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02.10.01 -- Tanja, Achim + Cyril

RE: Das leidige Thema: Ewige Zerrerei !!! Achtung Lang !














Hallo,

meiner bescheidenen Erfahrung nach ist starkes an der Leine ziehen selten ein Problem einer ungeklärten Rangordnung, sondern schlicht ein erlerntes Verhalten, auch wenn jeder Hundehalter natürlich meint, dass er doch alles getan hat, damit genau das Gegenteil erlernt wird. Dies glaube ich vor allem natürlich aus eigener Erfahrung :-).

Unsere beiden Hunde gingen recht schnell fast überall manierlich an der Leine. Dafür reichten tatsächlich Richtungswechsel und Anhalten. Fast überall, da z.B. Cyril das in zwei Situationen nicht tat, bzw. tut.

Die eine Situation ist die, wenn wir mit seinen Spielkumpels zusammen ein kurzes Stück an der Leine gehen. Die andere hatte ich hier fast täglich. Zu unserem nächsten Auslaufgebiet müssen wir erstmal ca. 10 Minuten angeleint gehen (Straßenverkehr). Cyril kannte schnell alle Wege, die dort hinführen und begann es eilig zu haben. Denn dort erwartet ihn Spiel, Spaß und Toben. Ehrlich gesagt hatte ich es immer genauso eilig wie er, denn auch ich fand das an der Leine gehen gähnend langweilig. Waren wir dort, machte ich die Leine ab und ab ging die Post :-).
Tja, mit der Zeit hatte er es immer eiliger und ich wurde immer genervter. Hielt laufend, schimpfte „langsam" (ein Hörzeichen, dass er sonst auch gut kennt und befolgt), etc.

Als es immer nerviger wurde, begannen wir drüber nachzudenken und stellten fest, dass wenn wir Hund wären, dann würden wir uns auch möglich weit von diesem entnervten und grummelnden Menschen am anderen Ende der Leine entfernen und dahin ziehen, wo die Stimmung wieder toll ist und es Spaß macht.
Zweitens fiel uns auf, dass wir unseren Hunden fast alles mit viel Motivation gelehrt hatten. Doch wo ist die Motivation ordentlich an der Straße an der Leine zu laufen? Dies meinten wir ihnen beigebracht zu haben durch Richtungswechsel, Stehenbleiben, etc. Also im Prinzip ausschließlich über Meideverhalten (Hund meidet es in die Leine zu laufen und achtet so mehr auf den Halter). Ist der Halter jedoch genervt, dann hat der Hund ein Problem. Auf der einen Seite hält er sich (je nachdem wie sensibel er ist) möglichst entfernt von seinem Halter auf und auf der anderen Seite weiß er das Ziehen unangenehm ist. Dann macht er halt das, was ihn dabei weniger stört und wie er meint diesen unangenehmen Zustand bald beenden zu können. Aus Hundesicht völlig logisch, würde ich so auch machen.

Nach dieser Erkenntniss .-) haben wir unser Verhalten komplett geändert, nach dem Motto: an der Leine gehen zum Auslaufgebiet ist TOLL! Sofort am Anfang des Weges wurde erstmal kurz an der Leine gespielt. Dann ging es weiter und wir übten mit Leckerlies ein bißchen Fußgehen. Danach gingen wir ein Stück ganz normal und siehe da Cyril zog nicht, sondern achtete gespannt drauf, was wir nun tolles machen und lief manierlich an der Leine.
So fing das ganze selbst mir an Spaß zu machen. Heute spiele ich natürlich nicht mehr den halber Weg. Aber immer mal wieder baue ich ein kurzes Spiel überraschend für meinen Hund ein oder wir machen ein paar „Sizt" und „Platz" Übungen.

Nun kenne ich Dich nicht und weiß nicht, wie du es bisher gemacht hast. Aber versuch Dich einfach mal in den Hund zu versetzen und frage Dich, warum er so zieht. Ich denke den Schlüssel, um ihm das wieder abzugewöhnen findest Du dann ganz schnell.

Liebe Grüße und viel Erfolg!
Tanja

Thema: Das leidige Thema: Ewige Zerrerei !!! Achtung Lang !


 
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