|
Hallo, Leute!
Also, was sich mittlerweile beim Lesen
der Forumsbeiträge im Hirn festgesetzt
hat, ist, daß ich wohl zu den ganz
schlimmen, verantwortungslosen Hundebesitzern
gehöre, weil ich bei meinem ersten Hund
einen Welpen zum Sonderpreis gekauft habe
und bei meinem zweiten einen Mischling aus
2. Hand mit diversen Macken bekommen habe.
Ehrlich gesagt fühle ich mich damit richtig
unwohl, auch wenn ich andererseits denke,
daß ich mir doch eigentlich nichts vorzuwerfen
habe.
Schon seit frühester Kindheit wollte ich
immer nur eins, einen Hund. Dann hatte ich
die Gelegenheit, zumindest teilweise mit
einem wunderbaren Hund aufzuwachsen. Mit
16 hatte ich einen Teilzeithund, sprich
für 20 Mark in der Woche bin ich 6 x wöchentlich
eine Stunde mindestens mit einem Schäferhund
Gassi gegangen. Der Fußweg zu diesem Hund
hat nochmal insgesamt 1 Stunde gedauert.
Man kann also nicht sagen, ich hätte das
die ganzen 2 Jahre wegen dem Geld gemacht.
Als ich dann vor 4 Jahren endlich die Möglichkeit
hatte, einen Hund zu halten, habe ich
Kontakt mit einer "richtigen" Züchterin
aufgenommen (Adresse von einem Rasseclub
erhalten!). Dort habe ich eine Aussie-Hündin
gekauft, die letzte, die noch übrig war und
mir für einen Sonderpreis von 500 DM angeboten
wurde. Ich hätte mir auch ehrlicherweise
die "normale" Summe von 1800 DM gar nicht
leisten können. Sie hat sich dann zu einem
vom Wesen her wunderbaren Hund entwickelt.
Daß sie vom Aussehen her nicht so ganz
am Standard war, hat mich gar nicht interessiert.
Eher ihre Empfindlichkeit, schon als Welpe
Probleme mit den Beinen, später epileptische
Anfälle, dadurch dann Ellbogengelenk
zerstört, fette Operationen, bis ich sie
dann Ende Januar einschläfern lassen mußte.
Hund 2 kam vor 3 Jahren als Zweithund zu
mir aus 2. Hand aus ganz schlechter Haltung.
Damals war sie schätzungsweise 1 Jahr alt und
kannte nichts außer einem Schuppen, in
dem sie gelebt hat. Ich denke, trotz
der schlechten Voraussetzungen habe ich
sie ganz gut hinbekommen. Eigentlich ein
Ausbund an Freundlichkeit, dabei aber
noch bei manchen Dingen etwas ängstlich,
was sich bei ihr in wilden Bellereien
und Drohgebärden bemerkbar macht.
Leider wohnen wir mittlerweile in dichtbesiedeltem
Gebiet. D. h., wir können z. B. fremden
Hunden nicht mehr einfach so ausweichen,
deshalb werde ich mich nach der Geburt meines
Sohnes verstärkt um professionelle Hilfe
bemühen, weil ich das nicht alleine in
den Griff bekomme.
Aber ich wehre mich dagegen, als verantwortungslos
und schlecht dargestellt zu werden, nur,
weil ich einen Hund habe, der NICHT DURCH
MEIN UNVERMÖGEN mangelhaft sozialisiert
ist und den Wilden raushängt. Mein Hund
läuft deshalb auch prinzipiell, wenn mit
anderen Hunden und Kindern zu rechnen ist,
an der Leine, auch wenn der Aufstand
von ihr umso größer ist.
Eins weiß ich
sicher, hätte ich diesen Hund schon im
Welpenalter bekommen, hätte er sich vom
Wesen her genauso gut entwickelt wie
meine erste Hündin. Denn ich bin vielleicht
nicht reich, aber dafür auch nicht blöd.
Ach, und Merlino - es gibt tatsächlich
auch Leute, die nicht ewig auf den
bestellten Neuwagen warten und zwar
deshalb, weil sie sich den nicht leisten
können...
Claudia
|