Hitze an. Schon aus diesem Grund ist er dauernd auf Draht.



Es erstaunt deshalb nicht, dass vor allem von Hündelerseite her die Kritik an der Kastration der Rüden besonders heftig kommt. «Kastrierte Rüden sind ewige Kinder» ist dabei noch die harmloseste Form der Kritik. Ganz unrecht haben sie nicht, wenn die Kastration, wie heute etwa propagiert, noch im Kindes- oder Jünglingsalter durchgeführt wird. Die Entmannung sollte jedenfalls bei grossen Gebrauchshunderassen nicht vor Erreichen des Erwachsenenalters durchgeführt werden, d. h. nicht vor Erreichen des dritten Altersjahres.



Ein häufiges Argument gegen die Kastration der Rüden hat mit dem Erscheinungsbild zu tun. Der Grossteil der Besitzer kann sich einfach nicht damit abfinden, dass Kastraten nicht mehr die «stolze» Haltung und die typische Figur eines männlichen Hundes haben. Es stört das ästhetische Empfinden der Halter.

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Die positiven Seiten

Rüden sind im allgemeinen unruhige Gesellen. Ihr Geschlechtstrieb treibt sie das ganze Leben lang zur Suche nach dem weiblichen Geschlecht an. Damit sind in unserer Dichtbevölkerten Schweiz für die Besitzer allerhand unangenehme bis schlechte Nebenerscheinungen verbunden. So versammeln sich vor Häusern mit einer läufigen Hündin praktisch sämtliche Rüden der Umgebung (wenn sie von zu Hause ausreissen können!) und lassen ihre Markierungen liegen. Raufereien sind dann an der Tagesordnung, verbunden mit Tierarztkosten und Streitereien mit sonst guten Nachbarn. Auch die tägliche Arbeit mit Gebrauchshunden leidet nicht selten, weil sich Rüden allzu leicht ablenken lassen.



Dagegen sind Kastraten viel ausgeglichener und vor allem wesentlich weniger rauflustig. Sie sind leichter zu führen und belasten die nachbarlichen Beziehungen kaum.



Unerwähnt sollte schliesslich nicht bleiben, dass Kastraten keine Nachkommen zeugen können, die dann als Mischlinge meist in einem Tierheim landen, wo sie auf jemanden warten, der sie aufnimmt, wenn sie nicht vorher auf grausame Art und Weise zu Tode gekommen sind. Rüdenbesitzer stehlen sich nämlich meist aus der Verantwortung oder sind sogar noch stolz darauf, wenn ihr Rex einmal ein Vergnügen gehabt hat.

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Die Kastration der Hündin

Grundsätzlich ist eine Kastration nur dann eine Kastration, wenn mindestens beide Eierstöcke vollständig entfernt sind. Diese Tatsache ist in den letzten Jahren durch verschiedene so genannte neue Methoden verwässert worden. Und das ist bedenklich, weil die Hundebesitzer dadurch nur verunsichert wurden. Wenn von der Kastration die Rede ist, dürfen neue, moderne Auffassungen und Methoden nicht angewendet werden ohne Sinn und Zweck, wie auch mögliche Unsicherheiten und Folgen genau zu erklären sind.



Halten wir also fest: Die Kastration ist eine vollständige Entfernung beider Eierstöcke. Alles andere ist keine Kastration. Gleichzeitig werden meist die beiden Hörner der Gebärmutter ebenfalls entfernt, dies schon als vorbeugende Massnahme für mögliche Erkrankungen.

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Zeitpunkt der Kastration

Grundsätzlich kann diese Operation in jedem Alter durchgeführt werden. Das umstrittenste Problem stellt sich beim Festlegen dieses Eingriffes, wenn es um die vorsorgliche Kastration geht. Hier gehen die Meinungen bei Fachleuten zum Teil stark auseinander.



Es ist bekannt, dass das zyklische Auf- und Abschwellen der Milchdrüsen für die Entstehung von Mammatumoren mitverantwortlich ist. Aus diesem Grund plädieren vor allem die jungen Tierärzte für eine möglichst frühe Kastration, d. h. noch vor der ersten Brunstblutung. Diese Theorie mag bestimmt etwas für sich haben. Doch die Hunde (insbesondere die grossen Rassen) sind zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht erwachsen. Die Sexualhormone haben nämlich wesentlichen Anteil am Wachstum, an der Ausbildung der geschlechtsspezifischen Körpergestalt, der Muskulatur und der geistigen Entwicklung der Hunde. Es kommt darum nicht von ungefähr, wenn vor allem in Kynologische Kreisen darauf hingewiesen wird, solche Frühkastraten blieben ihr Leben lang «Gofen» und «Geuggel», blieben quasi kindlich unerwachsen.



