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19.11.99 -- Helmut Steinberger

Zuchtpolitik des SV in früheren Jahren














Hallo miteinander, man darf sich eigentlich gar nicht wundern, daß die HD im DSH so stark manifestiert ist. In den 60iger Jahren hat der SV sozusagen die Grundlagen dafür geschaffen. In einem Buch über den deutschen Schäferhund mit dem Titel: 'Schäferhunde' von Dr. Erich Schneider-Leyer. Erschienen im Humboldt-Taschenbuchverlag. Copyright 1977. steht folgendes zur Hüftgelenksdysplasie: ________________________ ....
Gewiß ist lediglich, daß die Zahl der kranken Nachkommen mit dem Schweregrad (international I-IV) der Hüftgelenksdysplasie eines Elterntieres steigt, und daß schwedischen Untersuchungen zufolge, die Wahrscheinlichkeit, kranke Nachkommen zu erhalten, bei der Paarung erkrankter Eltern ungefähr doppelt so groß ist wie bei der Paarung gesund erscheinender. Bei den schwedischen Versuchen gingen aus Paarungen normaler Eltern 37,5% erkrankte Nachkommen hervor, aus Paarungen erkrankter Eltern 84,1%! ....
Für den Züchter, aber auch für den Liebhaber hat der SV, um der weiteren Verbreitung der Hüftgelenksdysplasie entgegenzuwirken und sie schließlich zum Verschwinden zu bringen, entsprechende Beschlüsse gefaßt und ein Verfahren entwickelt, bei dem Züchter, Tierärzte und Zuchtbuchamt zusammenwirken; so wird Schäferhunden, die von der Hüftdysplasie nicht oder nur in leichter Form befallen sind, vom Zuchtbuchamt des SV das Kennzeichen *a* zuerkannt. ....
Über die Zuerkennung der Bezeichnung *a* entscheidet die zentrale Begutachtungsstelle in Hannover, Herr Prof. Brass. ....
Rüden, denen die Kennzeichnung *a* nicht zuerkannt wurde, dürfen in einem Kalenderjahr nur höchstens 40 Sprünge ausführen, für Rüden mit der Bezeichnung *a* sind maximal 60 Sprünge erlaubt seit der Herbstkörung 1967 dürfen Rüden und Hündinnen nur dann bis zur Vollendung des 8. Lebensjahres bzw. auf Lebenszeit wiederangekört werden, wenn ihnen spätestens am 1.1.1968 - für jüngere Jahrgänge ensprechend später - die Bezeichnung *a* zuerkannt wurde. Die Zuchtverwendung eines der derzeitigen Zuchtordnung entsprechenden Hundes wird nicht von der Vorlage eines Hüftgelenksdysplasie-Befundes abhängig gemacht. ____________________________ Sehr interessant, daß man DSH mit leichter HD das *a* zuerkannte. Noch interessanter ist aber, daß Rüden, die kein *a* zuerkannt bekamen, 40 mal im Jahr decken durften. Offenbar hat der SV das schon als drastische Maßnahme gegen die HD angesehen. Aus oben zitiertem Text geht hervor, daß sich der SV schon damals der Problematik bewußt war, aber, warum auch immer, keinerlei zielführende Maßnahmen zur Bekämpfung der HD gesetzt hat. Wesentliches hat sich seither auch kaum geändert. Nachwievor dürfen im SV DSH mit leichter HD zur Zucht herangezogen werden. Servus Helmut
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