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14.12.00 --
Gaby Fornari
Weiterleitung,Ratlosigkeit in Thüringen!!!
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http://www.thueringer-allgemeine.de/free/ta.artikel-ueberregional.inhalt-
000.html?region=National+news_id=1322444
Praktisch sinnlos
THUeRINGEN.Es herrscht Ratlosigkeit. Zwar hat der Bundestag
vorige Woche ein Zucht- und Importverbot fuer "Kampfhunderassen"
beschlossen. Doch wie das durchgesetzt werden soll, weiss keiner.
Wohlgemerkt, es geht um drei Rassen: Pitbull-Terrier, American
Staffordshire Terrier und Staffordshire-Bullterrier sowie Mischlinge,
bei denen diese Rassen Pate standen. Sie sollen nicht mehr eingefuehrt
werden, auch nicht nach Thueringen. Gezuechtet werden darf nur noch
mit Genehmigung. Wer sich daran nicht haelt, dem drohen
Freiheitsstrafen von bis zu zwei Jahren oder Geldbussen.
Wer aber soll an Autobahnen und in Zuegen die Hunde
kontrollieren? Wer erkennt den Pitbull-Mischling sicher? Und wer erteilt
Zuechtern nach welchen Kriterien die nun verlangte Zuchterlaubnis?
Zurzeit in Thueringen zumindest niemand.
Das Landesverwaltungsamt, fuer die Zucht-Genehmigung zustaendig,
weiss gar nichts. Im Innenministerium sucht man nach Informationen und
ueberlegt, die Thueringer Gefahrenhundeverordnung zu novellieren. Das
aber waere einschneidend. Denn in Thueringen gibt es bisher als
einzigem Bundesland keine Rasseliste und Innenminister Christian
Koeckert (CDU) gilt derzeit in dieser Sache unter Fachleuten als Mann
mit Augenmass. Mit Zoll, Bundesgrenzschutz, Ordnungsaemtern hat
niemand gesprochen. Hans-Joerg Stengler, Hundeexperte im Tierheim
Soemmerda, fasst zusammen: "Es herrscht heilloses Durcheinander."
Alles nur eine Frage der Zeit, der Gruendlichkeit deutscher
Behoerden geschuldet?
"Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Gesetz ueberhaupt
umgesetzt werden kann", sagt Alfred Maciejewski, Chef des
Bundes-Arbeitskreises der Diensthunde haltenden Behoerden, gegenueber
TA. In einem offenen Europa sei ein Import gar nicht zu ueberwachen.
Thomas Kuemmel von der Hundeschule Weimar-Schoendorf listet in
puncto Zuchtverbot auf: "Jaehrlich werden bundesweit etwa 10 000 Welpen
von American Staffordshire bei den Zuechtern geboren und fast 25 000
solche Hunde durch Gelegenheits-Wuerfe. Haeufig Mischlinge, ohne
Papiere. Das ist nicht zu kontrollieren." Das alles sei, sagt der
Hundeexperte, nur reiner Aktionismus der Politik. Gegen Beissattacken
helfe es jedenfalls nicht.
Angelika REISER-FISCHER
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