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22.04.02 -- Siggi Kuipers

Süddeutsche Zeitung berichtet














Experten kritisieren Rasselisten für Hunde

Kommunen warnen vor finanziellen Belastungen und schlagen mehr
Eigenverantwortung vor


Von Silke Katenkamp

Düsseldorf - Auf einer Expertenanhörung im Düsseldorfer Landtag am Freitag
haben Tierärzte, Juristen und Vertreter von Hundeverbänden massive Kritik am
Entwurf der rot-grünen Landesregierung für das neue Hundegesetz vorgebracht.
Besonders heftig kritisierten sie die vorgesehene Beibehaltung der
Rasselisten und die Sonderregelungen für Hunde ab 20 Kilogramm und 40
Zentimeter Rückenhöhe. Die Gefährlichkeit eines Hundes sei weder an der
Rasse noch an Größe und Gewicht festzumachen, so das einhellige Urteil.

Einstimmig abgelehnt wurde die generelle Anleinpflicht für so genannte
"große Hunde", die von den Fachleuten als tierschutzwidrig bezeichnet wurde.
"Bei Hunden, die ausnahmslos an der Leine geführt werden, kann es zu einem
Aggressionsstau kommen, wodurch Beißvorfälle nur gefördert werden", sagte
Rolf Brahm von der Tierärztekammer Westfalen-Lippe. "Willkürlich" und
"überzogen" nannten die Fachleute die vorgesehenen Maßregeln für bestimmte
Rassen sowie Geldbußen bis zu 100000 Euro.

Die kommunalen Verbände warnten vor neuen finanziellen Belastungen durch die
Novelle. Bereits der jüngste, erst im Sommer 2000 verabschiedete
"Hunde-Erlass" habe in einigen Städten Kosten von bis zu einer halben
Million Euro jährlich ausgelöst. Darin enthalten seien "erhebliche
Unterbringungskosten" für ausgesetzte Kampfhunde und Rasselisten-Tiere.
Zudem bezweifeln die Fachleute, ob das Parlament mit dem Versuch, ein "gegen
alle möglichen Gefahren präventiv wirkendes Gesetz einzusetzen" nicht
überfordert sei. Sie schlugen vor, individuelle Regeln wie die Anleinpflicht
den Kommunen zu überlassen.

Der Fraktionsvize der Grünen, Reiner Priggen, versicherte: "Alles,was an
sinnvollen Anregungen aus der Anhörung kommt, werden wir in den
Gesetzentwurf aufnehmen. Die Experten befüchten allerdings das Gegenteil.
Sie hatten immer wieder kritisiert, dass ihr Fachwissen nicht in die im Juni
2000 in Kraft getretene Landeshundeverordnung eingeflossen sei. "Wir
appellieren an alle Parteien, die Verbesserungsvorschläge der Verbände für
das neue Gesetz ernst zu nehmen", sagte Bernhard Meyer vom Verband des
Deutschen Hundewesens. Es werde sich noch zeigen, ob es sich bei der
heutigen Anhörung nur um eine Alibi-Veranstaltung von Umweltministerin
Bärbel Höhn (Grüne) handele. Sie hatte den Entwurf vor sechs Wochen im
Landtag eingebracht.

http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel142984.php





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