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Quelle: Kölner Stadtanzeiger vom 6.4.2002
Von Wolfgang Heck und Jutta Vossieg
Einer der ersten schönen Sonntage im Frühling. Ein vollbesetztes Ausflugslokal. Unter den Gästen auch sieben Familien mit Hund. Hund eins ist am Zaun angebunden und kläfft ununterbrochen. Hund zwei wuselt rastlos um seine Leute herum, bettelt und springt an ihnen hoch, bis die Getränke verschüttet sind und Herrchen und Frauchen in Streit geraten. Hund drei pinkelt zwei Meter vom nächsten Tisch entfernt gegen einen Stein, während Frauchen die Leine hält und sich amüsiert über sein unmögliches Benehmen auslässt.
Hund vier läuft frei zwischen den Tischen herum und interessiert sich ausschließlich für Hund fünf, der im Kommando "bleib Platz" als einziger artig unter dem Tisch liegt und die Annäherungsversuche deutlich leid ist. Als sein Herrchen Hund vier fortschickt, handelt er sich den geballten Zorn von dessen Haltern ein: "Geh doch nach Hause mit deinem Hund, wenn der nicht spielen will!" Hund sechs sitzt auf Frauchens Schoß und frisst mit herablassendem Gesichtsausdruck deren Sahnekuchen - vom Löffelchen, versteht sich. Und Hund sieben saust, das Geschrei seiner Leute ignorierend, hinter einem Jogger her, der den guten Ratschlag "Bleiben Sie einfach stehen, dann passiert nichts!" erhält.
Was ist eigentlich los mit Deutschlands Hunden und ihren Menschen? Alltagsärger und Verdruss über ungezogene und verhaltensgestörte Hunde, über inkompetente und rücksichtslose Halter haben den Nährboden bereitet für Kampfhund-Hysterie, drastische und unsinnige Hundeverordnungen und offenen Hundehass. Doch wie konnte es passieren, dass die jahrtausendealte Symbiose zwischen Mensch und Hund in einen solchen Aufruhr geraten ist?
Mit den rapiden Veränderungen in der Gesellschaft hat sich in vielfältiger Weise auch das Verhältnis zwischen Mensch und Hund gewandelt.
Einerseits wird es enger in Deutschland - wo vor 30 Jahren noch ein einsamer Ausflug möglich war, muss sich der Erholungssuchende heute seinen Weg zwischen Scharen von keineswegs Gleichgesinnten bahnen. Jogger, Skater, Radfahrer, Spaziergänger, Familien mit Kleinkindern, Reiter und eben Hundehalter müssen sich die raren Grünflächen in den Ballungsgebieten teilen - die Stimmung ist vielfach gereizt, Ärger zwischen allen Interessengruppen ist programmiert, zumal Intoleranz und Berührungsängste, Rücksichtslosigkeit und Rechthaberei generell zunehmen. Mancher fühlt sich durch die pure Präsenz eines Hundes belästigt und gefährdet.
Viel gravierender aber ist, dass sich Hund und Halter einander bedenklich entfremdet haben. Der Hund hat seinen Job als Wächter des Hofs, Hüter des Viehs, Jäger oder auch nur als Begleiter durch den Alltag verloren, sein Bewegungsspielraum wird immer weiter eingeengt. Nur wenige glückliche leben heute bei den Menschen, die den Hund als Hund behandeln, weil sie wirklich Bescheid wissen über Rudelverhalten und Triebe, über artgerechte Haltung und Beschäftigung. Die weitaus meisten dienen als Kinderspielzeug, Partner- oder Kinderersatz, als Statussymbol, modisches Accessoire oder Sportgerät, oder sind aus einer Laune heraus angeschafft und längst lästig geworden.
Unsachliche Affenliebe und eine gefährliche Laisser-faire-Mentalität hat Fachkunde und konsequente Erziehung abgelöst. Selbstgebastelte Verhaltenstheorien werden bei jeder Gassi-Begegnung weitergereicht und erhalten dadurch irgendwann den Status unumstößlicher Weisheiten, etwa die Mär vom Welpenschutz (der viele Hundekinder böse Erfahrungen verdanken), der Grundsatz "das machen die unter sich aus" (ein todsicherer Weg, sich einen Problemhund heranzuziehen) oder die Regel "Rüden/Hündinnen untereinander vertragen sich eben nicht" (eine bequeme Ausrede für ein Aggressionsproblem).
