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Hallo Birte,
man erschieße die Pistole! Nicht den der sie herstellte, nicht den der sie verkaufte und schon gar nicht den, der sie kaufte, scharf machte und abschoß - das Opfer ist in diesem Rechtsstaat sowieso uninteressant. Ich glaub wirklich mittlerweile ich leb im falschen Film.
Ich kenne etliche Bullys - liebe nette Familienhunde bis hin zum lieben netten Hundeopa, der zeitlebends nur in den Kauknochen gebissen hat, allerdings aus seriösen Zuchten u. in Familien aufgewachsen, Hunde wie alle anderen auch. Die Gegenstücke: produziert in Hinterhofverschlägen und in Händen von Leuten, für die man besser auch ein Zuchtverbot aussprechen sollte.
Seit Jahren fordern die Tierärztkammern, Tierschutzverbände und der VDH (als Vertreter der Rassehundezuchtverbände) ein Heimtierzucht- und schutzgesetz und bieten dazu permanent Beratung an.
Unsere politischen Eierköpfe, gleich welcher Farbe, reagieren natürlich wie üblich nicht.
Ziel und Zweck eines solchen Heimtierzuchtgesetzes soll es schlicht und ergreifend sein, die Hinterhof- und Massenvermehrung, brutalste Ausbeutung von Hündinnen und das Verschleudern von sozialgeschädigten Welpen zu unterbinden. Ein Gesetz, dass nicht nur mal wieder für registrierte und bereits kontrollierte Verbandszüchter gelten soll, sondern für ALLE, auch für die die massenweise Mischlinge für 50 DM produzieren, diese Welpen fallen nämlich auch nicht vom Himmel. Weiter wird von den TA-Kammern ein sauberes poliz. Führungszeugnis als Voraussetzung genannt. Himmlich, wie würde allein diese letzte Forderung den Hundemarkt leerfegen.
Welpen aus kontrollierten Zuchten sind von sogen. sozial Schwachen, Fixern, Alkies, Knackis usw., also die, die nicht nur in Köln in den Parks und Bahnhöfen herumliegen, nicht zu bezahlen - abgesehen von der Tatsache, dass kaum ein seriöser Züchter seine Welpen dahin geben würde. Bleibt nur noch das Rotlicht übrig, aber wer ne Kalaschnikow bekommt, kriegt auch einen Hund!
Widersprechen muß ich dir allerdings, was unsere Ordnungsämter betrifft. Die könnten die bestehenden Gesetze bis hin zum Entzug des Hundes durchaus anwenden, wenn sie denn dazu bereit bzw. über ihre rechtlichen Möglichkeiten informiert wären. Die Gefahrhundverordnung NRW bietet u.a. ebenfalls gute rechtliche Handhabe, leider muß man sie den Herrschaften auf den Schreibtisch legen, was ich auch schon getan habe. Die Argumente ''wir können nicht kontrollieren, weil wir zuwenig Leute haben'' sind mir bekannt, kann man so nicht gelten lassen, andere Ordnungsbehörden haben auch zu wenig Leute und wenn sie gerufen werden, müssen sie reagieren z.B. Polizei, Feuerwehr usw.
Dein Punkt ''Hund wurde nicht einschläfern'' obwohl er auf deine Kollegin losging, ist so ne Sache. Leider sind im Tierschutz genauso viele Traumtänzer tätig wie in der Politik und noch mal leider: Zuschüsse (sofern städtisch)an Tierheime richten sich auch nach dem Belegungsstand - also auch im Tierschutz wird der finanzielle Faktor (auch Welpenverkauf) nicht außen vor gelassen.
Das Problem vom Grundsatz her ist wirklich nur mit einem Heimtierzuchtgesetzt mit poliz. Führungszeugnis, Reduzierung der Wurfzahlen pro Zuchtstätte und Kontrolle durch die Tierärzte in den Griff zu bekommen, vielleicht wird unsere Politik jetzt etwas zugänglicher, mit dem üblichen Blabla fangen sie jetzt keine Wählerstimmen mehr. Zusätzlich müßte es grundsätzlich für alle Hundebesitzer einen Pflichtkurs für Hundehaltung (Sachkunde) geben, auch dazu sind die TA-Kammern bereit, denn auch der Kleinhund und -besitzer ist nicht ohne. Man kann dafür durchaus Anreize schaffen, indem man die eh strittige Hundesteuer absenkt und Kontrolle bei Anmeldung oder Auffälligkeiten durchführt, jedoch verbunden mit drastischen Strafen.
Aber ob entsprechende Gesetze überhaupt etwas bewirken, so lange Richter im Interesse der Täter (hier speziell Halter) und nicht im Interesse der Opfer (betroffene Menschen und auch der Tiere) urteilen, wage ich zu bezweifeln.
P.S. Ich habe keinen sogenannten Kampfhund.
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