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Hallöle,
mal abgesehen davon, dass wir alle natürlich die kleinen Macken unserer Hunde kennen und meist auch lieben, versucht doch jeder, seinen Hund ordentlich zu erziehen, eben damit er keine Belästigung bzw.Gefahr für Menschen wird und dann womöglich ins Tierheim muss oder Schlimmeres.
Aber wir dürfen bei allen Mühen auch nicht vergessen, dass nicht nur wir den Hunden Erfahrungen, sondern die gesamte Umwelt trägt zu seinem Verhalten bei.
Nur mal als Beispiel: Unsere Leila war im alter von etwas über einem halben Jahr an einer Brücke angebunden ausgestzt worden. Sie hatte gerade noch gelebt, als sie gefunden wurde. Vorher hat sie natürlich versuch, sich immer wieder, stundenlang, mit anlauf von der Leine zu befreien. Dieses Verhalten hatte sie derart verinnerlicht, dass sie erstens Angst vor der Leine hatte und zweiten immer weiter versuchte, sich mit Anlauf von der Leine zu befreien. Wir haben sie deshalb anfangs so wenig, wie möglich an die Leine genommen. Dabei zeigte sich ein weiteres in der Brückenzeit erlerntes Verhalten. Wenn uns Menschen oder Hunde entgegenkamen, hat sie sich erstmal mit freudigem Gekläffe bemerkbar gemacht und lief natürlich auch auf die Leute zu. Fast in allen Fällen erntete sie Agressivität, die auch durch Erklärungsversuche nicht beschwichtigt werden konnte (im Gegenteil). Sie wurde mehrfach getreten und wenn sie jetzt mal auf jemanden zuläuft, dann schon nicht mehr nur aus Freude. Übrigens ist Leila etwa 30 cm hoch, also kein Hund vor dem man Angst haben muss. Der Punkt ist, dass heute die Menschen sich einfach nicht mehr herablassen wollen, für im Umfeld vorkommende Probleme Verständnis aufzubringen. Wenn Leilas Leben im Fernsehen gezeigt würde, würden viele, die hier nach ihr treten voller Mitleid sein und sich über die Bösewichte aufregen, die nach Leila treten. So etwas nenne ich doppelte Moral.
Liebe Grüße
Carmen
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