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Hallo Franz,
wie Du ja weißt, bin ich im deutschen Schnauzer-Klub sehr aktiv. Ich erinnere mich an die Zeit, in der bei uns das Kupierverbot durchgesetzt wurde. Da haben auch viele gewettert, ich inklusive. Mittlerweile regt sich da keiner drüber auf, es ist so, wie Du sagtest: Der Hund wird mit Rute nicht schlechter. Letztendlich ist es nur eine Äußerlichkeit, und mein nächster Hund (einmal Schnauzer, immer Schnauzer) wird dann eben eine Rute haben... gibt schlimmeres.
Worauf man in unserer Zucht eher achten sollte ist die Gebrauchshundfähigkeit, die wird nämlich neben dieser ganzen Ausstellerei völlig in den Hintergrund gedrängt... sehr zum Leidwesen der Sporthundezucht. Aber das ist dann wieder ein anderes Thema, und wird sich dann vielleicht mit Einführung der geplanten Zuchttauglichkeitsprüfung erledigen... ich wünsche es der Rasse!!
Ein Standard an sich macht generell schon Sinn, ich denke darüber sind wir uns einig. Aber nur, wenn es eine Gleichberechtigung beim Wesen UND beim Aussehen gibt. Denn auch ein Wesensstandard ist bei den Schnauzern festgeschrieben, wird nur bisher nicht überprüft.
Im Übrigen hat Deutschland als standardgebendes Land eben diesen Rassestandard bereits verändert. Die naturbelassene Rute ist festgeschrieben. Allerdings sind die kupierten Hunde, so lange sie im Ausland legal kupiert wurden, auf internationalen Zuchtschauen nicht fehlerhaft. Das liegt unter anderem daran, daß in Amerika das 10fache an Schnauzerrassen gezüchtet wird als in Deutschland, und dort auch weiterhin fleißig kupiert wird. Sollte Deutschland nun die kupierte Rute als fehlerhaft bewerten und den Hunden Ausstellungsverbot erteilen, wird sich Amerika abspalten und einen eigenen Schnauzer-Verein eröffnen. Damit ist dann aber niemandem geholfen...
Ich denke, das Geschreie wird sich in Österreich legen und man wird sich an die Hunde mit Rute gewöhnen. Ich hätte damals nicht gedacht, das mir das so schnell gelingen würde...
Viele Grüße
Sören
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