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12.02.00 --
Ruediger Haspl
Re: Ausstellung (war Re: Re Sonnenschein NG)
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Hexe schrieb:
Nun ja, die Genetik laesst sich halt auf einer Ausstellung schwer beurteilen.
Und in der Diskussion mit den Ausstellern kommen wir nicht weiter, wenn wir ihnen
erzaehlen wollen, dass ein nicht so schoener, aber guter Hund trotzdem vor den schoenen
plaziert sein sollte. Das ist nicht ganz verstaendlich, denn wir wuerden ja genausowenig
akzeptieren, wenn sie fordern, ein nicht so guter, aber schoener soll auf der BSP weiter
vorne sein.
- Natuerlich waere mir persoenlich Dein Vorschlag auch lieber! - Aber nochmal will ich
betonen, dass auf einer zuchtrelevanten Veranstaltung eben nur das beurteilt werden
sollte, was die Veranstaltung zweckmaessigerweise auch abpruefen will.
Das ist bei einer Ausstellung eben das Erscheinungsbild des Hundes (teilweise gehoert
dazu natuerlich auch das Auftreten des Hundes, worueber man vorsichtig auch auf die
'Genetik' schliessen kann), bei einer Koerung die Gebrauchstauglichkeit im Sinne des
gesamten Rassestandards und bei einer Pruefung ausschliesslich die Leistung.
Das Problem liegt nun meiner Meinung nach darin, dass ein Trend eingetreten ist, Hunde,
die das verlangte Ziel nicht erreichen wuerden, besser zu beurteilen, als dies nach den
Regeln der Fall sein duerfte: Miserable Hochzuchthunde bestehen die allein begehrte
SchH-I- Pruefung und haben dadurch Zugang zur Zucht.
Umgekehrt muss man natuerlich kritisch fragen, ob es nicht auch Leistungshunde gibt, die
auf Ausstellungen unberechtigterweise die fuer die Zucht notwendige Beurteilung
bekommen!
Aber ich nehme doch an, dass es wenige Leistungshunde gibt, deren Erscheinungsbild so
schlimm ist, dass sie von der Zucht ausgeschlossen werden muessten.
Letztlich muss jedenfalls gesehen werden, dass die Gebrauchstauglichkeit die wesentliche
Eigenschaft des Gebrauchshundes ist. Daraus ergibt sich, dass auf keinen Fall deren
Nichtvorhandensein bei der Zuchtzulassung ignoriert werden darf. Dagegen hat aber ein
anatomisch schlechter Hund, der Leistungspruefungen erfolgreich absolviert, dadurch
seine konkrete Leistungsfaehigkeit zumindest zu einem wesentlichen Teil bereits
bewiesen, was zunaechst schon fuer seine Zuchttauglichkeit spricht - bei einer
bestandenen Ausstellung laesst sich jedoch noch nicht der geringste Schluss auf die
Leistungsfaehigkeit schliessen. Darin liegt der gravierende Unterschied!
Ja, nachdem die BSHZ damals bei mir zu Hause stattfand, hab ich mir das auch zum ersten
Mal angetan. Das war allerdings ein Offenbarungseid, der da am Freitag morgen beim
Schutzdienst geleistet wurde. Geradezu laecherlich und bemitleidenswert waren die Hunde,
vor dem Hintergrund dessen betrachtet, was der SV selbst immer als Aushaengeschild nach
aussen traegt, der Gebrauchstauglichkeit, der Beliebtheit und Verbreitetheit bei
Behoerden usw.
Ich habe dann an die SV-Zeitung einen Leserbrief bzgl. der Zuchtschau geschrieben. Er
ist natuerlich nicht abgedruckt worden. Herr Messler hat mich angerufen und mir
eineinhalb Stunden erzaehlt, dass man doch das alles nicht so sehen koennte, wir
Leistungsleute nicht immer mit diesen Totmacherargumenten ('Man braucht sich nur an die
Regeln halten, und der DSH bleibt Gebrauchshund') kommen sollten, weil sie sich ja schon
alle bemuehten, aber der ganze Verein so korrupt sei, dass die Regeln nicht eingehalten
werden koennten. Deshalb muss man die Regeln veraendern. Ueberzeugt hat mich das alles
nicht recht.
Gruss,
Ruediger.
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