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Hallo Anke,
das hört sich wirklich gut an, was Du über Dein Leben mit Euren Hundis schreibst.
Das Bedürfnis, VDH-Hunde zu haben, wird eindeutig durch die Hunde-Fachzeitschriften und
Hundebücher geweckt. Überall wird die Anschaffung FCI-reiner Hunde gepredigt und alle
anderen Herkünfte als "unseriös" und/oder "gewerblich" abgetan. Dass es neben hochgezüchteten FCI-reinen
und in Massenzuchten vermehrten, gestörten und kranken Hunden eine enorme Vielzahl von kerngesunden, wesensstarken Hobbyhunden aus Nicht-FCI-Vereinen gibt,
wird immer verschwiegen.
Als ich meine Hunde anschaffte, wollte ich definitiv keine Linienzuchtergebnisse haben, sondern
sportliche Collies, die auch etwas kurzhaariger ausfallen durften, als die Collie-Champions.
Mit meinem Prinzip - jeweils Vater + Mutter aus unterschiedlichen Vereinen und keinerlei Überschneidungen in den Ahnentafeln der Vorfahren - bin ich bisher sehr gut
gefahren. Mir persönlich reicht es, dass unser Tierarzt selbst Collie-Halter und VDH-Mitglied ist.
So kann ich jetzt locker alle VDH-Regeln einhalten. Meine Baby-Collies werden z. B. mit 6 Wochen
auf Netzhautfehler hin untersucht. Collie-Eye-Anomalie ist unter (VDH-)Collies ein ernst zu nehmendes Problem.
Ich bin guter Hoffnung, dass meine "Mischlinge" gesunde Erbanlagen mitbekommen haben.
Aber den neuen Besitzern gegenüber fühle ich mich wohler, wenn es die Bestätigung durch den Tierarzt gab.
Für strenge Regeln, die die Gesundheit der Zuchttiere und Nachkommen betreffen, bin ich jederzeit
zu haben. Das lasse ich mir auch einiges kosten. Ich hätte z. B. jetzt keine Welpen, wenn an Aron oder
Belana auch nur geringfügig HD festgestellt worden wäre. Da wäre ich sogar strenger als der VDH, der
die Zucht mit mittelstark HD-belasteten Hündinnen noch erlaubt!
Wieso hättest Du mit Deinem Hund, wenn man ihn schon umgeschrieben hätte, denn nicht züchten dürfen?
Hielt er irgendein Kriterium des Standards nicht ein?
Da ich persönlich meine Freizeit lieber mit den Hunden draußen verbringe, als in Ausstellungshallen,
vermisse ich die VDH-Mitgliedschaft kein bischen. Wenn ich mit meinen potentiellen Welpenkäufern gleich ehrlich
umgehe und nicht so tue, als würde der VDH meine Hunde anerkennen, kann jeder selbst entscheiden, ob er
von mir ein Hündchen möchte, oder lieber doch nicht. Ich denke, ich habe mich bereits vor der Anschaffung
meines ersten Hundes entschieden, dass mir die Vereinsmeierei auf höchster Ebene nicht so wichtig ist
und ich stehe auch dazu.
Das Wichtigste für meine Babys ist in nächster Zeit de Prägung auf den Menschen und die Umwelt.
Für ersteres steht das Welpenlager direkt neben meinem Bett. Unser immerhin 800 qm großer, parkartig
gegliederter Garten birgt eine Menge Möglichkeiten für erste Erkundungen. Da liegt z. B. immer noch der hohle
Baumstamm, durch den Belana schon gekrabbelt ist. Für geistige Anregung werde ich auf jeden Fall sorgen, ebenso
für gemütliche Autofahrten in Freilaufgebiete und - soweit möglich - für Stubenreinheit. Als ich Belana
mit nur 6 Wochen übernahm, hatte ihre Züchterin bereits so gute Vorarbeit geleistet, dass Belana im Prinzip
stubenrein war. Das wünsche ich meinen "Kunden" auch! (Außerdem halte ich so meine Wohnung sauber,
bis sie alle weg sind.)
Ich grüße Euch!
Gudrun
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