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Moin moin,
da die Kampfhunde-Diskussion ja doch wieder eine reißerischere Richtung annimmt, möchte ich mal einen Denkanstoß geben, der mich schon etwas länger beschäftigt und der - für mich - damit in Zusammenhang steht.
Manche von euch wissen, dass ich nebenjobweise in einer Kneipe arbeite; diese hat absolute Dumpingpreise und wird vor allem von Jugendlichen am Wochenende übermäßig besucht. Weiters habe ich einen sehr guten Kontakt zu einem Polizisten... fragt mich nicht welcher Dienstgrad, aber schon ziemlich weit oben. Er hat auf alle Fälle immer den vollen Durchblick, wenn ich aus der Kneipe mal wieder angerufen hab... so z.B. an Rosenmontag, als eine unserer Bedienungen mit einem vollen Tablett Gläser an einer Gruppe Jugendlicher vorbei wollte, sie sofort angemacht wurde, eine Prügelei erster Güte entstand, wobei die Bedienung und ein Gast gebissen wurden, Sachschaden erheblicher Höhe entstand... oder ein paar Tage vorher, als ein Jugendlicher wegen Ärger mit der Freundin ein Glas durch den Raum schleuderte... nur zwei Beispiele aus den letzten Tagen... kleine Anmerkung: Ich wohne nicht in einer der Großstädte!
Schlimmer war es scheinbar allerdings am neusten Feiertag der Nation: Halloween... das sie da nicht mit Äxten auf den Dächern der Autos gestanden haben etc hat die Diensthabenden eher gewundert. Es war schlimm.
Warum die lange Vorgeschichte?
M.E. hat das Volk der Dichter und Denker derzeit einen Nachholbedarf amerikanisierter Zustände...
Schaut man sich mal die derzeitige Medienlandschaft an, kann man sich nur wundern... Deutschland holt auf! Es ist geil, ein Arschloch zu sein! Nachfragen und Recherchieren, kritisch zu hinterfragen, durchleuchten, ins Detail zu gehen ist mega-out! Erst recht nachdenken!
Und in diesem Wahn kommen die Aggressiven ans ganz große Ruder. Vielleicht ist es out, leise zu sein. Vielleicht muss man derzeit Schreien, um sich Gehör zu verschaffen... aber um welchen Preis?
Jeder darf alles!
Um wirksam zu sein, muss man schockieren! Die Grenzen fallen, vor allem die dem Nächsten gegenüber. Es ist absolut *hipp*, sich *krass* zu verhalten.
Und in diesem Zusammenhang auch - Freiheit für jeden, zu tun und zu lassen, was er will...
Zwei Herzen schlagen, ach, in Deutschlands Brust... nämlich die, die versuchen, dem Wahn nicht zu folgen, die nach wie vor leise sind und trotzdem nicht alles schlucken... und die, die mit der Menge laufen und schreien...
Mittendrin die Obrigkeit, die dem ganzen mehr als hilflos gegenübersteht... denn sie ist im Großteil zu alt, fett und faul, um die mehr als schnelllebige Entwicklung wirklich erfassen zu können...
Was wäre, wenn Apollo doch noch durchgedreht wäre und Menschen angegriffen hätte? Wären dann die Polizisten wieder schuld, die erst eingreifen, wenn es zu spät ist? Wo zum wiederholten Male war der Halter/die Halterin?
Wieso muss sich ein Anwalt auf einen Bildzeitungsbericht stützen? Gab es keine anderen Medien vor Ort? (Ich erinnere: "Mann drehte Ehefrau durch Fleischwolf. BILD sprach mit dem Hackfleisch!" Um es mal *krass* auszudrücken!)
Ich gehöre noch zur Generation X - wie heißt die neue? Die Generation der medienunmündigen Mitläufer??
Steht das Handeln wirklich schon vor dem Denken? Weil es uns so vorgemacht wird?
Vielleicht war das jetzt alles schwer ungeordnet und gehört auch gar nicht hierher. Dann sorry dafür.
Nachdenkliche Grüße
Steffi
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