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05.12.99 --
Christine Komassa
Re: Kastration
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Hallo!
Wir hatten mit unserem (unkastrierten) DSH-Rüden das gleiche Problem. Bis zu
etwa einem Jahr gab es bei ihm keine Probleme mit anderen unkastrierten
Rüden (Mit kastrierten auch später nicht). Doch danach provozierte er jeden.
Und wenn sich einer nicht sofort unterwarf, brachte er ihn dazu oder es
wurde ausgekämpft. Wir haben über viele Jahre alles versucht, ihn
'umgänglicher' zu machen (Hundeplätze, Hundeschulen, Verhaltenstherapie,
Bachblüten...), ohne Erfolg. Die Dominanz und Aggressivität blieb. Wir haben
mit unserem Tierarzt auch über eine Kastration gesprochen. Er meinte dazu,
daß sich das Verhalten danach nicht ändern würde. Es ist genetisch bedingtes
und/oder erlerntes Verhalten, daß sich mit Kastration nicht beheben läßt.
Mittlerweile kenne ich viele Rüden, die kastriert worden, weil die Besitzer
dadurch hofften, irgendein Fehlverhalten (Streunen, Aggression) korrigieren
zu können. In den seltensten Fällen war dies der Fall.
Im übrigen ist dieses Problem (Unverträglichkeit) bei Schäferhunden fast
schon üblich. Ich kenne wirklich viele Schäferhunde und die wenigsten kommen
mit anderen Hunden aus. Die Ursachen liegen meiner Meinung nach in der
Zucht, fast immer Zwingerhaltung, Zwingeraufzucht, ungenügende Prägung usw.
Ich bin nicht prinzipiell gegen das Kastrieren. Unsere 8-jährige DSH-Hündin
ist auch kastriert, da sie mit unkastrierten Rüden zusammenlebt. Ich finde
es ehrlich gesagt schlimmer, den Hunden 2x im Jahr diesen Stress zuzumuten
(wenn 2 Geschlechter im Haus leben) als sie einmalig die Folgen einer OP
ertragen zu lassen. Außerdem bin ich der Meinung, daß viele (ungewollte)
Welpen nur deshalb geboren werden, weil der Besitzer nicht genug aufgepaßt
hat. Meine Hündin stammt aus solch einem ungewollten Wurf. Die Hunde wurden
dann über Tiere in Not vermittelt, weil die Besitzerin sie nicht los bekam.
Die Tierheime sind voll von (meist) Mischlings-Hunden und ich glaube nicht,
daß sie gewollt gezüchtet worden. Natürlich wird auch aus Bequemlichkeit
kastriert, aber besser so, als die ungewollten Welpen zu 'verhökern' oder
ins Tierheim abzuschieben.
Ein weiteres 'Für' ist auch die Verhinderung von Gebärmutterkrebs, der durch
eine Kastration ausgeschlossen ist. Unsere erste Hündin war nicht kastriert
und ist daran gestorben.
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