Hunde werden mal vermenschlicht und verhätschelt, mal sträflich vernachlässigt oder dumm und roh behandelt. Eine Industrie, die lächerliches und überflüssiges Zubehör wie Regenmäntelchen und Videos für den Hund als Zeitvertreib bei Frauchens Abwesenheit verkauft, macht Rekordumsätze. Gleichzeitig verstaubt das durchaus vorhandene, fundierte Wissen über den Hund, sein Wesen und den Umgang mit ihm in den Bücherregalen. Jeder glaubt, nur er allein versteht seinen Liebling und weiß, was gut für ihn ist.
Ein übergroßer Teil der Halter ist aber weder bereit noch in der Lage, seine Hunde sachgerecht und erfolgreich zu erziehen. Kaum ein Hund beherrscht heute die einfachsten Gehorsamsübungen wie "Bei Fuß", kaum ein Halter hat sein Tier auch in Reizsituationen sicher im Griff. Gerichte beschäftigen sich regelmäßig mit Belästigungen und Gefährdungen, denen Menschen durch Hunde ausgesetzt sind. Manche Nachbarschaft wird durch dauerkläffende Hunde zermürbt, Radfahrer und Skater kommen durch unkontrolliert herumspringende Hunde zu Fall. Dabei sehen es viele Hundebesitzer noch als gutes Recht ihrer Tiere an, sich so zu verhalten.
Die meisten Halter erkennen noch nicht einmal, wenn ein anderer - erzogener - Hund gerade ein Kommando befolgt und jetzt nicht von spielwütigen Artgenossen überfallen werden möchte. Verbreitet herrscht regelrecht Mitleid mit Hunden, die nicht rund um die Uhr machen dürfen was sie wollen. Dass ein wohlerzogener Hund letztendlich mehr Freiheiten und ein erfüllteres Leben hat, als der, der zweimal am Tag für eine halbe Stunde auf der Hundewiese losgelassen wird und ansonsten zuhause bleiben muss, weil er überall unangenehm auffällt, sehen die wenigsten.
Mit diesen Auflösungserscheinungen hat das Hundewesen in Deutschland nicht Schritt gehalten. Wer seinen Hund nicht zur Jagd, im Hundesport oder Schutzdienst ausbilden, sondern nur einen ganz normalen, alltagstauglichen Familienhund will, ist einer unkontrollierten und weithin unprofessionellen Szene ausgeliefert. Hundehaltung und -erziehung gelten nach wie vor als Hobby, Scharlatanerie und Stümperei sind an der Tagesordnung. Der Besuch einer Hundeschule gehört zwar heute für viele dazu, doch eine solche darf jeder eröffnen, der über ein eingezäuntes Grundstück verfügt. Es wimmelt in der Szene von wohlmeinenden, aber konzeptlosen Autodidakten, selbsternannten Gurus und "Hundeflüsterern", die sich am liebsten mit dem Etikett "gewaltfrei" schmücken. Sie versprechen grenzenlose Harmonie in der "Partnerschaft von Mensch und Tier", rasche Wunderheilungen von Verhaltensstörungen und verteufeln jede Strafeinwirkung als Tierquälerei.
Damit haben sie natürlich mehr Glanz und Zulauf als bodenständige Ausbilder, die ganz herkömmlich mit Lob und Strafe arbeiten, auf konsequenter Unterordnung bestehen und den Haltern einen langen, steinigen Weg und einen lebenslangen Lernprozess prophezeien.
