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03.01.02 -- Andrea Reuter

Kastration der Hündin *lang*














Hallo,

auf der HP des Hundesportvereins Vaterstetten fand ich vor einigen Wochen folgenden Artikel:

***Die Kastration von Hunden

Fast jeder Hundehalter steht irgendwann einmal vor der Frage, ob er seinen Hund kastrieren lassen soll oder nicht. Zur Beantwortung dieser Frage ist in erster Linie das Geschlecht, in zweiter Linie die Rasse und die familiäre Situation, in der Hund lebt, von wesentlicher Bedeutung.
Hündinnen
Der wichtigste Grund, seine Hündin kastrieren zu lassen, ist ein medizinischer Grund: kastrierte Hündinnen entwickeln keine Gesäugetumoren, die bei der Hündin eine gefürchtete und häufig vorkommende Erkrankung ab der zweiten Lebenshälfte darstellt. Man sollte aber wissen, daß zur Vermeidung von Gesäugetumoren die Kastration schon im ersten bis spätesten zweiten Lebensjahr durchgeführt werden sollte. War die Hündin schon mehrfach läufig, verhütet die Kastration die Bildung von Gesäugetumoren nicht. Eine Sterilisation (d.h. ein alleiniges Unterbinden der Verbindung zwischen Eierstöcken und Gebärmutter, nicht ein Entfernen, wie bei der Kastration) wäre keine Gesäugetumorprophylaxe, da die Hündin weiterhin Hormone bilden und läufig werden würde. In Bezug auf die Prävention von Gesäugetumoren wäre es somit sinnvoll, die Hündinnen bereits vor der ersten Läufigkeit kastrieren zu lassen. Es gibt aber auch eine unangenehme Nebenwirkung der Kastration: einige Hündinnen (ca. 1 %) träufeln nach der Kastration Urin. In der Regel geschieht dies nachts und man bemerkt nach dem Aufstehen eine feuchte Stelle auf dem Hundekissen etc. . Die Ursache des Harnträufelns nach Kastration ist bisher noch nicht bekannt. In Abhängigkeit von der Operationstechnik hat jeder Tierarzt eine unterschiedliche Prozentzahl an Harnträuflern. Fast ausnahmslos sind es aber die größeren Hündinnen, die dieses Problem nach der Kastration zeigen. Wartet man daher bei allen oder zumindest den größer werdenden Rassen die erste Läufigkeit ab, minimiert sich die Gefahr des Harnträufelns auf unter 0,5 %. Allerdings erhöht sich durch die eine Läufigkeit etwas die Gefahr, trotz Kastration Gesäugetumoren zu bekommen. Die Sicherheit, keine Gesäugetumoren zu bekommen liegt nach amerikanischer Statistik (in den USA wird viel häufiger kastriert als bei uns) bei Kastration vor der ersten Läufigkeit bei 98 %, bei Kastration nach der ersten Läufigkeit bei 94 %. Hat man nun Pech und der Hund gehört zu den 0,5 % der Hunde, die Urin träufeln, kann man dies jedoch inzwischen mit zuverlässigen und unschädlichen Medikamenten behandeln!
Eine zweite wichtige medizinische Indikation zur Kastration ist die Vermeidung der im Alter häufig auftretenden Gebärmuttervereiterung (Pyometra). Hierzu kommt es durch hormonelle Imbalancen ca. 6 Wochen nach einer Läufigkeit, typischerweise bei Hunden nach dem 8. Lebensjahr. Die Gebärmutter entzündet sich und während der Läufigkeit in die Gebärmuter gelangte Bakterien bilden riesige Mengen Eiter. Da nach der Läufigkeit die Gebärmutter wieder nach außen verschlossen ist, kann der Eiter nicht abfliessen und bewirkt eine generalisierte Sepsis (Blutvergiftung) des Körpers. Erst dann zeigen sich meist die Symptome mit zunehmender Apathie des Hunde und vor allem großem Durst. Da die Gebärmutter sehr nah an den Nieren liegt, kommt es als Komplikation dann auch noch sehr häufig zur Niereninsuffizienz durch Übertragung der Bakterien auf die Nieren. Therapeutisch wird nach Diagnose der Pyometra die Gebärmutter operativ entfernt, d.h. man kastriert die Hündin dann doch, allerdings mit meist hohem Alter und unter schlechtem Allgemeinbefindens des Hundes, d.h. mit einem größeren Risiko.
Neben der Verhütung von Gesäugetumoren und der Gebärmuttervereiterung bewirkt die Kastration bei einigen Hündinnen eine Verbesserung des Sozialverhaltens, indem es die hormonellbedingten Aggressionen gegenüber anderen Hündinnen abbaut. Ein für den Tierbesitzer angenehmer Nebeneffekt ist, das er keinen Spaziergehstress mehr während der Läufigkeit hat und die Hündin auch nicht mehr fehlgedeckt werden kann.
Insgesamt ist die Kastration der Hündin besonders aus tierärztlicher Sicht unbedingt zu empfehlen. Über den idealen Zeitpunkt sollte man sich von seinem Tierarzt beraten lassen.***

Gruß
Andrea

  3.1.02Kastration der Hündin *lang*   Andrea Reuter  


 
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