|
Genereller Leinenzwang für Köln
Köln, 2.11.01
Kölns Hundebesitzern und ihren Vierbeinern droht Ungemach: Nächstes Jahr soll Kölns neue Grünflächenordnung und mit ihr die generelle Anleinpflicht für alle Hunde in Kraft treten.
Verwaltungsintern besteht weitgehend Einigkeit: Freilaufende Hunde in Kölns Grünanlagen soll es - bis auf wenige Ausnahmen - nicht mehr geben.
"Wir reagieren auf die Beschwerden, die vor allem von Familien kommen", sagt Amtsleiter Werner Adams. "Jeder hat das Recht, unbelästigt durch die Parks zu gehen."
Die Bezirksvertretungen sollen sich Gedanken über einzelne Auslaufflächen in den Stadtbezirken machen. Die Verwaltung schlägt darüber hinaus vor, den Äußeren Grüngürtel zwischen Gleuer Straße und Geißbockheim von der Anleinpflicht auszunehmen. Möglicherweise wird es auch erlaubt sein, morgens vor einer bestimmten Uhrzeit mit einem freilaufenden Hund Gassi zu gehen.
Allein die Vorüberlegungen der Stadt, über die die Rundschau bereits im Mai berichtet hatte, hat viele Hundebesitzer mobil gemacht. "Damit werden Hunde aus der Stadt vertrieben", sagt Martina Paterson, die bereits 3500 Unterschriften gegen die Anleinpflicht gesammelt hat.
Die 44-Jährige Mutter aus Sülz nennt die Grünflächenordnung "puren Aktionismus, der nichts bringt". Man suggeriere den Leuten Sicherheit, die es tatsächlich nicht gebe, sagt die Besitzerin zweier, großer Mischlingshunde.
"Die schwarzen Schafe werden sie so nicht bekommen." Das sieht die Verwaltung anders: "Die neuen Regeln bringen Rechtssicherheit und mehr Sicherheit für die Bürger", so Adams. Jeder wisse dann, wo er mit und ohne Hund hingehen könne, Konflikte könnten vermieden werden. Nicht zuletzt geht es auch darum, die Kontrollen durch die Bezirksämter zu vereinfachen.
"Eine solche Bestimmung wird in der Praxis helfen", bestätigt der Chorweiler Bezirksamtschef Gerhard Bosbach, dessen Mitarbeiter große Probleme haben, die Einhaltung der Landeshundeverordnung zu kontrollieren.
Seit Inkrafttreten der umstrittenen Verordnung über gefährliche Hunde wurden im gesamten Stadtbezirk Chorweiler gerade einmal 20 Bußgeldverfahren eingeleitet. In sechs Fällen wurde ein Verbot ausgesprochen, den Hund weiter zu halten - nicht viel für die "Kampfhundehochburg" Chorweiler, aber auch kein Wunder angesichts des nur dreiköpfigen Außendienstes des Bezirksamtes, der sehr viel mehr zu tun hat, als Kampfhunde, Ausnahmeregelungen und "Hundeführerscheine" zu überprüfen.
"Wir bemühen uns, kommen aber nur mühsam voran", sagt Bosbach.
Für Hundebesitzer wie Martina Paterson liegt da das Problem: Um gegen rücksichtslose Hundehalter vorzugehen, die sich nicht an die bestehenden Spielregeln halten, bedürfe es keiner neuen Bestimmungen, sondern mehr Personal. Schon heute sei es vielerorts verboten, die Hunde frei laufen zu lassen. Hier müsste einfach mehr kontrolliert werden.
Für Bosbach ist die Landeshundeverordnung ein Beispiel dafür, dass auch schon schärfere Bestimmungen etwas bringen können. Allein ihre Verabschiedung habe offensichtlich dazu geführt, die Chorweiler "Kampfhunde-Szene" von der Straße verschwinden zu lassen.
Mit dieser Szene möchte sich Paterson nicht vergleichen lassen. "Wir sind ein politisches Bauernopfer. Das ist das Ende der Toleranz."
*na herzlichen glückwunsch..es wird immer schlimmer wo soll man denn mit dem hund noch hin..wohne zwar nicht in köln aber ob das woanders nicht auch soweit kommt?*
|