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29.06.01 -- Tanja, Achim + Cyril

RE: Rabiator????? an Markus














Hallo Markus,

nun bin ich nicht Heli, aber da Heli und wir uns hier in Erziehungsfragen oft einig zu sein scheinen, bin ich jetzt so dreist :-) und beantworte Dir Deine Frage, was zumindest wir als Mirglieder der Schleppleine und Leckerlie-Fraktion :-) hier tun würden, wenn uns ein Welpe mit 12 Wochen drohend anknurrt (also kein Spielgeknurre oder ähnliches) und sogar schnappt.

Erstmal kann ich Dir da keine eigene Erfahrungen nennen, denn unsere Hunde (einen von Welpen an, einen mit ca. 2 Jahren aus dem Tierheim geholt) haben uns in dieser Weise noch nie angeknurrt.

Unser oberster Ziel in dieser Frage ist NICHT "richtig" zu reagieren, wenn es passiert, sondern es erst gar nicht dazu kommen zu lassen. Dazu gehören mit Abweichungen + Ergänzungen, die Dinge, die Caro beschrieben hat und auch der Punkt, dass ich mich bemühe die Hunde nicht zu überfordern.

Um am Beispiel des Knurrens beim Einsteigen im Auto zu bleiben: Das Autofahren wird dem Hund von Anfang an so angenehm wie möglich gemacht. Denn kaum ein Welpe findet es toll, wenn er frisch bei seinen neuen Halter erst mal für ne Stunde oder noch länger in ein rummohrendes, schaukelndes Ding gesteckt wird, das er womöglich noch nicht mal kennt und dort hinten dann alleine sitzt. Gejammer oder Gekotze sind so in den meisten Fällen vorprogrammiert.

Ist mein Hund noch ein kleiner Welpe, der auch im Haus noch nicht für 10 Sekunden alleine in einem Raum sein möchte, dann zwinge ich ihm das auch nicht im Auto auf, in dem er nach hinten muss. Sondern die ersten Fahrten sitzt er auf meinem Schoß, wird gekrault, bekommt mal ein leckerlie oder wir spielen ein bißchen. Wenn er dann außerhalb des Autos etwas mutiger geworden ist und nicht mehr ganz so an mir klebt, dann kommt er anfangs für kurze Zeit auch mal nach hinten. Aber auch das wird ihm angenehm gestaltet. Es geht mit Spiel und Spaß und Leckerlie ins Auto.

So, nun nehmen wir den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass trotz allem mein Hund `nen Rappel hat und nicht rein will und mich anknurrt. Wenn dieser Hund vorher noch nie so ein Knurren gezeigt hat und es auch so gar nicht zu ihm passt und ich denke es geschieht aus Angst, dann würde ich mit ihm umdrehen, einen kleinen Bogen an der kurzen Leine mit ihm laufen, ihn dabei ignorieren, ihn dann mal "sitz" etc. machen lassen und dann im Spiel oder mit Leckerlie mit ihm zum Auto gehen und ihn dort reinlocken. Ist er drinnen, dann gibts `ne leckere Belohnung.

Danach würde ich darüber nachdenken, warum er zuerst so reagiert hat und gegebenenflls mein Verhalten ihm gegenüber ändern. Entweder durch mehr Konsequenz oder ihn aufhören zu überfordern, ihn mehr Motivieren, usw. Je nachdem, was ich als Grund für sein Verhalten diagnostiziert habe.

Wenn er allerdings auch sonst recht "aufmüpfig" ist und vorher nie Probleme mit dem Autofahren hatte und nur nicht rein will, weil er lieber draußen weiterspielen will, dann würde ich ihn in der Situation schlicht packen, ins Auto setzen und kommentarlos abfahren. Sein Geknurre also komplett ignorieren. Sehr bestimmt auftreten und genau das durchziehen, was ich vor hatte.
Nach dieser Situation würde ich ebenfalls mein Verhalten ihm gegenüber ändern, so dass es erst gar nicht mehr zu so einer Situation kommt.

Wenn der Hund so groß und schwer ist, dass ich ihn nicht einfach ins Auto setzen kann und ich weiß, dass er auch in anderen Situationen problematisch reagiert, dann würde ich solche Situation von vorne rein erstmal umgehen und an seiner Einordnung in unser Rudel auf andere Weise arbeiten, denn bei einem wirklichen Kräftemessen wäre ich eh unterlegen.

Ich hoffe nun ist Deine Frage beantwortet.

Viele Grüße
Tanja

Thema: Rabiator?????


 
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