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09.08.01 -- der Carsten

Bezugsperson, Junghungstadium, etc... (LANG!)

Schau mir in die Augen, Baby - ICH BIN BESESSEN! :)

 














So nachdem ich erstmal "gelauert" (also überwiegend still mitlgelesen habe) muß ich euch jetzt auch mit meinem "Hundekummer" belästigen. Es handelt sich um einen 11 Monate alten Neufundländer. Da die Vorgeschichte des Hundes sicherlich auch bei den Problemen mit reinspielt, gehe ich darauf noch kurz ein... Ich würde mich über zahlreichen Meinungen und Kommentare eurerseits sehr freuen. Die konkreten Fragen die mitten im Text auftauchen habe ich mit Zahlen markiert, wenn ihr darauf eingeht, nennt bitte die Ziffer mit!

Der Hund kam im Dezember (geboren ist er am 25.9) zu meinen Eltern in den Haushalt. Ich wohne bereits alleine und hatte eine ganze Zeit mit dem Hund höchstens mal am Wochenende was zu tun. Leider war das eine nicht wirklich abgestimmte "Anschaffung". Mein Stiefvater hat meiner Mutter den Hund sozusagen zu Weihnachten geschenkt (aber damit eher sich seinen Lebenstraum erfüllt). Die Anschaffung eines Hundes ist zwischen den beiden mal besprochen worden, aber meine Mutter war der Meinung es sei sinnvoller zu warten, bis man in einem Haus mit Garten wohnt. Trotzdem hat mein Stiefvater den Hund dann angeschafft, trotz oder gerade wegen vieler anderer Probleme in der Beziehung (manche Leute setzen ein Kind in die Welt, andere kaufen einen Hund, um zu versuchen eine Beziehung zu kitten).

Mein Stiefvater hat während der Welpenphasen keinerlei Erziehungsversuche gemacht, und wenn dann nur inkonsequent (etwa: Borris sitz! Borris SITZ! BORRIS SITZ! naja... dann eben nicht). Der Hund war auch fast immer mit ihm unterwegs, da meine Mutter beruflich sehr wenig Zeit hat. Er hatte sicherlich eine enge Bindung zu ihm. Seit zwei Wochen leben meine Mutter und mein Noch-Stiefvater jetzt getrennt, der Hund quasi mittendrin als Scheidungskind.

Ich habe dann mit meiner Mutter beschlossen, das wir den Hund zusammen erziehen. Das hat sicherlich zum einen egoistisch-menschliche Gründe. Zum anderen habe ich den Hund am "ersten" Tag den wir zusammen verbrachten gründlich gebürstet und soviel "verfilztes" Fell gefunden, daß ich beinahe zu meinem Stief gefahren wäre um ihm das eine andere Bein zu brechen (Nasenbein, Jochbein). Er prahlte immer wie gut der Hund es bei ihm habe und als ich diese "Vernachlässigung" bemerkt habe hab ich mich nur noch geschämt und mir geschworen das ich dem Hund etwas besseres biete. Und meine bisherigen Erziehungserfolge geben mir hoffentlich recht.

Seitdem hat Borris (der Hund) den Kerl nur noch wenige Male gesehen. Ich passe jetzt immer tagsüber auf ihn auf, gehe mit ihm spazieren, füttere ihn und bin dabei mühsam die Grundkommandos klarzumachen und die Hierarchie herzustellen (meiner Mutter ist er auf der Nase rumgetanzt, war mit seinen 43kilo schon in der Lage sie da lang zu ziehen, wo er hin will, bei meinem Stief war das ähnlich, da dann aber weil er zu gutmütig und inkonsequent ist). Mittlerweile ist auch schon eine meiner Meinung gute und stabile Bindung zu mir entstanden (zieht nicht mehr, macht Sitz und Platz und wenn nicht gerade andere Hunde am Start sind kommt er auch auf Ruf).

Jetzt haben wir den Hund gestern gewogen, und er hat in den zwei Wochen zwei Kilo verloren (von 43 auf 41, was angeblich bei einem Neufi in dem Alter "untergewichtig" sein soll). Wir füttern momentan noch 50/50 TroFu/Dosenfutter. Anfangs wollte er bei mir in der Wohnung nicht mal richtig fressen. Seltsamerweise war das Problem gegessen, nachdem wir sein gewohntes Freßgeschirr bei mir aufgestellt haben (oder ist das normal?? ich war ziemlich baff und dachte mir Schüssel ist Schüssel). Aber trotzdem scheint er noch abzunehmen.

1. Kann das mit der Freßmenge an den Futter liegen (langweilig, zu eintönig, kein Bock mehr auf Aufbaufutter) ? Wenn ich unter das Fressen Reste von mir mische (zum Beispiel kleingemachte Pizzakruste o.ä.) die er vorher bei mir auf dem Teller gesehen hat, ist die Schüssel ratzfatz leer. Oder ist es doch eher der Kummer der ihn zum Fasten anregt ? Bewegung hat er im Moment jedenfalls viel, wohl noch mehr als vorher bei meinem Stief...

