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18.06.01 -- Fanny

Ich blick's einfach nicht mehr - Dominanz oder nicht (Achtung: sehr lang)














Hallo!

Habe schon länger ein Problem mit unserem Dackel, dass ich sogar schon vor einigen Monaten hier gepostet habe, wo ich aber immer noch nicht weiter gekommen bin. Vielleicht kann mir ja jetzt noch mal jemand einen Tipp geben.

Wutzl ist mittlerweile 10 Jahre alt. Mein Freund hat ihn damals mit 10 Wochen vom Züchter (unseriös) geholt. Er hat ihn nie erzogen, dementsprechend liegt auch unser Problem. Er hat früher schon alle Familienmitglieder gebissen. Mein Freund hat dann eben solche Situationen gemieden und es als "Spleen" abgetan. So durfte man ihn nicht wecken, wenn er schläft, er durfte mit aufs Sofa und ins Bett. Man nahm ihm sein Fressen nicht weg, er knurrte ja dabei ganz fürchterlich. Kurz gesagt: er war wohl der Chef. Gebissen hat er immer ohne Vorwarnung, so, wie es ein Chef eben auch tut. So, und nun kam ich, die schon viele Bücher und Zeitschriften gelesen hatte und erklärte ihm, dass er da wohl 8 Jahre ziemlichen Mist gebaut hat, dass Wutzl deswegen beist, weil er sich als Chef fühlt. So nach und nach verstand er das. Wir haben dann nach und nach die üblichen Sachen getan, die man tut, um den Hund von seiner hohen Position herunterzuholen. Bett und Sofa sind tabu, Fressen gibts erst nach uns, Leine wird nicht mehr gezogen, er macht Sitz, er geht auf Befehl in sein Körbchen etc.... Wie gesagt, er wurde nicht überrumpelt und alles sofort gemacht, sondern nach und nach. Das mit dem Fressen wegnehmen haben wir auch versucht, er verteidigt es bis heute. Wir haben es aufgegeben, da uns auch eine Hundepsychologin geraten hat, es zu lassen. Theoretisch müsste sich Wutzl ja jetzt unterordnen. Das Problem: er beisst trotz alledem. Und immer in Situationen, wo er etwas nicht will. Man kann nie sagen, er wird jetzt beissen, es ist immer so überraschend. Es ist immer in Situationen, in denen ich ihn wegschicke oder er zu mir herkommen soll und er tut es nicht. Ich schnappe ihn mir dann entweder am Halsband/Geschirr oder am Hinterteil. Wenn er dann schnappt, wird er erst mal auf den Rücken geworfen und der Kehlenbiss nachgeahmt. Er ergibt sich dann aber nicht, sondern fletscht weiterhin die Zähne. Ich halte die Hand dann so lange im Hals fest, bis er aufgibt, dann wird er wieder weggeschickt. Dies befolgt er dann auch. Eine Dackelzüchterin hat uns den Rat gegeben, ihm eine zu scheuern, wenn er gebissen hat (sofort danach). Aber auch das bringt uns nicht weiter. Jetzt haben wir eine Hundeschule aufgesucht. Die Frau meint, das hängt alles mit der Rangordnung zusammen. Sie erteilt Kurse, in denen der Hund auch lernt, ohne Leine zu folgen. Da wir aber gerade mitten im Umbaustress sind und wir dringend aus unserer Wohnung müssen, haben wir erst wieder im Herbst Zeit, so einen Kurs zu machen. Ich bin ziemlich verunsichert, was nun eigentlich los ist. Es ist doch komisch: auf der einen Seite folgt er, zieht nicht mehr an der Leine und ist auch sonst unproblematisch. Auf der anderen Seite ist er der "hinterlistige" Hund, der ohne Vorwarnung zubeisst und beim Unterwerfen nicht klein bei gibt. Beim Schnauzengriff wollte er auch schon schnappen, also doch alles Zeichen für nicht-Untergeben-wollen? Vor ca. einem halben Jahr wusste ich schon mal nicht weiter. Da kam mir die Idee, Wutzl einen Maulkorb zu verpassen und dann gezielt diese Situationen herbeizuführen. Also haben wir einen Maulkorb gekauft, mit dem er Fressen und Trinken kann (sogar Schweineohren zernagt er im Nullkommanichts), wo er aber nicht richtig zubeisen kann. Und in den Situationen, in denen er eigentlich beissen wollte, haben wir ihn wieder unterworfen. Nach ein paar Wochen hatten wir Erfolg und Wutzl biss nicht mehr. Der Maulkorb kam wieder weg und ein paar Wochen später ging das ganze Theater wieder los. Jetzt trägt er ihn wieder, weil wir uns nicht anders zu helfen wissen.
Noch eine Anmerkung: Meinen Freund hat Wutzl erst einmal gebissen, als wohl sein Fuss eingeschlafen war und er nachsehen wollte. Ansonsten beisst er immer andere, entweder mich oder die damalige Freundin oder meinen Bruder. Ich vermute, weil mein Freund solche Situationen noch immer meidet. Er macht zwar alles mit und weisst ihn auch zurecht. Aber wegschicken oder etwas gegen seinen Willen machen tut er nicht. (Wie gesagt, er hat es acht Jahre so geduldet. Er sieht es jetzt zwar ein, aber es ist auch eine ganz schön große Umstellung für ihn). Es hat auch unheimlich lange gedauert, bis er eingesehen hat, dass wir so nicht weiterkommen. Vielleicht hängt das ganze auch mit dem zusammen.

Jetzt meine Frage: Hat jemand einen Rat? Kennt jemand so ähnliche Probleme und hat sie in den Griff bekommen?

Ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann, denn sonst sehe ich echt schwarz.

Liebe Grüße
Andrea
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