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31.10.99 --
K.-L.-R. Ca.
Wenn Hund Mensch spuert
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Immer wieder erstaunt es mich, wie selbstsicher Hunde spüren, daß ein Mensch
denen sie begegnen, ihnen wohl gesonnen ist.
Ist mir in meinem Leben schon so oft passiert, daß Hunde, die als 'bissig',
'gefährlich', 'scheu' von ihren zweibeinigen Partnern oder anderen
bezeichnet wurden, auf mich zu kamen, sich von mir angreifen liessen, oft
mit mir spielten.
Dieser Tage war ich für Wochen 340 Km von zu hause weg in Reha. Dabei ging
ich viel spazieren in dem dortigen großen Park. Und da ich aus ges. Gründen
immer einen Kaputzenpulli trage, die Mütze über das Haupt gezogen, erwecke
ich meist einen furchteregenden Eindruck.
So nun an einem Tag dem Weg entlang 'zerrte' eine Dame ihren Kleinpudel mehr
hinter sich her als daß er vor ihr lief. Meist wollte er ins Grüne, konnte
aber nicht weiter als die Leine lang war.
Ich ging auf die beiden zu, der Hund erblickte mich, wollte nun plötzlich
auf mich zu. Ich sprach den Hund an, meinte aber mit den Worten die Dame.
'Ja', sagte ich:'sage dem Frauchen, daß sie dich von der Leine machen soll,
damit du auf die Wiese kannst, Leute begrüßen kannst, einfach rum toben'.
Der Pudel war inzwischen zu mir ´ran gekommen, sprang an mir hoch. Ich
kniete zu ihm nieder, kraulte ihn hinter den Ohren, sprach liebevoll auf ihn
ein, während er sich kaum beruhigen konnte.
Die Frau sprach zu mir gleichzeitig:' Ich würde ihn ja gerne ableinen, doch
ich habe ihn erst kurze Zeit aus dem Tierheim. Er ist so scheu, immer rennt
er weg, wenn Leute auf ihn zu gehen'.
Und dann klang ihre Stimme verwundert als sie weiter sprach:'Nur verstehe
ich es jetzt nicht!? Er ist ja auf sie zu und begrüßt sie als wenn er sie
schon ewig kennen würde'.
Was sollte ich der Dame nun viel erzählen? Ich meinte nur:'Ich habe selbst
Hunde, das wird ihr Pudel sofort gespürt haben'. Worauf sie wiederum
meinte:'Dann müssen ihre Hunde einen besonderen Geruch haben! Andere haben
ja auch Hunde, aber trotzdem geht er nicht auf die anderen zu'.
Wir plauderten noch kurz über dies und das. Oft begegneten wir uns und immer
kam der Pudel freudig auf mich zu, kaum daß er mich entdeckte.
Ein anderer Tag ging ich wieder einmal durch den Park. Auf einer Bank saß
ein älteres (Ehe?)Paar. Er mußte der Kleidung nach zu urteilen selbst auch
ein Kurpatient sein. Bei ihm auf dem Schoß saß ein Westhi.
Ich wieder mit meiner Kaputze über habe wohl zu diesem Moment noch die
Leutchen verunsichert, ob da nicht der böse Räuber kommt. :-)
Noch etwa 3 mtr trennten uns, da sprang der Westhi dem Herrn vom
Oberschenkel und rannte auf mich zu. Die Dame schrie fast schon ängstlich
seinen Namen. Doch Wuff war nicht mehr zu bremsen :-)
Er sprang an mir hoch, ich ging sofort in die Hocke. Der kleine weiße Knäuel
wälzte sich auf dem Rücken, japste als hätte er sein eigenes Herrchen vor
sich,den er schon Tagelang nicht mehr sah. Wir hatten schöne, liebevolle
Minuten miteinander.
Während ich mit dem Vierbeiner beschäftigt war, äußerte die Frau völlig
außer sich:'Das verstehe ich nicht mehr!? Der Hund ist sonst nicht so leicht
Freund mit anderen Leuten. Und fremde Männer mag er schon garnicht, die
dürfen sonst nicht in meine Nähe kommen'.
Auch hier sagte ich wieder rum, daß ich selbst Hunde habe und ihrer das
vermutlich gerochen hat (normal nicht möglich, denn ich hatte schon lange
keinen Kontakt mit meinen und neu gekaufte Kleidung an).
Die Frau meinte, daß es dies wohl sei, aber er habe sich bei Fremden noch
nie so angestellt.
Hunde haben eben ihre ganz spezielle 'Nase' wenn es darum geht, Menschen zu
beurteilen
Oder sind es doch meine Augen, die einfach_zuviel_verraten? :-))
Rolf
Gruß
KLRCa.
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