Persönlich bin ich der Auffassung, dass es unverantwortlich ist, Hündinnen (und natürlich auch Rüden) bereits im höheren Welpenalter zu kastrieren. Ich lehne es darum vehement ab! Als frühesten Zeitpunkt für die Kastration kommt für mich nur der Zeitraum kurz vor der zweiten zu erwartenden Läufigkeit in Frage. Es versteht sich deshalb von selbst, dass bei jeder Hündin die erste Brunst ohne irgendwelche hormonalen Einwirkungen natürlich ablaufen muss. Selbst so ist bei sehr grossen Hunderassen der Wachstumsprozess noch nicht vollständig abgeschlossen. Die Kastration im unerwachsenen Alter bedeutet deshalb nichts anderes als eine Verstümmelung der Kreatur. Ausserdem gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, dass das einmalige Läufig werden lassen bereits die Grundlage für spätere Tumore ist.



Schliesslich darf auch noch erwähnt werden, dass durch die Kastration lediglich die Wahrscheinlichkeit eines späteren Milchdrüsenkarzinoms verkleinert und keineswegs verunmöglicht wird.

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Varianten zur Kastration

In Frage kommen:

a) Unterbindung

b) Herausnehmen lediglich der Gebärmutter c) Einzelne Zellen oder kleine Teile eines Eierstockes im Körper belassen.



Es erübrigt sich hier, auf jede dieser Möglichkeiten speziell einzugehen, auch wenn die Fragen unserer Leser immer wieder um diese Themen kreisen, denn alle drei Varianten weisen einen gemeinsamen «Fehler» auf, der die Operation zur Illusion werden lässt, da damit im Grunde genommen lediglich «der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben» wird und praktisch fürs Leben der Hündinnen und deren Besitzer keine Erleichterung eintritt, sondern neue Gefahren entstehen. Nur die Möglichkeit einer Trächtigkeit ist gebannt. Dafür werden die Hündinnen nach wie vor regelmässig läufig mit allen Unannehmlichkeiten in diesem Zusammenhang. Einzig die Blutmenge kann eingeschränkt sein oder ganz fehlen. Ebenso ist damit die spätere Tumorbildung in den Milchdrüsen nicht gebremst, da diese nicht ruhig gestellt werden. Dafür wird die Gefahr einer Deckinfektion sehr gross!

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Die Folgen einer Kastration

Neben den grossen Vorteilen, die die Kastration hat, bringt sie auch einige zum Teil gravierende Nachteile mit sich, auf die man vorbereitet sein muss, bevor man sich zu dieser Operation entschliesst:



1. Bei gewissen Hunderassen verändert sich die Struktur der Haare. Das Fell wird stumpf und matt, vielfach weil die Wollhaare nicht mehr ausfallen.

2. Die Gefahr der Verfettung ist trotz aller gegenteiligen Meinungen sehr gross, will man die Hündin nicht lebenslang hungem lassen und mit Spezialdiäten plagen. Die Zahl der Hündinnen, die durchdreht, ist gar nicht klein. Ihre Gier bzw. ihr «Bärenhunger» lässt sie zu Allotriophagen werden. Das heisst, sie beginnen quasi alles zu fressen, was sich anbietet, angefangen von Salat über Äpfel bis zu Kot von anderen Tieren, was z. B. einen leinenlosen Spaziergang im Freien praktisch verunmöglicht. Dadurch haben sie weniger Bewegung, was sich wieder ungünstig auf das Idealgewicht auswirkt. Ein Teufelskreis also - Essdisziplin hin oder her.

3. Bei einem Teil meist grosser Hündinnen tritt nach einer gewissen Zeitspanne Inkontinenz auf. Dieses als Harnträufeln bekannte Phänomen ist noch nicht geklärt, jedoch bestimmt hormonellen Ursprungs als direkte Folge der Kastration. In neun von zehn Fällen kann dieses unkontrollierte Abgehen des Harns durch tägliche Hormongaben, die in Tablettenform sehr leicht zu verabreichen sind, behoben werden.

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Logische Folgerung

Eine Kastration sollte nie aus reiner Bequemlichkeit und ohne vorhergehende Information durchgeführt werden. Dabei ist die Konstitution, die Rasse und die Veranlagung der Hündin von ausschlaggebender Bedeutung. Schon aus diesem Grund sollte nie zu früh kastriert werden. Bei einem Hund, der schon zu Beleibtheit neigt, ist allergrösste Vorsicht am Platz. Darum gibt es auch kein klares «Ja» oder «Nein» zu dieser Massnahme, denn kastrieren kann man nur einmal - und ein Zurück gibt es nicht!



Wer sich darum zu dieser wirklich einmaligen Operation gedrängt fühlt, holt mit Vorteil noch das Urteil eines zweiten Tierarztes ein, bevor er sich zu diesem einschneidenden Schritt entschliesst.



Dr. med. vet. Heinz A. Müller



Bemerkungen der Redaktion

des YEAR BOOK 1997/98:

Es ist erschreckend, wie viele Besitzer von gesunden Retriever-Welpen von Tierärzten beraten werden, diese so rasch wie möglich kastrieren zu lassen. Wir vertreten die Ansicht, dass man oft «den Teufel an die Wand malt», ohne die genauen Details, wie sie in diesem Artikel stehen, zu erklären, und ohne die Leute darauf aufmerksam zu machen, dass das schön glänzende Fell eines langhaarigen Retrievers durch die Kastration matt und verfilzt werden kann. Man vergisst auch oft zu sagen, dass ein kastrierter Hund die Tendenz hat, dick zu werden und dass dadurch andere gesundheitliche Probleme resultieren können.

