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24.07.01 -- Claudia Seidel

RE: Knurren und dann?














Hallo Henry,

hmmm, praktische Erfahrung... kann ich am Beispiel meines Rüden erzählen, ob meine Reaktion richtig war, weiß ich nicht, aber sie hat geholfen.
Folgende Situation:
Hündin, Rüde und ich in der Küche, ich war am Konservendosen öffnen. Wohl futterneidisch (bis dato nie der Fall gewesen) fiel der Rüde recht aggressiv über die Hündin her. Das wollte ich so nicht dulden, befahl dem Rüden das zu lassen. Hat er dann auch, dafür wollte er mich 'fressen'. Mit ignorieren hätte ich wahrscheinlich nicht viel erreicht, er ließ mich keinen Schritt mehr tun. Also habe ich á la Schwarzenegger die Flucht nach vorn angetreten und dem Hund links und rechts was an die Backen gehauen, gebrüllt wie nix gutes und ihn anschließend vor die Haustür geschmissen. Da war er auch noch handliche knappe 1,5 Jahre alt. Danach war erstmal lange Zeit Ruhe, ich hatte einen wunderbaren Hund.
Bis er etwas über 2 Jahre alt war:
Ich mache morgens die Augen auf, der Bursche steht über mir, knurrt und ich sehe nur noch Zähne. Also Augen zu, so tun als ob ich noch schlafe und überlegen. Auch hier dachte ich, ignorieren bringt herzlich wenig, also habe ich ihn mir ziemlich zügig an den Backen geriffen und runtergezogen, mich mit Schmackes auf ihn geschmissen und ihm wieder links und rechts was an die Ohren gehauen. Dann hat er seine Absichten doch lieber geändert.
Mittlerweile ist er fast 7 Jahre alt und lammfromm, eine Seele von Hund. Ich muß aber zugeben, dass ich früher, wenn er mir im Arm hing weil er anderer Meinung als ich war, sein Tun nicht ignoriert habe, sondern dass seine Zähne in meinem Ärmel mit Aufmerksamkeit in Form eines leichten(!) 'Klapses' auf's Maul beantwortet wurden. Ich habe nämlich nicht die Kraft 40 kg an meinem Arm mit Ignoranz hinter mir herzuschleifen. Außerdem hat mich keiner meiner Hunde egal in welcher Form zu bedrohen, das kommt überhaupt nicht in Frage und ich mache ihnen das dann auch klar, aber ganz sicher nicht mit wegschauen. Ignorieren tue ich einen Welpen, wenn er noch nicht stubenrein ist, oder wenn er im Spiel übermütig seine Kraft falsch einschätzt etc.
Spätestens ab der ersten Flegelphase werden tätliche Angriffe oder aber auch nur die Vorstufen solcher postwendend von mir beantwortet.
Übrigens, der von mir beschriebene Hund ist ein Dobermann, viele von ihnen (wie andere rassen auch)lieben solche Angebereien im Junghundalter, aber wenn sie damit erstmal gut durchgekommen sind, wird es schwer, den erwachsenen Hund von einem anderen Verhalten zu überzeugen.

Gruß, Claudia
Thema: Knurren und dann?


 
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