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15.07.97 -- Gudrun_Beck

Tierschutz vor Menschenschutz?














Hallo Marco,

zunächst einmal vielen Dank für Deine Vorstellung. Hat mich gefreut zu lesen, daß Du mit Deinem Goldi offenbar genauso gut klar kommst, wie ich mit meinen Collies.

Jetzt aber nochmal zu unserem Rotti-Beispiel. Der war außerhalb des ADRK auf Größe und Kampftrieb gezüchtet worden und dann in der falschen Hand verdorben. In seiner Psyche mögen Menschenhaß und das Gefühl der kräftemäßigen Überlegenheit zusammengekommen sein. Der SV-Mann initiierte eine Notwehrsituation, in der der Rotti drastisch gezeigt bekam, daß es jemanden gibt, der ihm kräftemäßig überlegen ist. Diese Einsicht war die Basis für die gelungene Rettung dieses Hundes. Von mir aus hätte er auch Dr. Tillmann Klinkenbergs Rat folgen und den Hund - angebunden - mit einer kräftigen Gerte verprügeln können. Es wäre sicher eine etwas schonendere Unterwerfung gewesen. Ob sie die gleiche Wirkung gehabt hätte, sei dahingestellt. Immerhin hätte sich ein kluger Hund die Situation des Ausgeliefert-Seins gut merken können.

Ich bin auch gegen unüberlegte Gewalt. Aber in Deiner ersten Reaktion habe ich mit Verwunderung festgestellt, daß Du Dir Gewalt gegen den SV-Mann gewünscht hättest. Stellst Du Tierethik über allgemeine, menschbezogene Ethik? Der Angreifer war der Hund. Hast Du mal einen Hund, groß wie ein Kalb, stark wie ein Bär mit dem Gebiß eines Löwen in Beißwut auf Dich zurasen gehabt? Der Rotti war kein kleiner Boxer, den Du mit Deinen Händen hättest auf den Boden drücken können! Der Rotti hätte Fricassee aus Dir gemacht! Insofern gehört auch eine Menge Mut seitens des SV-Mannes dazu!

Weil ich gerade diese Story gerne erzähle, wenn ich Mails von Besitzern anderer "totgeweihter" Hunde dieser Art bekomme, an dieser Stelle noch einmal meine Bitte an alle: Wer eine Alternative zum Einschläfern UND zu einer solchen Unterwerfung weiß, der melde sich bitte. Ich habe mit meinen Dr. Tillmann Klinkenberg-Zitaten nur einen von vielen Hunde-Experten zu diesem Thema zu Wort kommen lassen, die sich einig sind: Es gibt keine Alternative!

Es ist oft so, daß manche Hundebesitzer, die meinen, ihren Hund ohne Gewalt erziehen zu wollen, ihn dann überhaupt nicht erziehen. Daraus folgen dann leider solche Geschichten. Lieber gleich Gewalt in Maßen, wie Du und ich sie einsetzen, (denn auch das Niederdrücken ist eine Form von Gewalt gegen das Tier,) als später eine solche Situation.

Übrigens hast Du in Deinen ersten Ausführungen nicht nur zusammenhanglos zitiert, Du hast auch die Quellenangabe (bewußt?) unvollständig gehalten. Ich denke, daß das Fragezeichen sehr wohl zur Überschrift "Hart durchgreifen?" gehört. Immerhin habe ich den Einsatz von Gewalt damit auch in Frage gestellt.

Grüsse

Gudrun
Thema: Gewalt gegen Tiere ?!


 
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