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Hallo Merlino,
in vielen Punkten denke ich genau wie Du, habe ich wohl bei uns in Düsseldorf
die gleichen Beobachtungen gemacht.
Es ist leider so, dass man bei uns einen privat produzierten Pit Bull schon fast
auf der Straße geschenkt bekommt. Es ist wesentlich einfacher UND billiger, sich einen solchen Hund
zu holen, als einen aus dem Tierheim, wo Fragen gestellt werden!
Gerade diejenigen, die mit einer entsprechenden
Hündin oft unerlaubt in Mietwohungen einen mehr oder weniger reinrassigen Wurf haben
und sich über den Welpenverkauf Einnahmen erhofften, werden oft unter Androhung einer Räumungsklage
gezwungen, sich früher als gewollt zumindest von den Welpen zu trennen. Also geht man mit dem Preis runter, bis sich jedes Schulkind vom
Taschengeld so ein Tierchen kaufen kann. Und das scheinen dann auch oft die neuen Besitzer zu sein.
Mit der Erziehung dieser "harten" Hunde völlig überfordert, hält der Frieden dann oft nicht lange.
Während auch mehrjährige Rassehunde anderen Typs ggf. über die Zeitung von Privat an Privat weitervermittelt werden,
will einen solchen "Kampfhund" dann eben doch keiner und er landet im Tierheim.
Warum Deine Statements hier zunächst nicht so
gut ankamen, lag sicher am Stil und an den Zahlen, die "in die Luft geworfen" wirkten und für die Du
ja wohl auch keine valide Quelle angeben kannst.
Wie stellen wir uns die Lösung des Problems vor?
Härtere Strafen, wenn gebissen wurde?
Dazu sollte es ja eigentlich gar nicht erst kommen, aber was kann getan werden?
Maulkorb + Leinenpflicht für alle Hunde in der Öffentlichkeit ist in manchen Ländern DIE
Lösung des Problems. Führt auf noch wesentlich schlechter sozialisierte Tiere, die man dann
eben im eigenen Garten "sicher" unterbringt und dort lässt.
Der "Hundeführerschein" für alle Hunde ab 50 cm und 17 kg, der das "Einziehen des Hundes"
bei nicht bestandener Prüfung zur Folge hat? Die Tierheime sind doch schon überfüllt - "Überzählige" einschläfern?
Wer ist Prüfer? Auch die Bündnisgrünen in Berlin wollen keinen Pfennig aus der Stadtkasse locker machen,
um den "Hundeführerschein" durchzusetzen. Statt dessen sollen Tierschützer, VDH und Tierärzte ein
Prüfungsgremium stellen, dass sachlich neutral entscheidet. Der Hundehalter soll dafür bezahlen und bekommt
nichts anderes als eine zweite Hundemarke, deren Fehlen dann vom Nachbarn angezeigt werden kann.
1/3 der Hundehalter zahlt keine Hundesteuern. Wo kein Kläger... Was also wird so gewonnen?
Meine Idee wäre die theoretische Prüfung der Halter auf kynologisches Grundwissen VOR der Erlaubnis zum Hundekauf.
Ob die Prüfung beim TÜV, der Verwaltung oder bei Tierärzten kostenpflichtig durchgeführt werden sollte,
könnte noch diskutiert werden. Viele "Bestien" sind aus Unwissenheit der Besitzer "scharf" geworden und durchaus NICHT
für Hundekämpfe aufgehetzt und missbraucht worden!
Die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses ist da eine schlechte Hilfe und führt nur zur weiteren
Diskriminierung von Ex-Knackis, deren Sozialisation mit Hilfe eines Hundes erleichtert werden könnte!
Außerdem kann ein Züchter auf das Zeugnis einer anderen Person hereinfallen, die den Hund zwar kauft, aber
an jemand anders weitergibt.
Welche Vorschläge hättet Ihr?
Viele Grüße!
Gudrun
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