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Liebe Silvia!
Da hast Du tatsächlich viel Lehrgeld bezahlen müssen, nervlich sowie finanziell.
Ohne Dich persönlich angreifen zu wollen, muss ich mich wundern, wie häufig ich hier in letzter Zeit solche "Fälle" mitbekomme. Ganz besonders fällt mir dabei auf, dass diese sogenannten Züchter ein sehr gespanntes Verhältnis zum Tierarzt aufzeigen, äusserst dubiose Kaufpraktiken umsetzen und die Welpen nach der Erstbesichtigung entweder verstorben oder plötzlich erkrankt sind.
Seltsamerweise finden die so betroffenen Leute nach diesem grossen Unglück den Weg in dieses Forum. Warum nicht vorher? Mir drängt sich der Gedanke auf, dass sich nach einer solchen Geschichte mehr Gedanken gemacht werden als vor der Anschaffung des Hundes.
Wenn alle Erstkäufer sich besser damit auseinandersetzen würden, wäre solchen Hinterhofzüchtern das Handwerk besser zu legen. Denn der Tierschutz steht Hinterhofzuchten häufig machtlos gegenüber. Nur der Käufer hat die Möglichkeit durch sein Kaufverhalten diesen Hinterhofzüchtern Einhalt zu gebieten. Denn wo kein Käufer ist, kann auch keine Hundeproduktion stattfinden.
Auch mit folgender Äusserung will ich niemandem auf den Schlips treten, der mit einem "papierlosen" Hund oder Mischling glücklich zusammenlebt. Aber wenn alle mehr in ihre Hunde beim Kauf "investieren" und diese mit Papieren kaufen würden, hätten Hinterhofzüchter keine Chance mehr. Ich kenne sehr viele Mischlingsbesizter (allein 2 in meiner Familie), die einen "Weideunfall" besitzen. Da alle "Weideunfälle" irgendwie untergebracht wurden, sahen diese Leute keine Veranlassung weitere "Weideunfälle" zu vermeiden und produzieren fröhlich weiter. Dem Himmel sei Dank, dass diese Hunde quitschfidel und auch charakterlich einwandfrei sind!
Sicher gibt es auch keine 100 %ige Garantie für Hunde mit VDH Papieren. Auch in diesen Reihen befinden sich schwarze Schafe, denen aber das Handwerk schneller und effektiver gelegt werden kann. Selbst mir ist unlängst ein unseriöser VDH Züchter über den Weg gelaufen. Nachdem ich mich dann intensiv bei anderen Züchtern erkundigt hatte, stellte sich heraus, dass 2 Züchter von den anderen geschnitten werden. Sie züchten zwar innerhalb der Auflagen (daher hat man auch keine Handhabe), aber gerade Junghunde die nicht verkauft wurden, fallen durch mangelnde Sozialisierung auf. Durch schneiden dieser Züchter und Aufklärung verunsicherter Käufer, denen selber einiges komisch erschien, werden diese Züchter wohl nicht mehr allzu lange züchten.
Mein Tip für künftige Hundekäufer: Nur Hunde mit VDH Papieren kaufen, mehrere Züchter aufsuchen und den wählen der den besten Eindruck macht. Finger weg von "Züchtern" mit dubiosen Kaufverträgen und bei denen Euch schon einiges seltsam erscheint.
Ich weiss, dass das sehr schwer fällt, aber gerade Hinterhofzüchter kalkulieren Mitleid und "oooch, wie süss" des Käufers ein. Als Rechenexempel gesehen: Wenn ihr Euch von solchen Züchtern abwendet, werden weniger Hunde als Wurfmaschine gehalten und es werden weniger Welpen produziert, die unter Umständen qualvoll sterben. Diese Verluste wären wesentlich kleiner als wenn unendlich weiter produziert wird.
Ausserdem ist mir schleierhaft, wie wir in viele Dinge des täglichen Lebens Geld investieren und uns Gedanken vor der Anschaffung machen, aber bei dem Lebewesen, dass wir als besten Freund des Menschen bezeichnen, sparen wollen. Immerhin kostet uns der Hund im laufe seines lebens noch einige Tausender. Die Verantwortung, die wir dem Hund gegenüber haben, ist um etliches grösser, als bei Autos, Spülmaschinen, Fernsehern u.s.w. Auch wenn Tiere vor dem Gesetz als Sache behandelt werden, sollten wir, die wir uns tierlieb nennen, auch entsprechend verantwortungsbewusst einem anderen Lebewesen gegenüber handeln!
Nach diesem langen Statement dürft Ihr jetzt gerne alle über mich herfallen, denn mir tut das sicher weniger weh als allen produzierten Hunden.
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