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05.12.99 -- Helmut Steinberger

Re: Kastration














'Am Sun, 5 Dec 1999 00:37:08 +0100, schrieb 'Christine Komassa'
«komassa@rol3.com» Dort wo sich das Verhalten des Kastraten verbessert hat, könnte es auch ein Plazeboeffekt sein. Der Besitzer meint, der Hund ist jetzt einfacher, da kastriert und siehe da, es ist auch so, weil man wesentlich selbstbewußter mit dem Hund umgeht. Dazu eine kleine Geschichte. Geht zwar um ein Pferd, aber sie zeigt, wie der Plazeboeffekt wirkt. Vor 9 Jahren kaufte sich meine damalige Freundin (jetzt ist sie meine Frau) einen Vollbluthengsten direkt von der Galloprennbahn. Der Hengst war 6 Jahre alt und sozusagen 'Ausjährig' (nicht mehr für Rennen zu gebrauchen). Er war für meine Begriffe ein sehr braver Hengst. Wie Frauen nun mal so sind, wollte sie aber unbedingt einen Wallachen haben, weil die einfacher im Umgang sind. Was soll man dagegen machen. Unser Hengst wurde kastriert. Dazu muß ich sagen, daß uns der Vorbesitzer erzählt hat, daß dem Hengst ein Hoden entfernt werden mußte, weil er zu groß war (damals haben wir das sogar geglaubt). Wir liesen ihm also vom TA den übriggebliebenen Hoden entfernen und hatten damit einen Wallachen. Meine Frau hatte Vertrauen zu dem Pferd und kam ganz gut mit ihm zurecht. Man merkte auch sofort, daß er sich veränderte und wesentlich braver wurde (so sagte es zumindest meine Frau). Für mich war kein Unterschied festzustellen. 2 Jahre später zogen wir in einen anderen Reitstall und eines Tages
sagte mir eine Frau ganz aufgeregt, daß da auf der Koppel, bei den Wallachen ein Hengst steht. Ich gleich hin und fragte, wo da ein Hengst sei. Sie deutete auf unseren Braunen. Ich meinte, daß sie da etwas verwechseln würde, da das ja unser Pferd sei und ich persönlich beim Kastrieren dabei war. Als ich mir das aber näher ansah, entdeckte ich plötzlich doch noch etwas, was da zwischen seinen Beinen baumelte. Es stellte sich heraus, daß er einen Schlupfhoden hatte. Der war die ganze Zeit hochgezogen und nicht, wie uns der Vorbesitzer erklärte, entfernt worden. Fragt mich nicht, warum der TA das nicht bemerkt hat. Dieser TA hat noch so manche andere Kunstfehler begangen. Jedenfalls der langen Rede kurzer Sinn: Meine Frau war 2 jahre lang mit einem Hengst geritten und hat sich dabei ganz gut gefühlt, weil sie dachte, er wäre ein Wallach. Plazeboeffekt würde ich das nennen. Unser Brauner mußte sich leider nochmals unters Messer begeben. Ihr wißt ja wie Frauen so sind;-) Um die Kurve zu den Hunden zu kratzen. Den Plazeboeffekt kann ich auch auf dem Hundeplatz öfters erkennen. Wenn ich mit Kira trainiere während sie läufig ist und nichts sage, geht alles ganz normal. Wenn ich aber sage, daß meine Hündin läufig ist (auch wenn sie es gerade nicht ist), dann bemerkt das plötzlich jeder sofort an seinem Rüden. Ist schon irgendwie komisch. Das ist sicher richtig, daß eine Hündin die keine Gebärmutter mehr hat keinen Gebärmutterkrebs kriegen kann. Da müßte man konsequenterweise aber auch Lymphdrüsen, Leber, Bauchspeicheldrüse etc. auch entfernen. Also von allen Gründen, die von Kastrationsfans genannt werden ist für mich die Gesundheitsvorbeugung der dümmste Grund. Ich kann doch nicht vorbeugend einem Hund ein organ entnehmen, nur damit er nicht irgendwann vielleicht an diesem Organ erkrankt. Wo kommen wir da hin und wo hören wir auf? Ruten werden abgeschnitten, damit sie nicht verletzt werden können, Gebärmütter werden entfernt, damit sie sich nicht entzünden können. Für diese Leute, die sowas ernsthaft vertreten ist es besser sich keinen Hund zu nehmen. Den kein Hund hat den großen Vorteil, daß er überhaupt an nichts erkranken kann und sich auch nichts verletzen kann, da ja nichts von ihm da ist. Also, um ganz sicher zu gehen, am besten den ganzen Hund weglassen. Nehmt euch keinen Hund und ihr werdet nie einen kranken Hund haben. Servus Helmut
Thema: Kastration


 
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