2. Wie lange kann/wird es wohl dauern, bis der Hund eine klare Bindung zu mit als Bezugsperson aufgebaut hat ? Und ist es in dieser Phase ratsam, ihn wieder regel,äßig mit seiner ehemaligen Hauptbezugsperson zu konfrontieren ? Meine Mutter sieht er täglich, schläft auch dort und bekommt dort seine Abendfütterung... Also, sollte der Bruch mit der "ehemaligen" Bezugsperson Stiefvater möglichst "hart" sein (kein Kontakt mehr) oder fließend ausschleichen?

3. Der Hund fährt zwar super-gerne Auto, aber bei einigen Ecken hat er einfach keine Lust auszusteigen. Das ist besonders extrem wenn ich in der Nähe eines Gebäudes parke. Man muß ihn dann förmlich aus dem Wagen "zerren" was mir immer in der Seele weh tut. Aber ich bin der Meinung schon aus Hierarchiegründen sollte der Hund immer dahin mitgehen, wo sich das Herrchen rumtreibt. Oder ist das falsch. Er ist auch noch recht ängstlich gegenüber fremden Leuten und große Gebäude mit vielen Menschen sind ihm ein Greuel. Er fängt dann auch richtig an zu zittern. Wie kann ich ihm das abgewöhnen, bzw. wie kann ich ihn langsam an unvertraute Umgebungen gewöhnen ?

Ich bin momentan auch in einem Hundesportverein, dort meinte eine der Trainerinnen das vielleicht das Problem gar nicht mal Züchters zu kämpfen haben. Da der Hund auf dem flachen Land im Zwinger großgeworden ist hat er wenig Kontakt zu Menschen gehabt, und noch weniger Kontakt zu wechselnden Umgebungen. Dafür ist sein soziales Verhalten anderen Hunden gegenüber hervorragend (bellt nicht, beißt nicht, läßt andere bis zu einem gewissen Grad gewähren etc. -] man nennt Neufies ja auch die "Aristokraten unter den Hunden").

Eine weitere Frage die mir durch den Kopf geht ist wahrscheinlich eher auf meine Überängstlichkeit zurückzuführen. Ich bin oft (5x/Woche und mehr wenn's geht) mit dem Hund an wechselnden Gewässern, weil er unglaublich gerne schwimmt. Nach dem Schwimmen macht er ab un zu Würgegeräusche (die sicherlich auf geschlucktes Wasser zurückzuführen sind).

4. Meine Frage dazu ist, wie gut kann so ein pubertierenden Junghund seine Kondition einschätzen. Mir wird immer ganz übel wenn ich sehe wie weit er beispielsweise ein paar Enten hinterherschwimmt... Muß ich mir Sorgen machen, daß dieser Wasserrettungshund vielleicht selber einmal absäuft weil er sich überschätzt (wir reden hier von stehenden Gewässen ohne Strömungen etc). Wie sieht das aus mit der offenen See (Nord- / Ostsee etc) ? Gibt es dort in direkter Strandnähe Strömungen die dem Hund gefährlich werden könnten ?

5. Momentan als Junghund ist er natürlich sehr agil und tobt sehr viel. Auf was für einen modus operandi sollte man sich einschießen. 2-3 x 30 min pro Tag plus eine Stunden Schwimmen ist der Stand den wir im Moment mit dem gassi gehen haben. Ist das für so einen großen schweren Hund schon zuviel oder genau richtig ? Sollte es mehr werden ?

Das sind so die wichtigsten Sachen, die mir im Moment durch den Kopf gehen. Ich glaube das der Hund bereits beginnt mich zu akzeptieren, da er mittlerweile gut gehorcht und mir teilweise auch schon wieder nachlaufen will, wenn er abends zu meiner Mutter kommt.

6. Wie lange wird es überhaupt dauern, bis der Hund sich auf mich als Hauptbezugsperson einläßt? Und was für Reaktionen sind zu erwarten, wenn er dann beispielsweise nach einem halben Jahr mal wieder seine ehemalige Hauptbezugsperson wiedertrifft (meinen Stief). Ist er dann sofort wieder in der Hundeordnung der Chef? Oder verblaßt die Erinnerung des Hundes an die Zeit mit meinem Stief (die für ihn ja sicher angenehm war, weil er alles durfte).

So... das ist schon wieder länger geworden, als ich wollte, ich danke jedem der sich von oben bis unten durch den Text gekämpft hat, und freue mich natürlich noch mehr über jeden Kommentar, jeden Tip und jede Antwort. (Das werden sicherlich auch nicht die letzten Fragen sein - ich bin zwar kein Hundeexperte aber auch kein blutiges Greenhorn... ich bin halt nur teilweise ein wenig unsicher, weil ich das Beste für den Hund will!)

der Carsten
-[car77@web.de]-[Fax/Voice via email 01212/511-03-06-94]-
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