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Hallo Beate,
Nemo läuft auf der Straße generell auch nur an der Leine, oder sagen wir mal, fast. Weil hier bei uns so gut wie keine Autos fahren, lasse ich ihn schon auch mal ein paar Meter unangeleint laufen und Nemo weiß und akzeptiert auch, daß Katzen im Dorf tabu sind (es sei denn, sie tauchen in unserem Garten auf). Aber in jedem fremden Gebiet oder wo immer wirklich Autos auftauchen, ist er nur angeleint. Das gilt auch für's Fahrradfahren, wobei das hier ohnehin immer nur ein paar hundert Meter sind, dann sind wir im Wald. Und auf diesen paar hundert Metern kommt vielleicht mal ein Auto, vielleicht auch nicht, also ein sehr großes Risiko gehe ich da nicht ein. Und absolute Sicherheit gibt es ohnehin nicht, mir ist vor einiger Zeit -zum ersten Mal in 10 Jahren- sogar mal im Wald ein Jäger im Auto entgegengekommen, und genau in einer Kurve haben er und Nemo sich "getroffen". Nemo lief frei voraus und machte einen Satz auf die Seite, der Jäger eine Vollbremsung - Pech gehabt oder besser gesagt, Glück. Man kann einfach nicht jedes Risiko ausschließen, wenn ein Hund frei laufen soll. Ich stehe aber trotzdem dazu, Nemo notfalls loszulassen, sollte er genau in so einem Moment, wo uns ein Auto entgegenkommt oder überholt, die Rennerei kriegen, so daß ich ihn nicht halten könnte, ohne womöglich selber unter die Räder zu kommen. Das Ganze ist äußerst unwahrscheinlich, weil Nemo sich am Rad gut beherrschen läßt, aber es macht doch notfalls keinen Sinn, selbst überfahren zu werden und den Hund doch nicht retten zu können. Nemo hat locker die Kraft, um ein Rad umzuwerfen und mitzuschleifen, und bei uns geht es ziemlich eng zu. So sehr ich meinen Hund liebe, er ist leichter zu "ersetzen" als ich. Und natürlich hat Thorsten Recht, wenn er schreibt, daß ein Autofahrer eher einen überfahrenen Hund verkraftet als einen überfahrenen Hundebesitzer. Bei uns im Nachbarort ist erst kürzlich ein Mann tödlich verunglückt, weil er gehbehindert war, seinen 1-jährigen Schäferhund (!!!!) spazierengeführt hat und der hat ihn eine Böschung runtergezogen direkt vor ein Auto. Dem Hund ist nichts passiert. Warum um alles in der Welt hat der Mann nicht losgelassen? Vielleicht die Leine um die Hand gewickelt? Darf man einfach nicht, wenn man nicht wesentlich stärker ist als der Hund. Könnte man auch locker darüber philosophieren, warum man mit einer Gehbehinderung unbedingt ein so lebhaftes, kräftiges Tier braucht. Einer unserer Dorfbewohner ist eine zeitlang mit seinem Hund Rad gefahren und hatte die Leine um die Lenkstange gewickelt. Also das fand ich schon sehr mutig, um das mal vorsichtig auszudrücken. Zu überzeugen war da nichts, dem Mann schien das einfach sicherer zu sein als die Leine in der Hand zu halten. Mittlerweile hat der Hund HD und das Thema hat sich erledigt. Ach ja, das Leben mit unseren Fellträgern hat eben auch seine Tücken. Liebe Grüße Birka
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