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Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute einen Hund beschreiben, mit der Bitte, mir Eure Meinungen und Ideen dazu zu schreiben. Halt alles, was Euch dazu einfällt.
Zur Vorgeschichte: Jack-Russel-Hündin, 4,5 Jahre alt, kastriert. Sie wurde irgendwo, wir vermuten Stall geboren, wurde dann vom "Hündinnenbesitzer" (mag nicht Züchter schreiben) verkauft. Diese Leute gaben sie ins Tierheim. Grund ist mir nicht bekannt. Sie wurde vermittelt und von diesen Leuten ebenfalls ins Tierheim zurückgebracht. Grund bekannt: Zerstörungswut und kann nicht alleine bleiben. Im Tierheim war sie allerdings nie im Zwinger, sondern während beiden Aufenthalten "Bürohund". Dann wurde sie von einer Frau mit einem Jack-Russel-Rüden übernommen. Dort hat sie ALLES zerstört, was sich unter der Marke 1,60m befand, wenn man nur mal an den Mülleimer ging. Als der Rüde dieser Frau dann verstarb, wurde das Verhalten der Hündin immer schlimmer. Nach 2 Stunden spazieren gehen in die Wohnung pieseln, alles zerstören, während Frauchen nur mal wegsieht etc. Diese Frau hat dann irgendwann, als gar keine Besserung im Verhalten auftrat, aufgegeben und ein Neues Zuhause für den Hund gesucht. Zu diesem Zeitpunkt war die Hündin etwa ein halbes Jahr alt.
Durch Zufall hat mein Mann davon erfahren (er war zu der Zeit noch Junggeselle) und die Hündin übernommen. Bei ihm war sie fast sofort sauber, hat nur noch wenig zerstört und konnte von Anfang an ohne Leine laufen, hat also sofort auf meinen Mann gehört. Ansonsten war sie bei meinem Mann recht unauffällig, er konnte sie aber auch überall mit hinnehmen, einschließlich Arbeit.
Dann lernten mein Mann und ich uns kennen. Jessy mußte sich jetzt in ein Rudel einfügen. Das klappte nach anfänglichen Schwierigkeiten auch recht gut. Sie war nervös und hektisch, aber nicht streitsüchtig. Sie war auch zeitweise wieder unsauber, aber mit ignorieren hatten wir das schnell im Griff. Letztes Jahr wurde die Hunde-Chefin in unserem Rudel eingeschläfert und kurz darauf war die Hündin wie ausgewechselt. Sie ist aber definitiv nicht die neue Nr. 1 und von uns falsch unterstützt, wie man jetzt vermuten könnte.
Launisch (heute macht sie Spielansätze mit dem jüngeren Whippet, morgen fährt sie ihm dafür ins Gesicht), hektisch (ständig rennt sie mit, auch wenn ich nur aufstehe um etwas zu holen), zickig mit unseren anderen Hunden (knurrt bei der kleinsten Kleinigkeit "so im vorbeigehen" vorzugsweise bim Fressenmachen) und superlaut, wenn sich irgendetwas im Haus rührt (sie bellt (oder besser schreit), wenn im Hausflur eine Mücke pupst, wenn sie nicht als erster durch die Tür kommt, wenn sie als erster durch die Tür kommt, wenn sie aus dem Auto steigt, wenn unsere Mieter durch den Flur gehen (kein anderer Hund sagt etwas.)
Ansonsten ist sie lauffaul und verfressen, bei Regen muß sie nach ihrer Meinung gar nicht raus, nicht mal in den Garten. Sie ist super verschmust, kaum sitzt jemand von uns will sie entweder auf den Schoß oder zumindest daneben liegen. Wenn man verhindern möchte, daß sie bellt hilft nur und ausschließlich "auf den Arm nehmen" und z.B. in den Garten tragen, ermahnen und absetzen, dann kommt nur ein Beller. Läßt man sie so raus, kreischt sie durch den ganzen Garten.
Ich frage mich seit Wochen, ob dieser Hund überhaupt "Glücklich" bei uns ist. - Ich habe mich bemüht, das alles ohne eine Wertung niederzuschreiben. Die Verzweiflung außen vor zu lassen, die einen von Zeit zu Zeit beschleicht, wenn trotz vieler Versuche die Situation zu ändern, keine Besserung eintritt.
Puh, völlig fertig (vom Schreiben und vom Hund)
Ute + doggys.
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