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Im Februar vergangenen Jahres verstarb mein erster Hund "Struppi" und hinterlies eine endlos große Lücke in meinem Leben. Im Alter von 11 Monaten holten wir Ihn aus dem Tierheim und ich verbrachte meine ganze Jugend zusammen mit Ihm. Er fehlt mir immer noch sehr!
Damals entschloß ich mich, nie wieder so eine enge Bindung mit einem Hund einzugehen, doch lange hielt ich es ohne Vierbeiner nicht aus und ab ca. September 99 schaute ich mich nach einem neuen Weggefährten für mich um. Diesmal sollte es aber ein Welpe sein. Ich wollte unbedingt in den Genuß kommen, den Kleinen von Anfang an aufwachsen und sich entwickeln zu sehen.
Nach reiflichen Überlegungen entschloß ich mich für einen Flat-Coated-Retriever! Lange suchte ich nach geeigneten Züchtern. Mir war nicht wichtig,ob diese im VDH waren und irgenwelche Championtitel hatten - mir war nur wichtig, wieder ein Freund für Leben zu finden, aber ich hatte mich jetzt nunmal in die Flats verliebt!
Nachdem ich nach einem halben Jahr Suche für meine Begriffe die richtige "Züchterin" gefunden hatte(hatte allerdings nur telefonischen Kontakt, da ich in Süddeutschland wohne und Sie im Norden und ich erst hinfahren wollte wenn die Welpen bereits da waren), ereignete sich folgendes:
Zuerst mußte ich während der Trächtigkeit der Hündin bereits eine Anzahlung von 500 DM leisten, da sich die Züchterin vergewissern wollte, daß es mir ernst ist. Die restlichen 1500 DM wären dann bei Übergabe des Welpen fällig. Bis dahin war noch alles okay für mich. Bider von der Hündin konnte Sie mir keine zuschicken, da Sie schon lange keine Fotos mehr machte!
Als wir uns dann die Welpen im Alter von 5 Wochen anschauten (einer süßer wie der andere - und der Verlust von Struppi immer noch sehr groß war), kam es uns gar nicht komisch vor , daß die Welpen bereits von der Mutter getrennt waren. Die Welpen befanden sich in einem Zwinger und die Mutter im angrenzenden Freigehege. Die Hündin hatte jedoch kaum Interesse an den Welpen! Trotz allem, wir waren uns einig, der dickste der soll unserer sein und heißen soll er "Life" wie "Leben"!Die Züchterin sagte uns übrigens noch, daß die Welpen normalerweise im Haus mit drin wären,im Moment aber Ihr Mann micht da wäre und Ihr alleine die Verantwortung zu groß sei.
3 Wochen später fuhren wir wieder gen Norden. Wir konnten unsere Freude kaum noch bremsen, doch als wir ankamen, trübte sich unsere Stimmung. Die Züchterin erzählte uns, daß der Kleine Durchfall hätte, da seine Wurfgeschwister bereits einen Tag zuvor abgeholt wurden und er so trauerte und er deshalb innerhalb eines Tages soviel abgenommen hätte. - Und wir glaubten es Ihr! Wir kannten uns bis dahin einfach noch nicht aus mit Welpen.
Life nahmen wir trotzdem mit, da uns die Züchterin versicherte, wenn er sich bei uns eingelebt hätte, dann würde auch der Durchfall weggehen (glaubten wir Ihr auch, denn in vielen Büchern steht ja drin, daß die Kleinen erst mal die neue Situation verdauen müssen) und am ersten Tag sollen wir Ihn doch mit LEBERWURSTBROT (!!!) füttern! -Und ja nicht zum Tierarzt gehen, das würde unnötig Geld kosten!
Am zweiten Tag zuhause gingen wir dann doch zum Tierarzt und in eine Tierklinik und die stellten folgende Diagnose:
sehr starken Durchfall, chronischer Husten, Anorexie, Untertemperatur, vergrößertes Herz, gestaute Lunge, vergrößerte Leber und Giardien, Verdacht auf Staupe (hat sich dann aber nicht mehr zu 100% bestätigt).
Im Alter von 11 Wochen ließen wir Life einschläfern.
Die Züchterin war dem BRV angeschlossen, wir haben bis heute noch keine Papiere von Life (der eigentlich "Baron" hieß).
Ich habe aus diesem Fall fürs Leben lernen müssen, ich wünsche niemandem daß er das selbst mal mitmachen muß und ich kann nur alle eindringlich warnen:
Seid nicht so blöd wie ich! Wendet Euch nur an FCI-/VDH- angeschlossene Züchter und haltet selbst bei denen Eure Sinne offen, denn auch da gibt es schwarze Schafe!
Gegen die Züchterin läuft im Moment ein Rechtsstreit, ich möchte durchsetzen daß sie nie wieder züchten darf!
Davon kommt mein Life nicht zurück, aber ich hoffe , daß ich wenigsten andere (genauso blinde) Tierfreunde wie ich, vor dem gleichen Schicksal bewahren kann!
So, nachdem ich mir jetzt (mal wieder) alles von der Seele geschrieben habe, gehts mir ein bißchen besser. Sorry und gleichzeitig DANKE an Alle, die bis hierhin durchgelesen haben, aber ich hab´mich eh´ schon auf´s Notwendigste beschränkt.
Ich wünsche Euch Allen mit Euren Vierbeinern noch viele gemeinsame und schöne Jahre, genießt jeden einzelnen tag davon.
Traurige Grüße,
Silvia
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