Re: Hundeschule, Hundeplatz

'Am Sat, 08 Jan 2000 21:41:11 GMT, schrieb ThomasLuening@t-online.de
(Thomas Luening) Ich glaube Dir Thomas, daß Du es in der angegebenen Zeit schaffst. Ich denke mal, Du würdest es sonst nicht behaupten. Ich biete Dir eine ähnliche Wette an. Selber Platz selber Gegenstand, nur mein Hund. Ohne Halsband, ohne Leine, ohne technische Hilfsmittel. Ohne Lecker, ohne Ball, ohne irgendwas. Statt 5 Minuten nur 1 Minute. Statt weiterer 5 Minuten nur 1 weitere Minute (höchstens). Kein Schmerz für den Hund, kein Zwang, nur halt etwas einfacher und nicht so umständlich. Funktioniert ganz sicher. Ich glaube Dir, daß es geht. Es ist halt etwas umständlich und langwierig, wenn ich dem Hund alles mögliche machen lasse und nur darauf warte, daß er das macht was ich will um es zu bestätigen. Mir fällt da sieses Beispiel ein vom Clickertraining mit Martin. Am Anfang kam die Vorführung der Methode an einem Teilnehmer. Es wurde in seiner Abwesenheit ausgemacht, daß es darum ging dem Teilnehmer beizubringen sich an die Nase zu fassen. Dem Propanten wurde lediglich mitgeteilt, daß ein Click mit dem Clicker bedeutet, daß er etwas richtig macht. Da standen wir nun und warteten, daß die Testperson irgendwie ihre Hand in die Nähe ihrer Nase bewegte. Zuerst passierte gar nichts. Die Person war unsicher und wußte nicht was sie machen sollte. Dann eine kleine Bewegung mit der Hand Click. So ging das eine ganze Weile. Irgendwann hat sich die Person dann irgendwie ins Gesicht gefaßt. Click. Als man dachte der Durchbruch war erreicht, wieder Ratlosigkeit. Nach endloser Zeit wurde das Experiment dann abgebrochen und erklärt, daß es halt so lange weitergeht, bis die Testperson einen Zusammenhang zwischen dem 'An die Nase Fassen' und dem Click sieht. Kann ja sein, daß Hunde klüger sind, als unsere Testperson, aber mir erschien die Methode genauso logisch wie umständlich. Sicher funktioniert das irgendwann. Hätte ich das selbe Ziel erreichen wollen, ich hätte folgendermaßen verfahren: Der Person erklären, daß sie gerne am Kopf gestreichelt wird (oder sonst irgendwas, ist ja auch egal). Dann hätte ich ihre Hand genommen und sie vorsichtig zu ihrer Nase geführt. in dem Moment wo sie mit ihrer Hand ihre Nase berührt, hätte ich ihr den Kopf gestreichelt. Je nach Veranlagung meiner Testperosn hätte ich das noch 2-3 mal gemacht und innerhalb 1 Minute hätte sie verstanden was ich von ihr will. Ich habe die Testperson dabei nicht verletzt, habe ihr keine Schmerzen zugefügt, keine Gewalt angewendet und trotzdem habe ich ihr in kürzester Zeit etwas beigebracht. Was habe ich also falsch gemacht? Ich habe wirklich noch nie erlebt, daß jemand einem Hund mit Hilfe eines E-Gerätes oder eines Stachelhalsbandes das Springen über die Hürde beigebracht hat. Wo hast Du denn das gesehen? Selbstverständlich ist das einfach. mach ich mit einem halbwegs veranlagten Hund ohne Vorkenntnis in 5 Minuten. Welchen Zweck hat diese Übung? Ich kenne viele Leute, die nie im Leben ihrem Hund Schmerzen zufügen wüprden. Die schreien laut auf, wenn sie nur etwas von einem Stachelhalsband hören. Die können ihrem Hund nichteinmal irgendwas beibringen, geschweige den das was Du oben beschrieben hast. Sind das dann auch Zwang- und Schmerzausbilder? Ich weiß ja nicht was Dein Hund da macht, aber meiner flippt total aus und ich bin froh, wenn meine Kleidung nicht völlig zerfetzt ist. Mit einer bestimmten Zeit hat das aber nichts zu tun. Das ist immer so, wenn ich auf den Übungsplatz gehe. Ich muß auch gar nicht einige Minuten warten. 10 Sekunden nichts gemacht bringt mir schmutzige Kleidung und blaue Flecken ein. Thomas, ich will Dich ja nicht enttäuschen, aber ich kenne viele Hunde, die sehr viel Zwang am Hundeplatz erleben, mehr Zwang als ich je einem Hund zumuten würde und könnte, aber die verhalten sich so, als würden sie nichts lieber tun, als am Hundeplatz ihre Übungen zu machen. Rückschlüsse auf die Ausbildungsmethoden zu schließen, wenn Du einen Hund siehst, der das gerne macht, ist da sicher nicht möglich. Servus Helmut

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