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26.05.01 -- suse B.

Hundeerziehung aus dem Bauch raus - völlig falsch??(lang)














Hallöchen,

jetzt habe ich gestern schon wieder gelesen, dass es ein Autoritätsproblem sei, wenn der Hund vor einem durch die Tür oder die Treppe raufgeht! Also ehrlich, darüber hatte ich mir bis vor ein paar Monaten noch nie Gedanken gemacht. Ich lebe seit 17 jahren mit Hunden zusammen - mal Größere, mal Kleinere - hatte aber nie das Gefühl, nicht als Chef akzeptiert zu werden, obwohl sie alle, soweit ich mich erinnere vor mir durch die Tür sind.

Wenn ich mich zum Rausgehen fertig mache, dann steht Daisy logischerweise da und schaut mir interessiert zu. Sag ich, "Du musst hierbleiben" legt sie sich im Wohnzimmer hin und wartet dort, bis ich wieder nach Hause komme. Sag ich, "komm, WIR gehen" ist die Freude natürlich groß und aufgeregt wie sie ist, saust sie natürlich wie eine Verrückte durch die Tür an mir vorbei, ab zum Gartentor, wieder zurück zu mir, um zu sehen, wo ich bleibe (dauert bei mir meist etwas länger, bis ich endgültig zur Tür draußen bin). Also, ich finde die Freude aufs Mit- oder Gassigehen ganz normal und habe es noch nie als Autoritätsverlust angesehen, wenn sie sich vorbei drängt. Natürlich wird sie von mir gerügt, wenn sie an der Leine ist und vordrängeln will. Sie muss dann brav bei Fuß gehen. Das mach ich aber nicht bewusst der Autorität wegen, sondern weil mich so ein Verhalten ehrlich gesagt nervt.

Unsere Hunde waren, sind und werden alle ein Familienhund und deshalb muss er sich in seine Rolle fügen: zuerst die Familie, dann der Hund: Sofa und Betten sind tabu, die gehören den Zweibeinern. Gehorchen muss sie, weil mir ehrlich gesagt, ein unerzogener Hund, neben dem ganzen Familientrubel den letzten Nerv rauben würde und ich mit ihr ja schließlich auch unter Menschen und Hunde gehen möchte. (Ihr seht, rein egoistische Gründe)Daisys Junghundzeit war, und das wusste ich vorher, wie bei allen Junhunden auch, ungeheuer anstrengend und sie erhielt eine spontane konsequente Erziehung. Und nichts destotrotz -oder vielleicht deshalb - haben Daisy und ich beim Spazierengehen, Agility oder beim im Garten Spielen viel Spaß miteinander. So einfach sehe ich das.
Das heißt, sie ist eben "nur" ein Hund, kriegt aber auch alles, was ein Hund so braucht und ich möchte sie unter keinen Umständen missen. Und wenn's denn sein muss, wird halt auch mal etwas lauter geschimpft.

Ich habe mir wirlich niemals richtig Gedanken darüber gemacht, dass einer meiner Hunde, die im Laufe der Jahre mit uns lebten, versuchen könnte, Chef im Rudel zu werden.

Seit ich das Forum regelmäßig besuche, habe ich viel über Hundeverhalten gelernt und mir ist manchmal ein Licht aufgegangen, was ich bisher falsch gemacht habe und versuche es nun besser zu machen. Aber dann und wann verunsichern mich doch einige Beiträge bezüglich Erziehung (ich habe bei weitem nicht so viele Bücher darüber gelesen, wie einige von Euch) und ich befürchte, das merkt Daisy.

Dabei kann meine instinktive Erziehung aus dem Bauch heraus doch nicht so schlecht gelaufen sein, wenn ich mir unseren lieben, gelehrigen, geduldigen, kinderlieben Vierbeiner so anschaue, dessen Mutter und Bruder sich zu mit Vorsicht zu genießenden Hunden entwickelt haben.

Natürlich bin ich auch der Meinung, dass man sich, bevor man sich einen Hund anschafft, intensiv mit dem Thema befassen muss, die Rassen evtl. genau betrachtet (Daisy ist ein auf Generationen gut durchgemixter Mischlingshund), was braucht er zum Glücklichsein, wie erziehe ich ihn richtig. Aber muss ich mein oder besser ihr Hundeleben lang hinterfragen, ob alles erziehungsmäßig richtig läuft??? Muss ich Verhaltensforscher für Hunde werden, um einen Hund zu halten??

Ich wüsste gerne, wie ihr zu dem Thema steht und wie ihr eure Hunde erzogen habt. Rein nach Lehrbuch oder auch eher nach Gefühl.

Tschuldigung, dass der Beitrag so lang wurde, aber ich musste das endlich einmal loswerden.

Eine etwas verunsicherte Suse + Daisy, die zufrieden unterm Schreibtisch schnurchelt

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