|
'Am 28 Jun 1999 16:56:40 +0100, schrieb 'martin pietralla'
«mm@yorkie.ch»
Ich muß ehrlich gestehen, daß ich das auch nie ganz verstanden habe,
warum der Hund den Ärmel kriegt und warum er ihn auch tragen soll.
Das Schenken des Ärmels soll wohl eine Art Belohnung für den Hund
sein, weil er so gut gebissen hat. Für meinen Hund ist es das tollste
überhaupt, wenn er beissen darf. Womit belohnt man schon etwas, was
dem Hund am liebsten ist?
Eigentlich ist das Schenken des Ärmels genau das Gegenteil von dem was
man bezwecken will. Der Hund kriegt den Anbiss und darf mit dem Helfer
kämpfen. Der Hund, meiner zumindest, liebt diese Kämpfe mit dem
Helfer. Weil er es so gut gemacht hat wird ihm dann der Ärmel
geschenkt und der Kampf wird beendet. Eigentlich schade für den Hund.
Er hätte gerne weitergekämpft.
Ich glaube, man muß so einiges mal gründlich überdenken, was man bei
uns im Schutzdiensttraining so selbstverständlich macht, ohne über den
tieferen Sinn der Sache nachzudenken.
Man macht vieles, weil es einem eben so gesagt wird. Dabei wissen
offenabr diejenigen, die es einem sagen auch nicht mehr wirklich,
warum sie das so tun.
Ein weiterer Punkt ist die gespannte Leine. Warum soll man die Leine
gespannt halten, wenn der Hund gebissen hat und der Helfer auf Beute
macht? Kann mir das mal jemand erklären?
Ein guter Mann, aus dem Bereich Ringsport, hat mir diese Fragen
gestellt und aufgezeigt, daß es eigentlich vollkommen sinnlose Dinge
sind, die wir nur aus Gewohnheit machen, weil es halt so gemacht wird.
Ich mußte ihm eigentlich recht geben.
Ein weiterer Punkt, mit dem ich schon lange Zeit nicht klar komme ist
die Arbeit in den Wehrbereich hinein. Ist ja sinnvoll, wenn man
Diensthunde ausbildet. Bei der sportlichen Schutzdienstarbeit hat die
Wehrarbeit doch erhebliche Nachteile. Wie verhält sich wohl ein Hund,
der im Wehrbereich gearbeitet wird, wenn sich der Helfer völlig
neutral verhält und keine Aggression macht? Das sieht man dann bei
Prüfungen, wo der Helfer völlig teilnahmslos im Versteck steht. Der
Hund versagt.
Servus Helmut |