Mancher gut gemeinte Erziehungsversuch, mancher teure Kurs endet für Hund und Halter in einem Desaster, wenn die beiden an dilettantische Ausbilder geraten sind und aus Unwissenheit falschen Theorien folgen. Ungehorsam und Fehlverhalten sind nach dem Kurs oft schlimmer als vorher. Durch diese verbreitete Erfahrung setzt sich nicht nur in Hundehalter-Kreisen die Meinung durch, es sei normal, dass Hunde nicht gehorchen und, einmal losgelassen, in ihrem Verhalten nicht kontrollierbar sind. Entsprechend sind auch die Hundeverordnungen formuliert - Leinenzwang für alle. Dass ein Hund korrekt im Gehorsam stehen und sich tadellos benehmen kann, scheint gar nicht mehr denkbar. Viele Züchter nähren Inkompetenz und mangelndes Engagement in der Ausbildung noch damit, dass sie ihre "leicht erziehbaren" und "kinderlieben" Rassen, den wartungsfreien Vollkasko-Hund sozusagen, anpreisen.
Jeder Hund, vom Pudel bis zum Pitbull, ist jedoch mit drei Merkmalen ausgestattet: Er ist ein Rudel- und damit Rangordnungstier. Er ist triebgesteuert. Und er ist lernfähig. Das heißt: Entweder führt der Mensch ihn oder er den Menschen. Gleichberechtigte Partnerschaft kommt in seinem Weltbild nicht vor. Wie alle sozialen Lebewesen verfügt er nicht nur über liebenswerte Eigenschaften, sondern auch über ein beachtliches Aggressionspotential. Er folgt seinen angeborenen Impulsen (Hetz-, Beute-, Sexualtrieb), wenn sie nicht von Anfang an schon in kleinsten Ansätzen konsequent gebremst werden - das lässt sich nicht ausschließlich mit Lob und Leckerchen erreichen. Er lernt entweder, sinnvolle Kommandos zu befolgen, oder er lernt, dass er machen kann was er will.
Jedem Hundebesitzer sollte klar sein, dass auch der niedlichste und friedlichste Hund erzogen werden muss, will der Mensch mit ihm ohne ständige Zwischenfälle und Ärger über Unarten zusammenleben. Die landläufige Ansicht, dass aus einem Hund, der einfach nur liebevoll behandelt wird, zwangsläufig ein "lieber Hund" wird, entbehrt jeder sachlichen Grundlage.
Zudem gibt es dramatische Fehleinschätzungen des Verhaltens des eigenen Hundes: Zerren an der Leine, Aggression gegen Artgenossen, Dauerkläffen, Trennungsängste, Belästigen fremder Leute und Aggression gegen Menschen etwa in Form von Futter- oder Revierverteidigung oder knurrende Behauptung auf dem Sofa gegen die eigene Familie werden als "Hundeart", als "liebenswerte Macken" belächelt und hingenommen - solange es gut geht. Sie sind aber der Anfang einer Karriere als Problemhund.
Denn diese lästigen oder gar gefährlichen Unarten sind immer Ausdruck einer gestörten Rangordnung im "gemischten Mensch-Hund-Rudel". Und ist die Rangfolge falsch, wird sich der Hund immer weiter zum Chef aufschwingen und seine Triebe ungehemmt ausleben. Bei weitem nicht immer, aber auch nicht selten wird ein solcher Hund schließlich bissig. Das bedeutet natürlich nicht, dass er ständig und jeden attackiert. Er ist die meiste Zeit weiterhin fröhlich und liebenswert. Gefährlich wird er jedoch in Situationen, die in seinen Augen einen Rangordnungskonflikt darstellen - etwa, wenn sich ein Kind unwissentlich der Futterschüssel nähert, wenn er vom Sofa vertrieben werden soll oder wenn ein Fremder ins Haus kommt. Dabei kann schon das zwischen Hunden übliche, eigentlich harmlose "Abschnappen" Richtung Gesicht beim Menschen zu schweren Verletzungen führen - deshalb werden Kinder tragischerweise so oft dauerhaft entstellt.
