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14.12.00 -- Gaby Fornari

Frankfurt:Ein Pavillon für die Ärmsten Hunde!!!




















Ein Pavillon für die ärmsten Hunde

Neuer Fechenheimer Tierheimtrakt eröffnet / OB Petra Roth trotzt ihrer Angst

Zwölf Vierbeiner haben den neuen Hundepavillon im Fechenheimer Tierheim bezogen. Platz für weitere 20 bis 25 Hunde kann Hessens größte Unterkunft für Tiere mit dem Gebäude künftig bieten. 780 000 Mark hat sich der Tierschutzverein Frankfurt und Umgebung von 1841 den zusätzlichen Pavillon kosten lassen. Der Verein leitet das Heim.

FECHENHEIM (bos). Der bullige Rottweiler, der apricotfarbene Pudel und der winzige braune Mischling schauen ganz zufrieden hinter ihren glänzenden Gitterstäben. Alle scheinen ihnen wohlgesonnen, der Käfig ist blitzsauber, und in die Decke haben sich noch keine Flöhe, Zecken oder Wanzen eingenistet. Da stört es kaum, dass sich Besucher in Scharen vorbeidrängen und sie anstarren. Schließlich handelt es sich bei den Leuten um potenzielle Herrchen.

Nach den modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen sei das Gebäude innerhalb eines halben Jahres gebaut worden, berichtet Hans-Jürgen Kost-Stenger, der Vereinsvorsitzende. Der Pavillon sei "musterhaft für artgerechte Haltung". Ausgestattet mit Fußbodenheizung, Tageslicht und sieben Quadratmetern pro Box, stellt der Neubau eine deutliche Verbesserung gegenüber den bestehenden Gebäuden dar. Die Tiere können künftig bei der Zubereitung der Mahlzeiten zusehen. Für die Rudelhaltung können einzelne Käfige miteinander verbunden werden. Neu ist auch, dass der im Freien liegende Auslauf einen Sandboden hat: "Da fühlen sich Hunde wohler als auf Beton", sagt Karl Hofmann, der Geschäftsführer des Heims.

Im neuen Pavillon sollen nach Auskunft Hofmanns künftig "die Ärmsten der Armen" untergebracht werden: Tiere, die von ihren Herrchen bewusst ausgesetzt wurden. Die neue Unterkunft soll eine Art Quarantänestation werden, für Besucher nicht zugänglich. "Bei den Tieren, die hier reinkommen, wissen wir nicht, ob sie ansteckende Krankheiten haben", erklärt der Geschäftsführer. Erst wenn das Verhalten der Tiere unauffällig sei, würden sie in den "normalen" Block umgesetzt.

Mehr Komfort

Auch für die Tierpfleger biete das neue Gebäude mehr Komfort. Lange dunkle Gänge gibt es dort nicht. Und mit Hochdruckstrahlern lassen sich die gekachelten Boxen wesentlich einfacher reinigen, erklärt Hofmann. Einen "Run" habe es dennoch nicht auf den Neubau gegeben, "alle wollten bei ihren Tieren bleiben". Der Neubau sei "dringend erforderlich" gewesen, sagt Kost-Stenger. Permanent sei das Tierheim überfüllt gewesen. "Verursacht vor allem durch die nach wie vor anhaltende ,Kampfhunde-Problematik'." Pro Jahr werden dort bis zu 800 Hunde abgegeben. Für Frankfurt ist Fechenheim das einzige "Tier-Fundbüro": "Bei uns landen alle herrenlosen Tiere aus Frankfurt und Umgebung", sagt Hofmann.

Oberbürgermeisterin Petra Roth hat sich zur Eröffnung nach Fechenheim begeben, obwohl es für sie kein leichter Termin ist: "Ich habe Angst vor Tieren", gesteht sie. Dabei wisse sie, dass Hunde nur das Produkt menschlichen Verhaltens seien. "Tiere sind von sich aus nicht gefährlich." Doch zur Eröffnung des Neubaus waren ihr sowohl Zwei- als auch Vierbeiner freundlich gesonnen. Schließlich überreichte sie einen Scheck in Höhe von 50 000 Mark. Im Sommer hatte die Stadt Frankfurt die Maßnahme schon einmal mit 50 000 Mark bezuschusst. Den Rest der Kosten trugen die Mitglieder und Förderer des Tierschutzvereins.

Von Samstag, 16. Dezember, bis zum 4. Januar vermittelt das Tierheim in der Ferdinand-Porsche-Straße 2-4 keine Tiere mehr. Das solle verhindern helfen, dass Hamster, Hunde und Katzen leichtfertig unterm Weihnachtsbaum landen, erklärt Karl Hofmann.







  14.12.00Frankfurt:Ein Pavillon für die Ärmsten Hunde!!!   Gaby Fornari  


 
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