Einige wissenschaftliche Daten, um die aktuellen Kenntnisse über die medizinischen Indikationen für eine Kastration (Hodentumore, Prostatavergrösserung, perianale Tumore, Mammatumore) klarzumachen. Dazu noch einige Zahlen zu der Inkontinenz der Hündin nach der Kastration.



Ann Parvis, Nicole Gautschi,

Tierspital Zürich

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Hodentumore: Die Hunde, bei denen ein oder beide Hoden kryptorchid (nicht abgestiegen) oder inguinal (im Leistenkanal) sind, zeigen neun- resp. viermal mehr Risiko, einen Hodentumor zu entwickeln als Hunde, die normal abgestiegene Hoden haben. Man vermutet, dass es mit der erhöhten Wärme zu tun hat, der die nicht abgestiegenen Hoden ausgesetzt sind. Es ist deshalb empfehlenswert, die nicht abgestiegenen Hoden chirurgisch zu entfernen.



Gutartige Hyperplasie der Prostata beim älteren Hund: Kommt in der Regel ab sieben Jahren vor und wird durch ein Missverhältnis zwischen Östrogenen und Androgenen verursacht. Kann zu Kotabsatzschwierigkeiten, Harninfektionen und blutigem Harn führen. Die Therapie der Wahl ist die Kastration: innerhalb von zwei bis vier Wochen kann man eine deutliche Verkleinerung der Prostata beobachten. Kastrierte Rüden entwickeln nie eine Prostatahyperplasie im Alter.



Gutartige Tumore der Perianaldrüsen: Befinden sich um den Anus und können zu Geschwüren und zu lokalen Blutungen führen. Die Kastration führt zu einer deutlichen Tumorverkleinerung, wird trotzdem empfohlen, den Tumor wenn möglich chirurgisch zu entfernen, was auch die Diagnose bestätigt (histologische Untersuchung des Tumors). Bösartige Tumore sprechen auf die Kastration nicht an, da sie nicht hormonabhängig sind.



Mammatumore der Hündin: 50 % aller Tumore der Hündin sind Mammatumore. 50 % davon sind gutartig. Intakte Hündinnen zeigen ein siebenfach höheres Risiko, einen Mammatumor zu entwickeln, verglichen zu Frühkastrierten Hündinnen.

Das Risiko, einen Mammatumor zu entwickeln, vom Zeitpunkt der Kastration an gesehen:

Kastration vor der 1. Läufigkeit: 0,5 %

Kastration zwischen 1. und 2. Läufigkeit: 8 %

Kastration nach der 2. Läufigkeit oder intakte Hündinnen: 26 %

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Gewichtszunahme: Während der Wachstumsphase ist die Gewichtszunahme gleich, ob mit 7 Monaten kastriert oder intakt. Der erwachsen kastrierte Hund (oder Hündin) hat hingegen mehr Tendenz, an Übergewicht zu leiden, da er mehr Appetit zeigt. Ob früh oder spät kastriert, scheint nichts zu ändern.



Wachstum und Grösse des Hundes: Rüden, die mit sieben Monaten kastriert werden, zeigen keinen Unterschied im Wachstum und in der Grösse, verglichen zu intakten Rüden. Hingegen Hündinnen, die mit sieben Monaten kastriert werden, zeigen manchmal längere Knochen, d. h., dass sie etwas grösser als intakte Hündinnen werden können.



Fell: Man beobachtet Fellveränderungen nach der Kastration, vor allem bei roten langhaarigen Hunden (Dackel, Irish Setter, Spaniel). Das Fell wirkt stumpf und kürzer (so genanntes Babyfell).



Inkontinenz der Hündin nach der Kastration: Wird durch eine Schwäche des Schliessmuskels der Harnröhre verursacht. Der Druck der Blase wird grösser als der Druck der Harnröhre während der Füllungsphase der Harnblase. Kann unmittelbar nach der Kastration oder Jahre später vorkommen. Kommt bei etwa 30 % der kastrierten Hündinnen vor, die schwerer als 20 kg sind.

97 % der Hündinnen verlieren den Harn im Schlaf. Der Zeitpunkt der Kastration scheint keinen Einfluss zu haben. 74 % der Hündinnen sprechen auf eine medikamentöse Therapie in Form von Tabletten an. 24 % zeigen eine Verbesserung. 75 % der Hündinnen, die auf die medikamentöse Therapie nicht ansprechen, werden wieder mit Kollageninjektionen in der Harnröhre Kontinent.

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Referenzen:

Hayes HM, Wilson GP, Pendergrasse TW: Case control study with epidemiologic update, Teratology 32: 51- 56, 1985

Schneider R, Dorn CR: Factors influencing canine mammary cancer development and postsurgical survival. J Natl Cancer Inst 43: 1249 - 1261, 1969

Arnold S: Harninkontinenz bei kastrierten Hündinnen, Vet Special, Verlag Enke, 1997

http://www.rog.ch/diverses/hunde/div_hunde.htm













Thema: Kastration der Hündin*lang*/2.


 
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