Das Medienmonster, das auf der Straße unmotiviert fremde Menschen anfällt, ist also die absolute Ausnahme - wenn überhaupt, handelt es sich hier um missbräuchlich scharf gemachte Hunde. Das Risiko, auf dem Spaziergang von einem entgegenkommenden Hund ernsthaft attackiert zu werden, ist kaum größer als das, von dessen Herrchen erschossen zu werden. Beißunfälle passieren hingegen in aller Regel innerhalb der Familie oder des häuslichen Bereichs. Diese Vorfälle werden vielfach totgeschwiegen, die Hunde werden eingeschläfert oder ins Tierheim entsorgt - beim neuen Besitzer sind sie womöglich dank kompetenter Führung völlig problemlos. Erstaunlich viele Menschen leben aber mit dem Problem weiter, es gibt durchaus Fälle, in denen Menschen mehrfach vom eigenen Hund arztreif gebissen worden sind.
Überproportional beteiligt an solchen Zwischenfällen sind den Erfahrungen zufolge Kleinhunde sowie Modehunde wie Golden Retriever, Bobtail oder Berner Sennenhund. Grund in 99 von 100 Fällen: mangelnde Erziehung, fehlende Unterordnung, Verhätscheln, Vermenschlichung. Der Hund war einfach zu niedlich, um ihn wie einen Hund zu behandeln. Er schlief auf dem Sofa, bekam stets seinen Willen, stand immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit - kurz, die Familie ordnete sich ihm als Rudelführer freiwillig unter.
Auch der Großteil der spektakulären Attacken der Vergangenheit hat im privaten Bereich stattgefunden, oder aber in Situationen, in denen sich die Hunde gegen den Willen ihrer Besitzer selbstständig gemacht hatten. Es muss also einleuchten, dass mit Hundeverordnungen, die auf Rasselisten und bürokratischen Vorschriften beruhen, nicht viel gewonnen ist. Sie haben auch nicht zu einem nennenswerten Rückgang der Beißvorfälle geführt, auch wenn die Politik dies gern anders verkauft.
Das Kind, das auf der Suche nach seinem Ball über den Zaun eines fremden Grundstücks klettert, oder das Tag für Tag mit einem unzuverlässigen Hund zusammenlebt, die alte Dame, die einem ausgebüchsten Rottweiler in die Quere kommt, werden nicht dadurch geschützt, dass Leinenzwang und hohe Bußgelder auf dem Papier stehen. Schluss mit den Horrormeldungen - und ganz nebenbei auch mit dem Alltagsärger - wird erst dann sein, wenn Hundehalter zwingend dazu verpflichtet werden, ihre Hunde zu Zuverlässigkeit, Gehorsam und unbedingtem Respekt vor allen Menschen zu erziehen, und wenn diese Vorschrift auch kontrolliert wird. Ein solches Ziel ist völlig unabhängig von Rasse und Größe des Hundes.
Leider ist es bisher nicht gelungen, das Thema in sachlicher Weise auf die politische Tagesordnung zu setzen. In Politik und Medien gibt es eine schwer erklärbare Verweigerung, sich mit dem Thema Hundehaltung und Schutz der Bevölkerung vernünftig inhaltlich auseinander zu setzen. Grundsätzlich wird ein Gegensatz zwischen Eltern und Hundebesitzern konstruiert, obwohl Hunde ganz überwiegend in Familien gehalten werden. Professionelle Hundeausbilder, deren Beruf es ist, Hunde alltagstauglich und menschen-kompatibel zu erziehen, werden als verantwortungslose "Köter-vor-Kinder"-Aktivisten abgetan, wenn sie bestehende Regelungen als unsinnig kritisieren. Argumente verhallen ungehört. Dabei reden seriöse Hundefachleute keineswegs jenen nach dem Mund, die meinen, dass in der Hundeszene bis auf ein paar schwarze Schafe alles in bester Ordnung sei. Obligatorische Erziehung, deren Erfolg regelmäßig und ein Hundeleben lang kontrolliert wird, ist eine viel unbequemere Sache, als einem ungezogenen Hund einfach Leine und Maulkorb umzuhängen. Schließlich haben frühere Generationen ja auch nicht auf die steigende Verkehrsdichte damit reagiert, dass Autos nicht schneller als 20 fahren durften, sondern Fahrschule, Führerschein und Tüv eingeführt.
