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Maulkorb-Pflicht in den Zügen empört Hundefreunde
Von Gerhard Schattat
"Wir protestieren schärfstens, stellvertretend für sämtliche
Hundehalter in dieser Republik, gegen die Maulkorbanordnung, die jetzt durch
die Bahn durchgedrückt wurde." Michael Simon und Walter Schneppel vom
Vorstand der Interessengemeinschaft (IG) Bergische Hundefreunde e.V. mit
Sitz in Remscheid, haben namens ihres Vereines ihren geharnischten Protest
an die Deutsche Bahn AG geschrieben.
Sie finden die neue Maulkorbregelung, die seit dem 16. Juni in Kraft
ist, "geradezu grotesk" auch im Hinblick auf die Urlaubszeit.Der
Sachverhalt: Bisher verlangte die Deutsche Bahn AG, dass Kampfhunde in den
DB-Zügen einen Maulkorb tragen mussten. Jetzt müssen das alle Hunde, die
nicht in einer kleinen Transport-Tragebox oder in einer Tragetasche
mitgenommen werden können, wie Bahnsprecher Manfred Ziegerath dazu mitteilt.
Die Bergischen Hundefreunde betonen in diesem Zusammenhang, dass sämtliche
Hunde, die im Verein geschult wurden, "umwelt- und sozialsicher" seien.
Hunde, die ansonsten Maulkorb und Leine tragen müssen, würden beispielsweise
durch Prüfung der IG Bergische Hundefreunde davon befreit. Sie lehnen
deshalb eine die Regelung ab.
Ziegerath verteidigt die Maulkorb- und Leinenpflicht in den DB-Zügen.
Kampfhunde würden jeweils nach Bundesland anders definiert. Der Begriff sei
also bei bundesweitem Verkehr "nicht praktikabel" gewesen. Es sei immer
wieder vorgekommen, dass Hunde vor allem in dichtbesetzten Zügen reflexartig
nach Fahrgästen schnappten, die ihnen zu nahe gekommen oder sie
unbeabsichtigt getreten hätten. Das gelte seiner Ansicht nach auch für
trainierte Hunde. An der Maulkorbpflicht werde man jedenfalls festhalten.
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