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07.09.00 --

6 Hundestunden am Stück

Die Spielchen der Schwestern werden immer heftiger.

 

Spielchen in der eigenen Wohn- und Gartenfläche sind kein Mittel, das Sozialverhalten meiner Hunde gegenüber fremden Hunden zu verbessern. Ich spielte zwar ab 15:00 Uhr im eigenen Garten Apportieren und ließ die Kleinen möglichst flott im Kreis rennen. Das "Hüten" ist eine Beschäftigung, die auch Anders schon als ganz kleiner Welpe liebte und die nun mit Leckerligaben zwischendurch gefördert wird. Seiner Bellfreudigkeit begegne ich zuerst mit "Ruh!" und, wenn das nicht reicht, mit "Platz und Ruh!". Wenn ich ihm in die Mähne greife, um ihn dann am voreiligen Wiederaufstehen zu hindern, schreit er, als hätte Aron ihn gegriffen. Dabei tue ich ihm nicht weh. Es ist seine Masche - ein Versuch, in solchen Momenten frei zu kommen. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass Aron ihn ganz früher mal sehr hart zurechtgewiesen hat. Mähnenführig ist er auch nicht. Das "Platz!" funktionierte heute schon recht gut und, zu meiner Überraschung, auch das "Bring!", als es um das Quietschi ging. Ich hatte wieder alle Hunde in einer Ecke des Gartens abgelegt und immer einen zum Spielen hervorgerufen. Beim Werfen für einen anderen Hund musste ich Anders festhalten, da er sonst mitgerannt wäre statt sein "Platz!"-Kommando ernst zu nehmen. Anders apportierte bis fast in meine Hand. 2 Mal konnte ich das Quietschi sogar direkt übernehmen. Während der freien Spielzeit wunderte es mich, wie häufig Belana Anjin erlaubte, einen geworfenen Gegenstand zu holen.

Um 16:00 Uhr fuhr ich mit meinen 5 schnellen Hunden zum Auslaufgebiet hinter Hilden. Gut im Garten ausgepowert, ließen sie sich lautlos und langsam die Treppe hinab und zum Auto führen. Anders hätte eigentlich auf der Rückbank sitzen sollen, zo es aber vor, im Fußraum hinter mir zu liegen, was mich auch nicht störte. Im Auto waren alle Hunde still. In das Auslaufgebiet führte ich meine Süßen zunächst angeleint, ließ sie aber schnell frei. Mit viel Rawau wurden die fremden Hunde begrüßt. Anjin musste erneut feststellen, dass keine für sie flüchtende Beute spielte. Am Ende der Runde standen schon viele Hundebesitzer beieinander und beobachteten und kommentierten die zu beobachtenden Verhaltensweisen der frei laufenden Hunde. Ich stellte mich dazu. Anders war es eindeutig zu viel. Er verkroch sich vor den z.T. sehr großen Hunden zwischen uns menschen. Fand ihn dann doch mal einer der großen hunde, hüpfte er ängstlich am nächsten Menschen hoch und bettelte: "Bitte, bitte, rette mich, nimm mich auf den Arm!". Keiner hatte Lust, eben mal 20 kg Collie auf den Arm zu nehmen und außerdem sollte er sich gefälligst WIE EIN HUND benehmen und an die Gesellschaft der anderen gewöhnen. Da wirklich alle super Sozialverhalten zeigten, traute sich Ander allmählich zwischen den Menschen hervor. Schließlich rannte er sogar mit seinen Schwestern gemeinsam zu fremden Hunden hin, die neu dazukamen. Er vermied es jedoch, ganz nah an sie heranzugehen und kehrte lieber schon 3 m eher wieder um. Ein voller Erfolg für heute! Aron galt meine besondere Aufmerksamkeit. Da er sich nicht wie Belana mit ihrem permanenten Apportieren - sie fand dazu ein Stöckchen - durch irgendwelche Spielchen bei mir halten lässt, wanderte er recht weit herum und begrüßte auch Hunde in fast 100 m Entfernung von mir. Bei jeder Begrüßung zeigte er alle Dominangesten, die er auf Lager hatte. Die Öhrchen wurden hochgestellt, so dass die Spitzen sich fast berührten, die Rute wurde fast sekrecht in einem leichten Bogen aufgestellt, er drückte Ellenbogen und Knie durch, um maximale Größe zu zeigen. Die anderen akzeptierten alle sein Imponiergehabe ohne zu knurren und so ging es in allen Fällen ohne mein Eingreifen gut. Belana dagegen apportierte, bis sie nicht mehr konnte, lag dann kurz neben ihrem Stöckchen und forderte mich zum nächsten Wurf auf, sowie sie wieder konnte. Die einzige, die auch am Stöckchen interessiert war, war eine Dobermannhündin, die gerade drei vier Monate alte Welpen bei hatte. Wenn sie das Stöckchen vor Belana erreichte, durfte sie es kampflos mitnehmen. Wenn die Dobihündin aber irgendwo lag mit dem Stöckchen zwischen oder unter den Vorderläufen, ging Belana hin und schnappte es ihr weg mit ihrer spitzen Pincettenschnauze. Dass auch das kampflos möglich war, zeugt von der Friedfertigkeit dieser tollen Hündin.

Gegen 19:00 Uhr kamen wir wieder zu Hause an. Doch, anstatt die Hunde in die Wohnung oder den Garten zu führen, ging ich den Weg von gestern nochmal mit ihnen. KEIN Hund wurde angebellt. Versuchte es einer mal zaghaft, kam mein "Ruh!", verstärkt durch einen kleinen Schlag mit der Reitgerte auf die Leine des Provokateurs. Schon war wieder Ruhe. So brave Hunde! Wie um Jahre gealtert, so vernünftig: nicht ziehen, nicht kläffend, kein Übermut! Auf dem Rückweg genügte es, zu meinem gelegentlichen "Ruh!" mit der Gertenspitze die hochgedrehte Rute sanft herunterzudrücken.

Ich konnte die Hunde ein Stück weit freilassen. Um Jogger und Radfahrer sicher durchzulassen forderte ich manchmal "Hier!" und "Platz!" neben dem Weg, was von allen - nach heftigem Gestikulieren meinerseits auch von Anders - brav ausgeführt wurde. Als wir kurz vor 21:00 Uhr durch die dunkle Park-artige Zone zurückkamen, korrigierte ich bei Anders auch das Anknurren fremder Menschen mit einem "Ruh!" und sanftem Herabbiegen seiner aufgestellten Rute. Dass Hunde von 9 Monaten Personen im Dunkeln unheimlich finden ist relativ verbreitet und darf nicht mit aggressivem Verhalten fremden menschen gegenüber verwechselt werden! Er soll es sich möglichst schnell abgewöhnen. So schön abreagiert, können meine Hunde diese nacht bestimmt gut schlafen. Ich würde ihnen gerne jeden Tag soviel Zeit einräumen! Nicht ausgelastet sein ist die Hauptursache für ungezogenes Hundeverhalten, geht es nun um das unerwünschte Bellen, das Ziehen an der Leine oder das Verweigern von Befehlen.

 

 
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Fox-Lions -- 06.04.2008

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