Ähnliches ist im Hundewesen denkbar: Haltungsgenehmigung vor Anschaffung des Hundes, zwingender Besuch eines Grundausbildungskurses, Ablegen einer Prüfung und regelmäßige Vorstellung des erwachsenen Hundes zu Wesenstests. Begleitend müssen "Verkehrsregeln" aufgestellt werden, damit auch dem letzten klar wird, dass Hunde sich nicht überall lösen dürfen, dass es selbstverständlich ist, den Hund bei Annäherung anderer Menschen bei Fuß zu rufen, dass Hunde nicht an fremden Kinderwagen zu schnüffeln und Nachbars Katze zu jagen haben, und dass es auch im Umgang fremder Hunde untereinander Regeln zu beachten gibt.
Das Ausbildungsziel - wie immer es erreicht wird - ist einfach zu definieren: Der alltagstaugliche, problemlose, aber natürlich auch freudige Familienhund. Er befolgt prompt und unter allen Umständen die Basis-Kommandos "bei Fuß", "sitz", "platz", "bleib", "hierhin" und "pfui". Er ist verträglich mit allen Artgenossen, und lässt andere Tiere in Haushalt, Wald und Feld in Ruhe. Er zeigt unter gar keinen Umständen Aggression gegen Menschen, also auch nicht in Form von Revierverteidigung oder Beschützergehabe. Dies alles muss auch dann zuverlässig funktionieren, wenn der Besitzer nicht dabei ist.
Das Ziel ist von fast allen Hunden zu erreichen, unabhängig von Rasse, Alter und Biografie. Klar muss jedoch auch sein, dass besonders triebstarke Hunde oder Hunde mit gravierenden Verhaltensproblemen und -störungen nur in sehr erfahrenen und konsequenten Händen erfolgreich erzogen werden können.
Wichtig ist die regelmäßige Nachkontrolle, weil sich auch bestens ausgebildete Hunde durch nachlässige Führung im Laufe der Jahre negativ entwickeln können. Der heute übliche "Wesenstest" ist daher irreführend, weil ein Hund nicht seinem Wesen nach ein für allemal "gut" oder "schlecht" ist, sondern immer ein Spiegel seiner Handhabung durch den Besitzer.
Diese strengen Vorschriften können dazu beitragen, dass sich potenzielle Hundehalter von vornherein besser überlegen, welcher Hund zu ihnen passt, oder ob sie überhaupt bereit sind, diesen Aufwand zu treiben. Für die ungezählten Hunde, die nur gezüchtet werden, um ein trostloses und nicht artgerechtes Leben bei desinteressierten und unfähigen Besitzern fristen, und für die vielen engagierten Hundehalter, die unter den Dummheiten der Verantwortungslosen leiden, wäre eine solche Selektion im Vorfeld ein echter Fortschritt. Lernwilligen, die bisher keine wirksame Unterstützung gefunden haben, wäre endlich geholfen. Dazu müssen jedoch erst einmal Strukturen geschaffen werden. Es fehlt aber schon an wirklich sachkundigem Personal im Begleithunde-Wesen. Es gibt keine geregelte Ausbildung der Ausbilder, wie sie etwa in der Reiterei seit Generationen üblich ist. Maßstab der Fachkunde kann aber nur sein, ob jemand Hunde im Sinne des oben skizzierten Zieles erfolgreich ausbildet. Die bisher geltenden Hundeverordnungen haben Tierärzte oder Beamte zu Wesenstestern und Sachkunde-Prüfern erhoben - sie alle sind aber keine Verhaltensexperten. So mancher hochaggressive Hund läuft deshalb in diesem Land mit offizieller Leinen- und Maulkorbbefreiung herum, während die Politik ihre bürokratischen und sachfremden Vorschriften als Rettung der Kinder feiert. Es ist also an der Zeit, dass echte Experten und Praktiker sich zusammensetzen und neue Spielregeln und feste Standards für das Zusammenleben des Menschen und seines besten Freundes festlegen - damit irgendwann der Ausflug ins Grüne nicht mehr zur Nervenprobe wird
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